Phänomen Shoey: Valentino Rossi schmeckt's auch ohne Sieg

Champagner aus dem Stiefel: Eine neuer Trend greift im Motorsport um sich und begeistert auch MotoGP-Legende Valentino Rossi

(Motorsport-Total.com) - Champagner mit Schweiß gemischt: Das scheint das neue Lieblingsgetränk einiger Rennfahrer zu sein. Immer häufiger sieht man bei Siegerehrungen im internationalen Motorsport, dass Fahrer auf dem Podium ihren Schuh oder Stiefel ausziehen, den Sieger-Champagner hineinschütten und sich dann einen Schluck genehmigen. Dieser Trend macht selbst vor dem neunmaligen Motorradweltmeister Valentino Rossi nicht halt.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Prost Mahlzeit! Auch Valentino Rossi schlürft Champus aus dem Stiefel Zoom

"Als ich gesehen habe, wie Jack in Assen daraus getrunken habe, habe ich es gemocht. Da habe ich mir gesagt, dass ich das tun werde, wenn ich das nächste Mal gewinne", sagt Rossi. Doch auf einen Sieg muss der Yamaha-Pilot seitdem warten. Bei seinem Heimrennen in Misano war dann im vergangenen Monat seine Geduld erschöpft. Obwohl er nur Zweiter geworden war, gönnte sich Rossi einen Schluck aus dem Stiefel. "Es hat trotzdem gut geschmeckt."

Der Trend zum "Shoey" stammt aus Australien, und so ist es nicht verwunderlich, dass Jack Miller nach seinem Sensationssieg in Assen den Stiefeltrunk im internationalen Motorsport salonfähig gemacht hat. In der Formel 1 fand er in seinem Landsmann Daniel Ricciardo einen Nachahmer.

Nach dessen Sieg beim Rennen in Malaysia nötigte er auf dem Podium Max Verstappen und Nico Rosberg einen "Shoey" auf. An Rosbergs verkniffenem Gesichtsausdruck konnte man aber erkennen, dass fußwarmer Champagner nicht jedermanns Geschmack ist.

Doch woher kommt nun diese Modeerscheinung? Fromel-1-Pilot Ricciardo klärt auf. Demnach stammt sie von den "Mad Hueys", einer Gruppe australischer Surfer und Fischer. "Das sind einfach verrückte Kerle. Sie fahren um die Welt und fischen, surfen oder was auch immer, und sie trinken gerne Bier und so. Dort begann der Shoey", sagt Ricciardo.


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"Ich weiß, dass Jack Miller ein paar Jungs von den Mad Hueys kennt. Ich hatte schon erwartet, dass er es machen würde", fährt Ricciardo fort. Seinem Landsmann Miller wollte er natürlich in nichts nachstehen, und schon war das neue australische Siegesritual geboren, vor dem mittlerweile selbst Europäer nicht halt machen.