• 16.09.2015 15:42

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

MotoGP-Stars kommentieren Zarcos Pläne für 2016

Johann Zarco hat der MotoGP eine Absage erteilt und wird versuchen, in der kommenden Moto2-Saison erneut um den WM-Titel zu kämpfen

(Motorsport-Total.com) - Spätestens nach dem Sieg in Misano ist der WM-Titel für Johann Zarco nur noch Formsache. Bei fünf ausstehenden Rennen beträgt Zarcos Vorsprung 93 Punkte. Titelverteidiger Tito Rabat ist auf ein Wunder angewiesen, wenn er seinen Moto2-Titel verteidigen möchte, bevor er in die MotoGP aufsteigt.

Titel-Bild zur News: Johann Zarco

Voll auf WM-Kurs: Kalex-Pilot Johann Zarco dominiert die Moto2 Zoom

Bisher gelang Rabat in der laufenden Saison nur ein Sieg. Kalex-Markenkollege Zarco hingegen gewann sechs der ersten 13 Rennen. Mit Ausnahme des Auftaktrennens in Katar, bei dem Zarco durch einen technischen Defekt um den Sieg gebracht wurde, stand der Ajo-Pilot bei jedem Rennen auf dem Podium.

Der MotoGP-Aufstieg schien die logische Konsequenz zu sein, doch Zarco erteilte der MotoGP eine Absage und wird ein weiteres Jahr für Aki Ajos Moto2-Team fahren. "Vielleicht genießt er es, Rennen zu gewinnen. Ich denke, es ist keine schlechte Entscheidung, weil man mehr über sich selbst lernt", bemerkt HRC-Pilot Dani Pedrosa. "In dieser Saison läuft es gut bei ihm. Er bringt alles zusammen. Es kann in der kommenden Saison anders aussehen, wenn er versucht, den Titel zu verteidigen. Ich weiß nicht, welche Optionen er hatte. Es gab nicht mehr viele gute Plätze. Vielleicht hat er in der kommenden Saison bessere Chancen auf ein gutes Motorrad."


Fotos: Moto2 in Misano


Valentino Rossi weiß nicht, was er zu Zarcos Entscheidung sagen soll: "Es hängt von den Angeboten ab, die er hatte. Es ist eine persönliche Entscheidung, die jeder Fahrer für sich treffen muss. In dieser Situation ist es schwierig, Ratschläge zu geben", stellt der 36-jährige Italiener klar. "Es hängt davon ab, was im Kopf des Fahrers vorgeht und welches Ziel er verfolgt. Sicher ist nach solch einer Saison der Aufstieg in die MotoGP richtig, wenn man ein gutes Angebot hat. Wenn man in der Moto2 bleibt, dann besteht die Gefahr, dass man seinen Titel nicht verteidigen kann."

Valentino Rossi

Valentino Rossi: "In dieser Situation ist es schwierig, Ratschläge zu geben" Zoom

Yamaha-Teamkollege Jorge Lorenzo zweifelt, ob ein weiteres Jahr in der Moto2 sinnvoll ist: "Wenn er ein sehr guter Fahrer ist, dann wird er das mit jedem Motorrad demonstrieren", erklärt der Spanier. "Manche Motorräder vermitteln dem Fahrer mehr Gefühl, um das jeweilige Talent zu zeigen. Aber wenn man schnell ist, Talent und eine klare Vorstellung hat, dann kann man mit jedem Motorrad schnell sein. Zudem gibt es den Vergleich mit dem Teamkollegen, mit dem man sich messen kann."

Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso weiß, dass es am Ende der kommenden Saison zu einigen Wechseln kommen kann. Spätestens über den Sommer dürfte es heiße Transfergerüchte geben: "In der kommenden Saison laufen die meisten Verträge aus. Vielleicht hat er das im Hinterkopf und hofft auf ein besseres Angebot. Er ist nicht mehr der Jüngste, doch andererseits ist es nicht ratsam, mit einem schlechten Motorrad anzutreten, weil das Niveau in der MotoGP sehr hoch ist. Vielleicht ist es deshalb besser, ein weiteres Jahr zu warten", so "Dovi".