Quartararo: "Erster in der ersten Kurve, das war entscheidend"

Yamaha-Pilot Fabio Quartararo rekapituliert seinen überzeugenden Sieg in Barcelona, mit dem er nach frustrierendem Freitag nicht gerechnet hätte

(Motorsport-Total.com) - Mit seinem überlegenen Start/Ziel-Sieg beim Grand Prix von Katalonien in Barcelona hat MotoGP-Titelverteidiger Fabio Quartararo seine Führung in der WM-Wertung 2022 ausgebaut. Gerechnet hatte der Yamaha-Werkspilot mit einer solchen Vorstellung nicht, schon gar nicht nach dem frustrierenden Freitag.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo

Kurve 1 überstanden und anschließend ungefährdet: Fabio Quartararo in Barcelona Zoom

"Nach dem Freitag wäre ich mit einem Top-5-Ergebnis heute schon zufrieden gewesen", gibt Quartararo zu und strahlt: "Ich glaube, das war mein bestes Rennen. Momentan habe ich Woche für Woche das Gefühl, dass ich mich immer noch steigere. Woche für Woche verstehe ich es besser, wie man mit diesem Bike schnell und konstant fährt. Ich habe wirklich das Gefühl, dass ich mich als Fahrer momentan stark verbessere."

Das sind wohlgemerkt immerhin die Worte des amtierenden MotoGP-Weltmeisters. Aber als Beleg für Quartararos Worte gibt es auch Zahlen. Den Barcelona-Sieg am Sonntag hat er mit 6,473 Sekunden Vorsprung auf Jorge Martin (Pramac-Ducati) eingefahren.

Ausgenommen Rennen, die nicht komplett bei Trockenheit stattfanden, ist das der größte Vorsprung eines Siegers seit Marc Marquez' Triumph auf Phillip Island 2019 (11,413 Sekunden). Und im Yamaha-Lager ist es gar der größte Vorsprung eines Siegers bei Trockenheit seit Jorge Lorenzo in Le Mans 2016 (10,654 Sekunden). In Quartararos MotoGP-Karriere ist es sein zehnter Sieg und der kam nur drei Tage nach seiner Vertragsverlängerung mit Yamaha zustande.

Start und erste Kurve entscheidend für den Sieg

Den Grundstein zum Sieg legte Quartararo am Sonntag direkt auf den ersten Metern. Vom dritten Startplatz losgefahren, übernahm er noch in der ersten Kurve die Führung von Polesetter Aleix Espargaro (Aprilia).

Den von P2 gestarteten Ducati-Piloten Francesco Bagnaia hatte Quartararo da schon überholt. Und als er und Espargaro in die erste Kurve einbogen, wurden hinter ihnen Bagnaia und Suzuki-Pilot Alex Rins von Takaaki Nakagami (LCR-Honda) abgeräumt und aus dem Rennen gerissen.

Sturz: Francesco Bagnaia, Takaaki Nakagami, Alex Rins beim Start zum GP Katalonien 2022 in Barcelona

Kurve 1: Quartararo führt vor Espargaro, dahinter stürzen Bagnaia, Nakagami und Rins Zoom

Quartararo, der wie Espargaro Glück hatte, dem Startcrash entkommen zu sein, erinnert sich: "Ich wollte unbedingt als Erster in die erste Kurve einbiegen. Auf der Bremse war ich aber so spät dran, dass ich dachte, ich kriege die Kurve nicht. Ich habe wirklich extrem hart gebremst."

"Als ich nach ein paar Runden sah, welch großen Vorsprung ich schon hatte, konnte ich es gar nicht glauben. Entscheidend war für uns heute wirklich, in der ersten Kurve Erster gewesen zu sein"", so der Yamaha-Pilot

Angesichts seines Vorsprungs von sechs Sekunden, den er nicht erst im Ziel, sondern schon vorher hatte, grinst Quartararo: "Wenn du so weit in Führung liegst und das Rennen noch so lange dauert, dann denkst du über Dinge nach, über die du auf einem Motorrad eigentlich nicht nachdenken solltest."

45 von 50 Punkten ausgerechnet in Mugello und Barcelona

In MotoGP-Gesamtwertung 2022 hat Quartararo nach seinem überzeugenden Sieg nun vor dem anstehenden Grand Prix von Deutschland auf dem Sachsenring (19. Juni) schon 22 Punkte Vorsprung. Erster Verfolger ist weiterhin Aprilia-Pilot Aleix Espargaro, der sich am Sonntag bei seinem Heimrennen einen extrem ärgerlichen Fehler geleistet hat.

Quartararo hat bei den beiden zurückliegenden Rennen in Mugello und Barcelona 45 von 50 möglichen WM-Punkten eingefahren. "Das ist natürlich nahezu perfekt. Aber gerechnet hätte ich damit nicht", sagt der Yamaha-Pilot und spielt damit auf den immer noch vorhandenen Topspeed-Nachteil der M1 an.

Trotz dieses Nachteils ist es Quartararo gelungen, sich auf den langen Geraden in Mugello und Barcelona zu behaupten. In Mugello hatte er sich einzig Ducati-Pilot Francesco Bagnaia geschlagen geben müssen.

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