Rossi droht Yamaha mit einem Teamwechsel

Valentino Rossi ist bei Yamaha nicht mehr zufrieden und könnte das Team nach Ablauf seines bestehenden Vertrags Ende 2008 verlassen

(Motorsport-Total.com) - Motorrad-Superstar Valentino Rossi spielt offenbar ernsthaft mit dem Gedanken, Yamaha nach Ablauf seines bestehenden Vertrags Ende 2008 zu verlassen. Der Italiener, der 2006 gegen Nicky Hayden und 2007 gegen Casey Stoner mit unterlegenem Material seine ersten WM-Niederlagen seit 2000 hinnehmen musste, ist mit seiner sportlichen Situation nicht zufrieden.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi denkt offenbar darüber nach, Yamaha Ende 2008 zu verlassen

Rossi wechselte vor der Saison 2004 von Honda zu Yamaha und verhalf den bis dahin eher erfolglosen Japanern gleich zu zwei WM-Titeln en suite: "Ich habe Yamaha in den vergangenen Jahren viele Erfolge beschert, daher erwarte ich jetzt etwas zurück. Wenn sich nichts ändert, könnte ich mich nach einer anderen Möglichkeit umsehen. Yamaha muss mir etwas beweisen, ein gutes Motorrad für 2008 bauen, sonst könnte ich weg sein", erklärte er gegenüber 'Motosprint'.#w1#

Momentan hält der 28-Jährige bei vier Saisonsiegen, auf den neuen Weltmeister Stoner fehlen ihm aber schon vor dem drittletzten Rennen auf Phillip Island stattliche 83 Punkte - im Vorjahr gegen Hayden ging es wenigstens noch einigermaßen knapp zu. Yamaha hatte 2007 von Beginn an ein massives Topspeedmanko im Vergleich zu Ducati, die Reifensituation war auch nicht gerade hilfreich - und die geplante Rettungsmaßnahme mit der pneumatischen Ventilsteuerung für die M1 entpuppte sich als Schuss in den Ofen.

Besonders bitter war für Rossi sein Ausfall in Misano, wo der Motor den Dienst quittierte - ausgerechnet vor eigenem Publikum. So etwas dürfe nicht mehr vorkommen, forderte er: "Yamaha muss bewusst werden, was ich für sie tue. Jetzt warte ich auf eine Reaktion, denn mein Vertrag läuft nächstes Jahr aus. Wenn wir wieder den Titel holen wollen, müssen sich die Leute in Japan mehr anstrengen. Wir müssen aggressiver sein und mutigere Entwicklungsrichtungen probieren", so der Italiener.

Sollte er sich wirklich dazu entschließen, Yamaha Ende 2008 zu verlassen, würden die Hersteller natürlich Schlange stehen, um ihn zu verpflichten. Allerdings ist auch nicht ausgeschlossen, dass er der MotoGP-WM ganz den Rücken zukehrt, denn sportlich hat er alles erreicht, was es zu erreichen gibt - und Rossi macht keinen Hehl daraus, dass ihn der Rallyesport reizen würde. Da könnte wiederum Fiat, der derzeitige Yamaha-Hauptsponsor, ins Spiel kommen...