Marc Marquez: "Wenn du schnell bist, dann hast du auch Glück"

Marc Marquez verpasst beim Comeback knapp den Q2-Einzug - Bezüglich der Schwinge hat er eine klare Präferenz, für das Rennen aber keine Erwartungen

(Motorsport-Total.com) - Marc Marquez nimmt sein MotoGP-Comeback von Platz 13 in der Startaufstellung in Angriff. Im Qualifying zum Grand Prix von Aragonien 2022 im MotorLand Aragon bei Alcaniz (Spanien) musste der zurückgekehrte Honda-Werkspilot im ersten Segment (Q1) antreten. Als Drittschnellster verpasste er um 0,066 Sekunden gegenüber Johann Zarco (Pramac-Ducati) das Weiterkommen.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Das Aragon-Wochenende ist für Marc Marquez das Comeback nach sechs Rennen Pause Zoom

Somit war Marquez Zuschauer als im Q2-Segment zwölf seiner Mitstreiter die ersten vier Startreihen unter sich ausmachten. Zuschauer war Marquez auch bei den sechs vorherigen Rennen gewesen, nachdem er sich am 2. Juni der vierten Operation an seinem rechten Oberarm unterzogen hatte. An diesem Wochenende nun gibt der achtmalige Motorrad-Weltmeister sein Comeback.

"Was wir heute gesehen haben, war die Realität. Die Probleme gingen direkt im FT3 los", erinnert sich Marquez, der im angesprochenen Vormittagstraining in Kurve 7 gestürzt war.

Marc Marquez

Marquez' zerstörte Honda RC213V nach dem Sturz im FT3 am Samstagvormittag Zoom

"Ich hatte es mir ja gestern schon gedacht, dass ich am Vormittag nicht gut zurechtkommen würde. Und so war es dann auch", sagt Marquez. "Wir hatten ein paar größere Dinge für Honda zu testen. Dann bin ich mit dem guten Bike gestürzt. Das andere Bike ließ sich nicht so fahren wie ich mir das vorgestellt hatte und ich konnte meine Rundenzeit nicht mehr verbessern."

"Besseres Gefühl" mit der Aluminium-Schwinge

"Im FT4 und im Q1 lief es aber deutlich besser. Ich war zufrieden und konnte auch in Alleinfahrt gute Rundenzeiten fahren", sagt Marquez, der in diesen beiden Sessions am Nachmittag mit der Aluminium-Schwinge von Kalex fuhr.

Marc Marquez

Die Alu-Schwinge von Kalex, der er nachmittags fuhr, bevorzugt Marquez klar Zoom

Im Vormittagstraining, das für ihn so problematisch verlaufen war, hatte er es mit der Honda-eigenen Carbon-Schwinge probiert. "Wie man gesehen hat, war ich im Qualifying mit der Aluminium-Schwinge unterwegs. Der Grund dafür ist, dass ich mit dieser Schwinge ein besseres Gefühl habe", sagt Marquez ganz klar.

Q2-Einzug nach gelben Flaggen knapp verpasst, aber ...

Dass er in Q1 trotzdem hängengeblieben ist und den Q2-Einzug knapp verpasst hat, lag auch an zwei gelben Flaggen. Die wurden gezeigt, als zunächst Aprilia-Pilot Maverick Vinales in Kurve 2 stürzte. Wenig später ging Marquez' Honda-Teamkollege Pol Espargaro in Kurve 5 zu Boden.

Was Marquez betrifft, so lässt er großen Ärger über das Gelb-Pech aber nicht durchblicken. "Wenn du schnell bist, dann hast du auch Glück. Wenn der Speed nicht da ist, dann kommt auch noch Pech dazu", sagt der Rückkehrer und gibt zu: "Die Realität ist, dass wir heute einfach nicht den Speed der Spitzengruppe hatten."

Kein Longrun seit Mai - keine Erwartungen für das Rennen

Mit Blick auf das 23-Runden-Rennen am Sonntag hatte Marquez schon am Freitag gemutmaßt, dass er "leiden werde". Nach dem Fahrbetrieb am Samstag bekräftigt er dies: "Seit Mugello habe ich keinen einzigen Longrun mehr absolviert. Das Maximum waren fünf zusammenhängende Runden. Deshalb brauche ich gar nicht über Reifenmanagement nachdenken. Es wird vor allem darum gehen, mich selber zu managen und mir das Rennen so gut es geht einzuteilen."

Marquez' traditioneller Ersatzfahrer Stefan Bradl, der an diesem Wochenende wieder ganz seinem Job als TV-Experte für 'ServusTV' nachgeht, beurteilt Marquez' Samstag so: "Ich glaube, er ist vielleicht ein bisschen wehmütig, dass es heute Morgen nicht geklappt hat [mit dem Q2-Einzug]. Aber da haben sie viel herumprobiert am Motorrad. Dann ist noch der Crash dazugekommen."

Was Bradl am Aragon-Wochenende an Marquez auffällt: "Die FP3-Session ist für ihn gar nicht gut gelaufen. Er schüttelt es aber lockerer weg. Natürlich könnte er ein bisschen sauer sein, weil es nicht geklappt hat. Aber er ist locker drauf und er grinst sehr viel."

Marc Marquez

Marquez gut gelaunt am Donnerstag im MotorLand Aragon Zoom

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