Maverick Vinales: Die Aprilia ist "für einen Fahrer" entwickelt worden

Maverick Vinales geht bei der Abstimmung der RS-GP andere Wege als Aleix Espargaro - Aprilia lotet deshalb komplett neue Bereiche aus

(Motorsport-Total.com) - Seit der MotoGP-Saison 2017 fährt Aleix Espargaro für Aprilia und hat sich zum "Kapitän" der italienischen Marke entwickelt. Als für 2020 eine komplett neue RS-GP entwickelt worden ist, war sein Feedback maßgeblich. Das wirkt sich bis heute aus.

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales, Aleix Espargaro

Maverick Vinales und Aleix Espargaro sind gute Freunde Zoom

Maverick Vinales stieß im Sommer 2021 zu Aprilia. Nach Jahren bei Suzuki und Yamaha musste sich der Spanier zunächst an den V4-Motor gewöhnen, der komplett andere Linien verlangt. Es dauerte seine Zeit, bis Vinales konkurrenzfähig wurde.

Nach einem Jahr eroberte Vinales seine ersten Podestplätze. Die Saison 2023 begann er mit Platz zwei beim Auftakt in Portugal. Zuletzt in Silverstone wurde er im Sprint Dritter. Im Grand Prix war er auch in der Spitzengruppe dabei, aber schließlich wurde es Rang fünf.

"Die Sache ist, dass das Motorrad für einen Fahrer, für einen Fahrstil gebaut worden ist", reflektiert Vinales nach Großbritannien über die Gesamtsituation. "Wir versuchen das Motorrad für meinen Fahrstil anzupassen."

"Manchmal müssen wir deswegen [bei der Abstimmung] Risiken eingehen. Wir müssen verstehen, was für mich gut ist, wie ich fahre. Das ist der Weg." Denn bei den engen Abständen muss alles passen, um eine Chance auf Spitzenergebnisse zu haben.

"Momentan sind unsere Motorräder anders. Aleix verlangt eine Sache, mein Fahrstil eine andere. Wir erforschen Bereiche, die Aprilia nie gemacht hat. Manchmal kann es passieren, dass man sechs Runden vor Rennende nichts mehr vom Reifen übrighat."

Genau das passierte Vinales in Silverstone, weshalb er am Ende nicht mehr um den Sieg kämpfen konnte, während Espargaro den zweiten MotoGP-Sieg für Aprilia eroberte. Trotzdem war Vinales nach dem Rennen nicht geknickt.

"Mir gefällt, dass ich gespürt habe, dass ich um den Sieg kämpfen konnte", betont der 28-Jährige. "Das nehme ich mit, um daheim weiter aufzubauen und stärker zurückzukommen." Rückblickend hat sich sein Wechsel zu Aprilia ausgezahlt.

Maverick Vinales, Jose Manuel Cazeaux

Jose Manuel Cazeaux und Maverick Vinales verstehen sich blinc Zoom

Yamaha kann derzeit sportlich nicht an alte Erfolge anknüpfen. Auch im Team fühlt sich Vinales bei Aprilia deutlich wohler und besser aufgehoben als bei Yamaha. Mit Jose Manuel Cazeaux arbeitet er wieder mit seinem Crewchief aus Suzuki-Tagen zusammen.

"Ich bin an einem guten Platz", betont Vinales mit einem Lächeln im Gesicht. "Gut ist, dass ich mental auf Attacke bin. Das ist fantastisch, denn zu anderen Zeiten war ich zu ruhig und habe abgewartet."

"Jetzt versuche ich zu attackieren. Ich muss überholen. Ich versuche in jeder Runde mein Bestes zu geben. Wir müssen weiterarbeiten. Die zweite Saisonhälfte so zu starten, ist ehrlich gesagt fantastisch."