Martin: In Barcelonas Kurve 1 geradeaus, um Crash mit Vinales zu vermeiden

Pramac-Pilot Jorge Martin erlebte im Barcelona-Sprint eine kritische Szene hinter Aprilia-Pilot Maverick Vinales, die einmal mehr auf die Aero zurückzuführen war

(Motorsport-Total.com) - Den Grand Prix von Katalonien in Barcelona beendete Pramac-Ducati-Pilot Jorge Martin am vergangenen Sonntag als Dritter auf dem Podium. Tags zuvor im Sprint hatte er mehr zu kämpfen. Ins Ziel kam er als Fünfter, nachdem es einmal mehr eine Szene gegeben hatte, in der die Aerodynamik der modernen MotoGP-Bikes eine entscheidende Rolle spielte.

Titel-Bild zur News: Jorge Martin

Ende Start/Ziel erlebte Jorge Martin am Barcelona-Samstag eine brenzlige Szene Zoom

Was war passiert? Eingangs der dritten von zwölf Runden des Sprints fuhr Martin an dritter Stelle hinter den beiden Aprilia-Piloten Aleix Espargaro und Maverick Vinales. "Ich hatte ein gutes Gefühl und spürte, dass ich ein bisschen schneller als Maverick fahren kann. Dann aber wurde ich in seinem Windschatten angesaugt und hätte ihn beinahe abgeräumt."

Die Szene spielte sich am Ende der langen Start/Ziel-Gerade ab. Um einen Zusammenstoß mit Vinales zu vermeiden, "habe ich die Bremse gelöst und die Abkürzung genommen", berichtet Martin. Mit "Abkürzung" meint er die Long-Lap-Spur, die sich in Barcelona im Bereich der Kurven 1 und 2 befindet. Die ist de facto das Gegenteil einer Abkürzung. "Ich habe vier Positionen verloren", sagt er.

Ganz ähnlich wie das Manöver von Alex Marquez im Grand Prix von Italien in Mugello war nun auch das Manöver von Jorge Martin im Sprint in Barcelona vor allem ein Ausweichmanöver, um Schlimmeres zu verhindern.

"Ich wurde vom Windschatten regelrecht absorbiert", beschreibt Martin die Szene und erklärt: "Ich hatte die Wahl, ob ich [Vinales] abräume oder ob ich geradeaus fahre. Ich habe mich für das Geradeausfahren entschieden, aber das hat mein Rennen zerstört, keine Frage."

Und noch etwas ist dem Pramac-Ducati-Piloten aufgefallen: "Hinter der Aprilia ist es recht schwierig, das Motorrad richtig zu verzögern. Hinter einer Ducati ist das vielleicht schon kompliziert, aber hinter einer Aprilia ist es noch schlimmer."

"Ich habe eigentlich das Gefühl, dass ich beim Bremsen immer noch einer der Stärksten bin", sagt Martin, merkt aber an, dass das direkt hinter einem anderen Motorrad aufgrund der Auswirkungen der Aerodynamik "gefährlich" werden kann.