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MotoGP-Test Barcelona: Marc Marquez an der Spitze

Honda-Pilot Marc Marquez beendet den IRTA-Test mit einer Bestzeit - Yamaha zeigt neue Verkleidung - Petrucci entschuldigt sich bei Marquez - Folger gut dabei

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Grand Prix von Katalonien blieb der MotoGP-Tross für einen weiteren Tag auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Ein offizieller IRTA-Test wurde am Montag nach dem Rennen abgehalten. Marc Marquez darf sich über die Bestzeit freuen. Er umrundete den Kurs in 1:44.071 Minuten und war damit um drei Zehntelsekunden schneller als im Qualifying am Samstag. Dahinter reihte sich überraschend Yamaha-Pilot Maverick Vinales ein. Ihm fehlten am Ende 0,3 Sekunden. Jonas Folger unterstrich seine gute Leistung vom Wochenende mit Platz drei.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Honda-Pilot Marc Marquez setzt in einem letzten Angriff die Bestzeit am Montag Zoom

Marquez und Dani Pedrosa, der die viertschnellste Zeit fuhr, waren den gesamten Tag über im Einsatz. Wie 'crash.net' berichtet, hatte das Team allerdings keine neuen Teile zur Verfügung. Man konzentrierte sich nach dem Rennen auf die Set-up-Arbeit und die Michelin-Pneus. Im Rennen fehlten den beiden etwas Pace, um mit Sieger Andrea Dovizioso mithalten zu können. Ducati nahm am Montag nicht am offiziellen Test teil, wohl auch weil die Party nach dem zweiten Sieg in Folge bis in die frühen Morgenstunden gedauert hat.

WM-Leader Vinales hatte am gesamten Rennwochenende große Probleme mit dem wenigen Grip auf der Strecke, am Montag lag er mit seiner M1 hingegen lange Zeit auf dem ersten Platz, bis Marquez kurz vor Testende um 18 Uhr noch einmal angriff. Gemeinsam mit Valentino Rossi, der ebenfalls ein enttäuschendes Wochenende in Barcelona erlebte, ging er bereits pünktlich nach Testbeginn um 10 Uhr auf die Strecke. Zwei neue Verkleidungen hatte die Mannschaft im Gepäck. Anscheinend kam Vinales damit besser zurecht, er unterbot seine Qualifying-Zeit um zwei Zehntelsekunden.

Yamaha am fleißigsten - Folger übersteht Sturz

Teamkollege Rossi kam nur auf den zehnten Rang im Endklassement. Dem "Doktor" fehlten eineinhalb Sekunden auf die Spitze. Er konnte immerhin 71 Runden fahren, Vinales sogar 81. Somit war Yamaha eindeutig das fleißigste Team am Montag.

Bei den Tech-3-Rookies wurde ebenfalls eine neue Verkleidung getestet. Jonas Folger fuhr insgesamt 42 Runden und wurde bester Privatfahrer auf Rang drei. Er markierte eine Zeit von 1:44.972, womit er rund eine Sekunde schneller war als die schnellste Rennrunde am Sonntag. Die Bedingungen waren ähnlich heiß: 30 Grad Luft- und rund 50 Grad Celsius Streckentemperatur.


Fotos: MotoGP in Barcelona


Der Deutsche konzentrierte sich in seiner Arbeit auch auf die Elektronik der Yamaha-Maschine. "Der Test verlief heute sehr gut", schildert Folger am Montagabend. "Wir haben ein anderes Chassis ausprobiert und ich bin froh, es probiert zu haben. Es war stabiler beim Bremsen, allerdings etwas schwieriger beim Umlegen. Insgesamt war es dennoch positiv", kommentiert der Deutsche.

Rins zurück auf der Suzuki - Aleix Espargaro stark

Er wechselte am Nachmittag zurück auf sein normales Chassis und fokussierte sich dann auf die Motoreinstellung, um vor allem für das letzte Renndrittel besser gerüstet zu sein. Auch im Katalonien-Grand-Prix hatte Folger am Ende Probleme mit der Pace, er fiel noch hinter seinen Teamkollegen Johann Zarco zurück. "Wir haben uns außerdem etwas mit dem Reifendruck gespielt, um herauszufinden, was ich bevorzuge. Ich hatte einen kleinen Crash, als wir weniger Druck verwendeten, aber das war nichts Ernstes", gibt der Rookie zu Protokoll.

