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MotoGP-Test Valencia: Lorenzo fährt erstmals für Ducati

Zwischenbericht vom ersten MotoGP-Wintertest: Lorenzo debütiert für Ducati, Vinales mit der Yamaha sofort schnell - Neue Bikes von Honda, Ducati und Yamaha

(Motorsport-Total.com) - Die MotoGP-Saison 2017 startete offiziell am Dienstag mit dem ersten Testtag in Valencia. Bei bestem Wetter stieg Jorge Lorenzo erstmals auf die Ducati, Maverick Vinales fuhr seine ersten Runden mit der Yamaha und einige Debütanten wie Jonas Folger sammelten ihre ersten MotoGP-Erfahrungen. Dazu waren die neuen Motorräder von Ducati, Honda und Yamaha erstmals in der Öffentlichkeit zu sehen. (Fotos vom Test in der Galerie!) Die Tribünen rund um den Circuit Ricardo Tormo waren an diesem interessanten Tag auch gut gefüllt.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Erstes Foto: Jorge Lorenzo fährt erstmals die Ducati Jahrgang 2016 Zoom

Im Fokus stand das Ducati-Debüt von Lorenzo. Kurz nach Testbeginn um 10:00 Uhr MEZ drehte der Spanier seine ersten Runden mit der Desmosedici Jahrgang 2016. Insgesamt fuhr er am Vormittag 31 Runden. Es wurde vor allem an seiner Sitzposition gefeilt. In der Box sah man Lorenzo so gut gelaunt wie schon lange nicht mehr. Er lachte und unterhielt sich mit den Ingenieuren. Auch Edeltestfahrer Casey Stoner tauschte sich mit seinem ehemaligen Titelrivalen aus.

Erst für den Nachmittag beziehungsweise für den Mittwoch sind bei Lorenzo auch Runden mit der 2017er-Ducati geplant. Andrea Dovizioso rückte damit am Vormittag schon für einige Runden aus. Interessant ist, dass Ducati weiterhin auf Winglets setzt, um Vergleichsdaten zu sammeln. Dovizioso fuhr auch kurz vor 13:00 Uhr mit der 2016er-Desmosedici ohne Winglets auf die Strecke. Die 2017er-Ducati ist bei Dovizioso in schwarzem Carbon gehalten. Lorenzo fährt auch die 2016er-Version in schwarz, da er noch bei Yamaha unter Vertrag steht und nicht für Ducati Werbung machen darf.

Yamaha: Vinales auf Anhieb schnell

Der zweite Fokus des Tages gilt der Yamaha-Box. Maverick Vinales stieg auf die Lorenzo-Yamaha und überzeugte von Beginn an mit schnellen Rundenzeiten. Das hochgelobte Talent war aus dem Stand so schnell wie mit der Suzuki. Vinales drehte am Vormittag 36 Runden und probierte noch nicht die neue M1 aus. Mit 1:31.234 Minuten belegt er den dritten Platz hinter seinem neuen Teamkollegen Valentino Rossi.

Wie so oft stiegt Rossi etwas verspätet in den Testtag ein und begann mit den Motorrädern vom Rennwochenende. Dann wechselte er auf eine Yamaha, die den 2017er-Motor im bekannten Chassis verbaut hat. Mit diesem Bike stellte Rossi vorübergehend die Bestzeit auf und war dann mit dem gewohnten 2016er-Motorrad mit 1:30.950 Minuten Schnellster. Kurz vor 13:00 Uhr rückte Rossi mit der neuen 2017er-M1 aus. Optisch wirkt das Motorrad gleich, die Airbox ist etwas höher gesetzt und es gibt keine Winglets. Auch bei Yamaha sind Vergleichstests angesagt.

Honda: Neuer Big-Bang-Motor

Mit Spannung wurde auch der neue Honda-Motor erwartet. Marc Marquez und Dani Pedrosa haben je ein neues Motorrad zur Verfügung. Und auch Cal Crutchlow fuhr mit dem neuen Triebwerk. Jack Miller hat ein neueres Chassis zur Verfügung. Zunächst fuhren Marquez und Pedrosa mit dem 2016er-Bike. Marquez probierte schließlich auch das neue Bike aus. Die 2017er-Version wurde bereits in Misano und anschließend mit einem Upgrade in Aragon getestet. Für diesen Test gibt es ein weiteres Upgrade.

