• 28.08.2017 12:01

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Nach Test in Silverstone: Neue Flag-to-Flag-Prozedur fix

Der neue Ablauf für den Motorradwechsel bei einem Flag-to-Flag-Rennen erhält das grüne Licht von der Rennleitung - Einige Fahrer bezweifeln, ob es sicherer ist

(Motorsport-Total.com) - Im Rahmen des Grand Prix von Silverstone testeten die MotoGP-Teams eine neue Prozedur beim Motorradwechsel für den Fall eines Flag-to-Flag-Rennens. Die Motorräder stehen in einem Winkel von 45 Grad direkt vor der Box. Und ein Lollipop-Mann gibt dem Fahrer nach dem Wechsel das Zeichen, wenn die Boxengasse frei ist. Damit will man die Sicherheit in der Boxengasse erhöhen und chaotische Zustände wie beim Grand Prix von Tschechien vermeiden.

Titel-Bild zur News: Flag-to-Flag

In Silverstone übten die Teams die neue Prozedur beim Motorradwechsel Zoom

Nach den Freien Trainings am Freitag wurde die neue Prozedur erstmals getestet. Anschließend wurde in der Sicherheitskommission darüber diskutiert. Die Rennleitung wies die Teams noch auf Kleinigkeiten hin, die nicht ganz geklappt haben. Trotzdem wurde beschlossen, den neuen Ablauf ab sofort festzuschreiben, sollte es zu einem Flag-to-Flag-Rennen kommen. Es ist aber möglich, auch in Zukunft noch Anpassungen vorzunehmen, falls man doch noch Probleme erkennt.

Die Reaktionen der Fahrer auf das neue Format waren gemischt. Einige begrüßten den Vorschlag, andere sahen dagegen keine Fortschritte bezüglich der Sicherheit in der Boxengasse. "Auch bei diesem System gibt es Vor- und Nachteile", meint Valentino Rossi. "Aus meiner Sicht können wir es verwenden, aber es eliminiert nicht das Risiko von Unfällen. Aus dieser Sicht ändert sich nichts zum bisherigen System."

Ähnlich sieht es auch Andrea Dovizioso: "Es existiert kein hundertprozentig sicheres Prozedere. Dieses ist ähnlich wie das bisherige. Wir haben es ausprobiert, aber wir werden erst in einer Rennsituation Schwierigkeiten damit erkennen, wenn alle gleichzeitig an die Box fahren. Es muss eine Lösung gefunden werden, damit man die Situation besser managen kann." Trotz vieler Diskussionen wurde keine optimalere Lösung gefunden, denn sie muss für die verschiedensten Boxengassen funktionieren.

Ein Fahrer, dem das neue Prozedere gefällt, ist Maverick Vinales: "Wie bei jeder Veränderung muss man sich daran gewöhnen, aber mir gefällt es. Es gibt mehr Platz und ich finde es generell sicherer." Eine Lösung, um die ganze Situation sicherer zu gestalten, hat Jorge Lorenzo parat: "Man sollte das ganze Flag-to-Flag-System eliminieren. Ich glaube aber nicht, dass das möglich ist. Also ist jede Veränderung, die es sicherer macht, willkommen."