Rossi fürchtet Stoner im Hinblick auf 2012

Valentino Rossi befürchtet, dass die 1.000er-Bikes Casey Stoner noch mehr in die Karten spielen könnten - Fingerverletzung in Japan nicht erkannt

(Motorsport-Total.com) - Casey Stoner hat seine 31 MotoGP-Triumphe ausschließlich in der 800er-Ära seit Beginn der Saison 2007 eingefahren. Valentino Rossi rangiert in der Siegerliste der vergangenen knapp vier Jahre mit 21 Triumphen auf Platz zwei. Wenn die Königsklasse auf zwei Rädern zur Saison 2012 zu den 1.000er-Motoren zurückkehrt, erwartet der "Doktor" keine gravierenden Änderungen in Bezug auf das Fahrverhalten. Dafür seien die Reifen und die Elektronik inzwischen zu ausgreift.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

An das Wochenende in Motegi hat Valentino Rossi keine guten Erinnerungen

"Wir müssen abwarten, wie sich die Situation im kommenden Jahr darstellt", sagt Rossi. "Mit den aktuellen Reifen werden sich die 1.000er jedenfalls kaum anders verhalten als die aktuellen 800er", so der Italiener, der seinen letzten geplanten Testtag auf der Ducati GP12 für die kommende Saison aufgrund seiner Fingerverletzung aus Motegi absagen musste.

"Ich hoffe, dass Stoner mit der 1.000er nicht noch stärker sein wird." Valentino Rossi

Während sich der neunfache Weltmeister um das grundsätzliche Fahrverhalten in der neuen Ära wenig sorgt, befürchtet er, dass Stoner womöglich noch stärker aufgeigen wird als ohnehin schon. "Wie die meisten Fahrer mag Stoner die 800er nicht. Dennoch ist er mit diesen Motorrädern einer der Besten", hält Rossi gegenüber 'Bikesportnews' fest und blickt voraus: "Ich hoffe, dass er mit der 1.000er nicht noch stärker sein wird, glaube aber, dass sein Fahrstil auch sehr gut zu einer 1.000er passt."

Bruch des Fingerknochens blieb in Japan verborgen

Am diesem Wochenende erwartet Rossi trotz seines gebrochenen kleinen Fingers an der linken Hand keine zusätzlichen Probleme. "Es wurde ein geringfügiger Bruch im Finger diagnostiziert, aber die Situation hat sich in den zurücklegenden Tagen schon deutlich gebessert", versichert der "Doktor" gegenüber 'Motor Cycle News'.

Beim Betätigen des Kupplungshebels hat Rossi eigener Aussage zufolge noch ein paar Schwierigkeiten, geht aber nicht davon aus, dass ihn dies auf Phillip Island behindern wird. "Ich habe leichte Probleme, den Lenker und die Kupplung richtig zu greifen. Die Schmerzen lassen allerdings von Tag zu Tag nach, weshalb ich hoffe, dass mir dieser Umstand keine Schwierigkeiten bereiten sollte."

"Das Röntgen-Gerät im Medical-Center in Motegi war nicht sehr genau." Valentino Rossi

Bei der ersten Untersuchung in Japan im Anschluss an seinen Sturz in der ersten Runde des Rennens in Motegi wurde zunächst kein Bruch des Fingers diagnostiziert. Rossi erklärt warum: "Ich hatte das Gefühl, dass der Finger gebrochen wäre und habe mich einer Röntgenuntersuchung unterzogen. Das Gerät im Medical-Center war allerdings nicht sehr genau, weshalb mir der Arzt empfohlen hat, mich nach meiner Rückkehr nach Europa noch einmal röntgen zu lassen."

Am Dienstagmorgen trat der Bruch dann tatsächlich zu Tage. "Ich musste Filippo (Ducati-Konstrukteur Preziosi; Anm. d. Red.) anrufen, woraufhin Nicky nach Europa kommen und den Test fahren musste", sagt Rossi im Hinblick auf seinen notwendig gewordenen Verzicht am letzten Testtag. Stattdessen saß Teamkollege Hayden, der am Dienstag bereits wieder in den USA weilte, zwei Tage später in Jerez auf der GP12.