MotoGP-Qualifying Motegi: Acosta vor Bagnaia auf Pole, Martin stürzt

Pedro Acosta fährt in Japan zur ersten MotoGP-Pole - Francesco Bagnaia erster Verfolger - Marc Marquez und Jorge Martin mit Fehlern

(Motorsport-Total.com) - Turbulentes Qualifying zum Grand Prix von Japan: Rookie Pedro Acosta feiert seine erste Poleposition in der Königsklasse, nachdem Marc Marquez (Gresini-Ducati) die schnellste Runde wegen der Tracklimits verliert.

Titel-Bild zur News: Pedro Acosta

Pedro Acosta wurde zum Nutznießer von Marc Marquez' Fehler Zoom

Mit einer Zeit von 1:43.018 Minuten wird der Tech3-GasGas-Pilot zum jüngsten Polesetter nach Fabio Quartararo und Marc Marquez. Francesco Bagnaia (Ducati) sichert sich einen wichtigen zweiten Startplatz, während Jorge Martin (Pramac-Ducati) gestürzt nur Elfter wird. Maverick Vinales (Aprilia) komplettiert die erste Startreihe.

"Es ist lange her, dass ich mein Motorrad auf der Eins gesehen habe", sagt Acosta zu seiner Premierenpole in der MotoGP. "Wir müssen glücklich sein, denn seit den letzten fünf, sechs Rennen bringen wir alles besser zusammen und sind konkurrenzfähiger. Wir kommen den Zielen, die wir erreichen wollen, immer näher."

Leichter Regen in beiden Quali-Sessions

Das Wetter erwies sich auch am Samstagvormittag in Motegi als unbeständig. Pünktlich zu Beginn des ersten Qualifying-Abschnitts fielen erste Regentropfen.

Das beeinträchtigte das Feld zunächst aber nicht und die Fahrer konnten mit Slicks auf Zeitenjagd gehen. Im Kampf um die beiden letzten Q2-Plätze blieb es bis zuletzt spannend. Am Ende setzten sich Franco Morbidelli (Pramac-Ducati) und Fabio Quartararo (Yamaha) durch und zogen in die nächste Runde ein.

Jack Miller (KTM), der die Session nach dem ersten Run noch angeführt hatte, scheiterte als Vierter am Weiterkommen. Auch von den Honda-Fahrern kam keiner weiter.

Im zweiten Qualifying-Abschnitt war der Blick erneut gen Himmel gerichtet. Es wurden weiterhin Regenflaggen geschwenkt, nieselte aber nur leicht. Trotzdem hatte es das Feld eilig, eine Runde zu markieren - für den Fall, dass der Regen stärker wird.

Dass die Bedingungen starke Zeiten zuließen, demonstrierte Acosta auf seiner vierten Runde. Er durchbrach als erster Fahrer die 1:44er-Marke und führte das Klassement vor Enea Bastianini (Ducati) und Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) an.

Bagnaia brach seinen ersten Run nach nur zwei Runden ohne konkurrenzfähige Zeit ab, konnte aber zurück auf der Strecke direkt zulegen und schob sich an die zweite Stelle. Auf die Bestzeit fehlten ihm zu diesem Zeitpunkt nur 0,038 Sekunden.

Marquez verliert Pole wegen Tracklimits

In der Schlussphase zog das Tempo dann noch einmal deutlich an. Marc Marquez, der im Qualifying zuletzt mehrfach gestürzt war, fuhr unter 1:43 Minuten und war damit klar Schnellster. Doch nur wenige Momente später wurde ihm die Runde wegen Missachtung der Tracklimits in Kurve 4 wieder aberkannt.

Während Marquez auf Platz neun zurückfiel, erbte Acosta die Pole. Bagnaia konnte sich zum Schluss zwar nicht mehr steigern, sicherte sich aber Platz zwei vor Vinales.

"Zu Beginn dachte ich, dass es nass ist. Dabei war es irgendein Problem mit meinem Motorrad", erklärt Bagnaia seine anfänglichen Schwierigkeiten. "Ich entschied mich, an die Box zu gehen, und als ich wieder ausrückte, war alles wieder okay."

"Mir ist eine gute Zeit gelungen, auch wenn ich die letzte Runde wegen gelber Flaggen verloren habe. Ich bin insgesamt happy. Wir haben heute und morgen eine gute Chance und müssen sie nutzen", blickt der Weltmeister auf die Rennen.


Fotos: MotoGP: Grand Prix von Japan (Motegi) 2024


Auch Vinales ist mit seiner Performance zufrieden: "Wir wissen, dass das für die Aprilia in der Theorie nicht die beste Strecke ist, aber wir machen weiter Fortschritte."

"Und ich weiß, dass, wenn ich mich gut fühle und das Motorrad macht, was ich will, mir gute Rundenzeiten gelingen. Das ist uns heute geglückt. Obwohl es regnete, blieb die Strecke trocken und wir konnten ans Limit gehen. Ich liebe Japan und werde versuchen, es aufs Podium zu schaffen", betont der Aprilia-Pilot.

Martin nach Sturz nur in der vierten Reihe

Hinter ihm qualifizierten sich Enea Bastianini (Ducati), Brad Binder (KTM) und Q2-Spitzenreiter Morbidelli für die zweite Startreihe. Das VR46-Duo Fabio Di Giannantonio und Marco Bezzecchi führt die dritte Reihe vor Marc Marquez an.

Für WM-Leader Martin endete das Qualifying enttäuschend. Der Pramac-Pilot stürzte in der Schlussphase und konnte in den Kampf um die Pole nicht mehr eingreifen. Mit Platz elf klassierte er sich noch hinter Alex Marquez (Gresini-Ducati) und verzeichnete damit seine schlechteste Startposition seit Österreich 2023.

Quartararo kam nach seinem Q2-Durchmarsch am Ende nicht über den zwölften Platz hinaus. Auf die Polezeit von Acosta fehlten dem Yamaha-Piloten 1,479 Sekunden.