Herzstück der neuen RC213V ist der Motor. Honda wechselte die Zündreihenfolge und wird 2017 mit der Big-Bang-Konfiguration fahren. Damit will man die Leistungsabgabe am Kurvenausgang verbessern und auch am Ende der Geraden schneller sein. Auffällig ist der neue Sound, denn der neue Motor klingt deutlich tiefer und dumpfer. Auch bei Honda ist das neue Bike in schwarzem Carbon gehalten.

Tech 3: Jonas Folger mit MotoGP-Debüt

Suzuki setzt seine Hoffnungen auf Andrea Iannone. Der Italiener tastete sich mit 29 Runden an die GSX-RR heran. Nach drei Stunden griff er mit einer fliegenden Runde an und fuhr auf den zweiten Platz. Teamkollege Alex Rins hat nach 35 Runden noch drei Sekunden Rückstand auf die Spitze. Für Suzuki ist auch Testfahrer Takuya Tsuda im Einsatz. Bei Aprilia kletterten Aleix Espargaro und Sam Lowes zum ersten Mal auf die RS-GP. Auch Eugene Laverty, der neben seinem Superbike-Engagement als Test- und Ersatzfahrer fungieren wird, drehte einige Runden.

Alles neu ist bei Tech 3: Die beiden Rookies Johann Zarco und Jonas Folger waren zum ersten Mal mit der M1 unterwegs. Es war ein verhaltener, aber reibungsloser Auftakt. Folger hat nach 30 Runden 2,3 Sekunden Rückstand auf die Spitze, Zarco ist bisher um zwei Zehntelsekunden langsamer. Im Aspar-Team durften am Vormittag drei Fahrer auf die Ducati steigen. Neben den Neuzugängen Alvaro Bautista und Karel Abraham drehte Francesco Bagnaia als Belohnung für seine zwei Moto2-Siege neun Runden.

Jonas Folger

Das MotoGP-Abenteuer von Jonas Folger beginnt am Dienstag in Valencia Zoom

Das KTM-Werksteam ist mit den beiden neuen Stammfahrern Pol Espargaro und Bradley Smith im Testeinsatz. Nach dem Wildcard-Debüt am vergangenen Wochenende sind die Techniker gespannt auf die Aussagen der beiden erfahrenen MotoGP-Fahrer. Espargaro zeigte auch gute Rundenzeiten und kam auf Anhieb an die Zeiten von Mika Kallio vom Wochenende heran.

Der Testtag läuft noch bis 17:00 Uhr.

Testzeiten Valencia um 13:00 Uhr:
01. Valentino Rossi (Yamaha) - 1:30.950 Minuten (31 Runden)
02. Andrea Iannone (Suzuki) +0,215 Sekunden (29)
03. Maverick Vinales (Yamaha) +0,284 (36)
04. Marc Marquez (Honda) +0,339 (30)
05. Dani Pedrosa (Honda) +0,370 (13)
06. Jack Miller (Marc-VDS-Honda) +0,527 (36)
07. Jorge Lorenzo (Ducati) +0,625 (31)
08. Cal Crutchlow (LCR-Honda) +0,653 (34)
09. Scott Redding (Pramac-Ducati) +1,051 (34)
10. Michele Pirro (Pramac-Ducati) +1,118 (22)
11. Aleix Espargaro (Aprilia) +1,227 (34)
12. Andrea Dovizioso (Ducati) +1,269 (17)
13. Hector Barbera (Avintia-Ducati) +1,371 (23)
14. Tito Rabat (Marc-VDS-Honda) +1,628 (45)
15. Pol Espargaro (KTM) +2,138 (27)
16. Alvaro Bautista (Aspar-Ducati) +2,206 (19)
17. Loris Baz (Avintia-Ducati) +2,301 (22)
18. Jonas Folger (Tech-3-Yamaha) +2,367 (30)
19. Johann Zarco (Tech-3-Yamaha) +2,561 (34)
20. Eugene Laverty (Aprilia) +2,850 (12)
21. Alex Rins (Suzuki) +3,028 (35)
22. Sam Lowes (Aprilia) +3,037 (36)
23. Takuya Tsuda (Suzuki) +3,160 (36)
24. Karel Abraham (Aspar-Ducati) +3,486 (26)
25. Bradley Smith (KTM) +3,546 (23)
26. Francesco Bagnaia (Aspar-Ducati) +5,990 (9)