Teamkollege Zarco kam nicht an Folgers Zeit heran, er fuhr knapp eine halbe Sekunde langsamer. Der Franzose haderte außerdem mit seiner linken Hand, die nach einem Sturz am Samstag im Training geschwollen ist. Er musste Schmerzmittel nehmen, die Hand werde nach dem Test untersucht. Ebenfalls nicht ganz fit ist Suzuki-Pilot Alex Rins, der sein Comeback auf dem Bike feierte. Er konnte insgesamt 62 Runden auf der GSX-RR absolvieren und lag nur rund drei Zehntelsekunden hinter seinem Teamkollegen Andrea Iannone. Am Vormittag erlebte er in Kurve 3 bei einem Sturz eine Schrecksekunde, laut dem Team ist dem Piloten aber nichts passiert.

Alex Rins

Alex Rins war nach seiner Verletzung zurück auf der Suzuki, er fuhr 62 Runden Zoom

Auch Aprilia war mit beiden Piloten vertreten. Nachdem Aleix Espargaro im Rennen in aussichtsreicher Top-10-Position mit einem technischen Defekt ausgeschieden war, musste er seinen Ärger am Montag vergessen. Es wurde an der Elektronik und verschiedenen Vorderradaufhängungen gearbeitet. Der Spanier absolvierte eine halbe Rennsimulation, kam auf insgesamt 48 Runden und belegte den starken fünften Rang mit knapp einer Sekunde Rückstand auf Marquez. Er versuchte auch einen neuen Auspuff.

Petrucci entschuldigt sich bei Marquez für Start-Rempler

Aprilia-Manager Romano Albesiano ist zufrieden: "Das war ein guter Test. Wir konnten beim Set-up und bei der Elektronik einen Schritt nach vorne machen." Man habe die Bremse und Drehmoment-Anforderung optimiert, dennoch müsse man weiterhin an der ersten Rennhälfte mit vollem Tank arbeiten, erklärt er.

Schon frühzeitig abgestiegen sind die Pramac-Ducati-Piloten Danilo Petrucci (11.), der Schmerzen in seiner linken Schulter verspürte, und Scott Redding (8.). Der Italiener, der die Ducati im Qualifying auf den dritten Platz stellen konnte, im Rennen allerdings stürzte, verriet, dass er einen anderen Vorderreifen getestet hat. Laut 'crash.net' war es jene Medium-Mischung, die bereits im Vorjahr in Misano zum Einsatz kam. Petrucci entschuldigte sich am Montag außerdem bei Marquez für den harschen Zusammenstoß nach dem Start, bei dem beide Fahrer glücklicherweise auf dem Bike sitzen bleiben konnten.

LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow hat ebenfalls eine neue Verkleidung getestet. Vermutet wird, dass es sich um jene mit den innenliegenden Winglets handelt, die noch nicht homologiert wurde. Der Brite, der kein gutes Wochenende in Barcelona erwischte, spulte satte 60 Runden ab und platzierte sich hinter Espargaro auf dem sechsten Rang. Er arbeitete außerdem an der Geometrie, der Elektronik und der Aufhängung.

Auch KTM war beim Test vertreten. Pol Espargaro und Testpilot Mika Kallio, der den verletzten Bradley Smith ersetzte, konzentrierten sich auf die Chassis-Arbeit. Insgesamt spulten sie 136 Runden ab. Die Österreicher werden gemeinsam mit Suzuki und Yamaha am Dienstag einen weiteren Testtag absolvieren.

Das Testergebnis aus Barcelona:
01. Marc Marquez (Honda) - 1:44.071 Minuten (82 Runden)
02. Maverick Vinales (Yamaha) +0,366 Sekunden (81)
03. Jonas Folger (Tech-3-Yamaha) +0,901 (42)
04. Dani Pedrosa (Honda) +0,932 (53)
05. Aleix Espargaro (Aprilia) +0,975 (48)
06. Cal Crutchlow (LCR-Honda) +1,225 (60)
07. Johann Zarco (Tech-3-Yamaha) +1,381 (33)
08. Scott Redding (Pramac-Ducati) +1,494 (59)
09. Tito Rabat (Marc-VDS-Honda) +1,511 (59)
10. Valentino Rossi (Yamaha) +1,564 (71)
11. Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) +1,792 (28)
12. Jack Miller (Marc-VDS-Honda) +1,826 (52)
13. Pol Espargaro (KTM) +2,036 (75)
14. Andrea Iannone (Suzuki) +2,059 (78)
15. Sam Lowes (Aprilia) +2,318 (43)
16. Mika Kallio (KTM) +2,334 (61)
17. Alex Rins (Suzuki) +2,419 (62)
18. Sylvain Guintoli (Suzuki) +2,984 (55)