Marc VDS: Jack Miller, Alkohol, Partys und die MotoGP

Teammanger Michael Bartholemy spricht über das wilde Leben von Jack Miller und erklärt, wie er den Ausnahmekönner motiviert und kontrolliert

(Motorsport-Total.com) - Jack Miller ist im Fahrerlager ein wahrer Farbtupfer. Der junge Australier hält sich nur ungern an Vorschriften und gibt stets erfrischende Antworten anstatt mit PR-Floskeln um sich zu werfen. Bei ungemütlichen Fragen bezeichnet Miller Experten vom Schlage eines Neil Hodgson - immerhin ein ehemaliger Superbike-Weltmeister und ehemaliger MotoGP-Pilot - schon einmal vor laufenden Kameras als "Wichser". Mit dem Sieg in Assen hat Miller sein Talent eindrucksvoll unter Beweis gestellt und für großes Aufatmen bei Marc VDS gesorgt.

Titel-Bild zur News: Jack Miller

Honda-Pilot Jack Miller begeistert die MotoGP-Fans mit seiner frischen Art Zoom

"Dieser Sieg übertraf unsere Erwartungen, denn man rechnet als privates Team nicht damit, ein Rennen zu gewinnen", gesteht Teammanager Michael Bartholemy im Gespräch mit 'Crash.net'. "Wir steigern uns mit beiden Fahrern, müssen aber noch besser werden. Unser Motorrad muss ebenfalls besser werden. Es liegt nicht nur an unseren Fahrern", betont er und übt damit Druck auf HRC aus.

"Das Paket wurde besser. Wir arbeiten sehr intensiv, nicht nur auf der Strecke. Wir müssen die Motivation aufrechterhalten und dürfen nicht in ein Loch fallen, was bei Redding im vergangenen Jahr passierte", erklärt Bartholemy, der gut mit Miller klarkommt: "Einige Leute behaupteten, Jack wäre schwer zu kontrollieren. Es ging um den Alkohol, die Partys und solche Dinge."

Michael Bartholemy geht bei der "Erziehung" sehr vorsichtig vor Zoom

"Verglichen mit der vergangenen Saison ist Jack ein ganz anderer Mensch", hebt Bartholemy hervor und erinnert sich an eine bestimmte Situation: "Ich rief ihn am Samstag nach dem Rennen in Assen um zehn Uhr morgens an. Ich war mit meinen Hunden im Wald und rief ihn an. Er war außer Atem. Ich frage ihn, was er treibt. Er meinte, dass er joggt. So stelle ich mir das vor."

"Ich hatte mit Redding bereits einen Fahrer, bei dem es ähnlich war. Er kam aus einem wilden Umfeld und lebte ein wildes Leben. Sie gingen immer an ihre Grenzen", vergleicht der Marc-VDS-Teammanager, der selbst vier Kinder hat. "Man muss sie die ganze Zeit in die richtige Richtung lenken, ohne zu hart zu sein. Wenn man zu streng ist, dann machen sie Dinge bewusst, um einen zu ärgern. Man muss einen Mittelweg finden", schildert Bartholemy.