powered by Motorsport.com

MotoGP- und Superbike-WM ab 2013 unter Dorna-Dach

Alle unter einem Dach: Dorna Sports organisiert ab 2013 die MotoGP- und die Superbike-WM, Infront Sports & Media bleibt in beratender Funktion an Bord

(Motorsport-Total.com) - Erdbeben im Motorradsport: Dorna Sports, bisher Vermarkter der Motorrad-Weltmeisterschaft mit den Klassen MotoGP, Moto2 und Moto3, wird ab 2013 auch die kommerzielle Führung der Superbike-Weltmeisterschaft übernehmen. Die Rechte für diese lagen bisher in den Händen von Infront Motor Sports, einem Tochterunternehmen der Schweizer Gesellschaft Infront Sports & Media.

Titel-Bild zur News: Carmelo Ezpeleta

Carmelo Ezpeleta ist ab 2013 der neue starke Mann beider Weltmeisterschaften

Dorna ist bereits seit 1992 im Besitz der Straßen-WM-Rechte, während Infront die Superbike-WM-Rechte 2007 von FGSport übernahm. Ab 2013 laufen beide Serien unter dem Dach der Dorna zusammen, Infront soll allerdings als Consultant an Bord bleiben. Eingefädelt wurde der Deal von der Investmentgesellschaft Bridgepoint (verwaltetes Vermögen: laut eigenen Angaben derzeit elf Milliarden Euro), die seit 2006 bei der Dorna und seit 2011 bei Infront als Investor an Bord ist.

"Ziel ist es, die speziellen Charakteristiken und Identitäten beider Serien auszubauen und ihre führenden Positionen im weltweiten Straßenmotorrad-Rennsport zu festigen - WorldSBK mit Fokus auf seriennahe Motorräder, MotoGP mit Fokus auf Prototypen", heißt es in einer offiziellen Aussendung. "Gleichzeitig werden beide Meisterschaften von einer gemeinsamen Strategie im Bereich Marketing und Kommerzialisierung profitieren."

Dorna-Geschäftsführer Carmelo Ezpeleta freut sich sehr darüber, "die beiden Spitzenrennserien für Straßenmotorräder nun unter einem Dach zu vereinen. Wir sind überzeugt, MotoGP und WorldSBK mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften als eigenständige Plattformen weiterzuentwickeln. Der Zusammenarbeit mit den Teams und Herstellern, Rennstreckenbesitzern, Sponsoren und Fernsehsendern fühlen wir uns weiterhin verpflichtet, um den Fans das bestmögliche Erlebnis zu ermöglichen."

Und Infront-Geschäftsführer Philippe Blatter, übrigens ein Neffe des umstrittenen FIFA-Präsidenten Josef Blatter, sagt: "Mit der neuen Struktur sind die beiden führenden Rennserien für Straßenmotorräder jetzt gut aufgestellt, um nachhaltig zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Eine echte Win-win-Situation wurde geschaffen. Sowohl Dorna als auch Infront können sich nun ganz auf ihre jeweiligen Kernkompetenzen konzentrieren und diese weiter ausbauen. Darüber hinaus nehmen beide Unternehmen nun führende Positionen in ihrem jeweiligen Spezialgebiet ein."


PK: Bridgepoint-Einstieg bei Infront

Zuletzt war es im Mai zu einem offiziellen Treffen zwischen Dorna- und Infront-Vertretern gekommen. Damals soll es jedoch vordergründig um technische Aspekte gegangen sein, weil sich Infront-Vertreter an der neuen CRT-Klasse in der MotoGP-WM störten. Diese käme der produktionsnahen Superbike-WM zu nahe, hieß es. Im Nachhinein betrachtet dürfte es bei der Zusammenkunft in Donington wohl schon um eine erste kommerzielle Annäherung gegangen sein.