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Reaktionen: Überwiegend Zustimmung für Sprint-Absage auf Phillip Island
Die Absage des MotoGP-Sprints am Australien-Sonntag war in Reihen der Teams keine einstimmige Entscheidung, die Fahrer aber stehen hinter ihr
(Motorsport-Total.com) - Die Absage des MotoGP-Sprints im Rahmen des Motorrad-Grand-Prix von Australien 2023 findet überwiegend Zustimmung im Fahrerlager. Das Wetter auf Phillip Island präsentierte sich am Sonntag wie schon vorausgesagt schlecht.

© Yamaha
Wind und Regen auf Phillip Island: MotoGP-Sprint abgesagt Zoom
Nachdem der Sprint aufgrund der schlechten Wettervorhersage zunächst von Samstag auf Sonntag verlegt worden war und der Grand Prix ausnahmsweise schon am Samstag stattfand, wurde am Sonntag der Sprint schließlich abgesagt, weil die Prognose auch für die weiteren Stunden keine Besserung erwarten ließ.
Hauptgrund für die Absage war nicht der Regen, sondern der Wind. Runde eine Stunde vor der geplanten Startzeit wurden auf der südlich von Melbourne gelegenen Insel Windgeschwindigkeiten von rund 45 km/h gemessen. Die Prognose aber zeigte sogar eine Zunahme auf bis 60 km/h. Nach kurzer Beratung mit den Teams hat die Rennleitung auf Absage entschieden.
Zwar offenbarte Ducati-Teammanager Davide Tardozzi im Gespräch mit TNT Sports (vormals BT Sport), dass die Entscheidung "natürlich nicht einstimmig war", aber "im Sinne der Sicherheit war es die richtige Entscheidung, denn bei 300 km/h kann dieser Wind sehr sehr gefährlich werden". Tardozzi war früher selbst erfolgreicher Rennfahrer. So gewann er im Jahr 1988 das erste Rennen in der Geschichte der Superbike-WM.
Der Großteil der MotoGP-Piloten steht hinter der Absage. "Leider konnten wir heute aufgrund der Witterungsbedingungen nicht fahren", spricht der sechsmalige MotoGP-Weltmeister Marc Marquez stellvertretend für seine Fahrerkollegen und sagt: "Es war eine gute Entscheidung, das lange Rennen schon am Samstag bei normalen Bedingungen zu fahren."
"Im Warm-Up war [der Wind] okay und akzeptabel", spricht Marquez auf die Bedingungen am Sonntag an. "Aber mit diesen Motorrädern und der Aerodynamik, die sie haben, wird es [bei starkem Wind] ein bisschen gefährlich. Die Rennleitung verfügt über sehr viel Erfahrung und ich denke, sie hat richtig entschieden."

© Motorsport Images
Auf Samstag verlegter Grand Prix: Einziges MotoGP-Rennen des Wochenendes Zoom
Pol Espargaro, wie Marc Marquez einer der routiniertesten Fahrer im Feld, erklärt: "Der Wind war deutlich zu stark. Gerade hier auf Phillip Island kann das zu einem großen Problem werden, weil die Strecke nicht sehr breit ist."
"Die Geschwindigkeiten sind an vielen Stellen, zum Beispiel in Kurve 1, sehr hoch. Wenn dann eine Windböe kommt, ist das ein größeres Problem als beispielsweise in Barcelona, wo die Strecke sehr breit und die Kurven nicht so schnell sind", so Espargaro und weiter: "Das ist keine Kritik, sondern einfach Tatsache."
Dorna-Sportdirektor Carlos Ezpeleta sagt, dass die Absage trotzdem "keine Entscheidung" gewesen sei. "Am Vormittag, nach dem Warm-Up, waren die Rückmeldungen der MotoGP-Piloten nicht negativ. Sie waren sogar positiver als in den anderen Klassen", bemerkt der Sohn von Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta.
Weil aber die Windgeschwindigkeiten im Tagesverlauf zunahmen, was schließlich zum Abbruch des Moto2-Rennens führte, ging man für den MotoGP-Sprint auf Nummer sicher und hat auf Absage entschieden. "Es waren nicht alle Teams der Ansicht, aber die überwiegende Meinung war, dass es im weiteren Verlauf des Tages nicht besser werden würde", erklärt Carlos Ezpeleta die Entscheidungsfindung.

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Carlos Ezpeleta Zoom
Luca Marini sagt: "Eine solche Entscheidung zu treffen, das ist natürlich immer schwierig. Manchmal ist es aber einfach besser, auf der sicheren Seite zu bleiben. Man muss sich ja nur mal anschauen, wie die Fahnen und Bäume im Wind wehen. Der Wind kann einen regelrecht von der Strecke blasen. Und das ist bei mehr als 300 km/h kein Spaß."
Schon in der TV-Übertragung von Dorna Sports hatte es klare Worte gegeben. So sagte KTM-Teammanager Francesco Guidotti: "Es gibt hier keine zwei Meinungen. Der Wind bläst von Minute zu Minute kräftiger. Deshalb war es die richtige Entscheidung, nicht zu starten."
"Nach dem Abbruch des Moto2-Rennens wurden die Bedingungen ja nicht besser, sondern schlechter", so Guidotti, um anzumerken: "Wir kannten das Risiko ja schon gestern. Deshalb wurde das Hauptrennen gestern ausgetragen."
Genau so sah es auch RNF-Teammanager Wilco Zeelenberg in der TV-Übertragung: "Ich denke, es war eine richtig gute Entscheidung, das Hauptrennen am Samstag zu fahren. Denn bei dem Wind und Regen heute wäre das ganz schwierig geworden. Gute Entscheidung, heute aufzuhören. Weiter geht es in Buriram bei hoffentlich besserem Wetter."
Das von Zeelenberg angesprochene Thailand-Rennwochenende in Buriram steht direkt für das kommende Wochenende (27. bis 29. Oktober) im MotoGP-Kalender 2023.


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