Marc Marquez verrät spannendes Detail auf dem Weg zum Ducati-Werksvertrag

Ducati wollte Marc Marquez und Jorge Martin offenbar auf der Strecke um den Platz im MotoGP-Werksteam für 2025 kämpfen lassen - Warum es nicht dazu kam

(Motorsport-Total.com) - Bei seinem ersten Auftritt nach der Bestätigung seines Wechsels ins offizielle Ducati-Team ab 2025 verrät Marc Marquez, dass der Hersteller eigentlich vorhatte, ihn den Kampf um den Werksplatz mit Jorge Martin auf der Strecke ausfechten zu lassen. Doch Marquez lehnte das aus mehreren Gründen ab.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez hat Jorge Martin ein Schnippchen geschlagen Zoom

Dennoch gab Ducati ihm den Vorzug, und das nach einer echten Achterbahn von Ereignissen beim Grand Prix von Mugello am vergangenen Wochenende. Denn ursprünglich hatte Ducati Martin für den Platz des scheidenden Enea Bastianini ausgewählt.

Diese Option hing jedoch davon ab, dass Marquez zustimmt, zu Pramac zu wechseln, was der Ex-Honda-Pilot während der Pressekonferenz am Donnerstag ausschloss.

Um beide Fahrer zu halten, überlegte sich Ducati, sie auf der Strecke um den begehrten Werkssitz für 2025 kämpfen zu lassen. Zwar sollte Martin ursprünglich den Vorzug erhalten, mit dem Gewinn des Titels 2024 hätte sich aber Marquez die automatische Beförderung gesichert. Ein Deal, den er jedoch ablehnte.

Das bestätigte er am Mittwochabend in den Studios des Radiosenders SER, wo der 31-Jährige sein erstes Interview nach dem angekündigten Wechsel ins Ducati-Werksteam gab.

Marquez: Wir haben nicht die gleichen Waffen

Auf die Frage, warum er diese Herausforderung nicht angenommen hat, verweist Marquez darin auf die unterschiedlichen Bedingungen, die ihn, der eine 2023er Desmosedici fährt, von Martin, der mit dem 2024er-Modell antritt, unterscheiden.

"Es ist ganz einfach. Wenn man es sich auf der Rennstrecke verdienen muss, muss man die gleichen Waffen haben, und die habe ich jetzt nicht. Aber das ist keine Entschuldigung und ich beweise, dass ich konkurrenzfähig sein kann", betont der Gresini-Pilot.


Fotostrecke: Die Karriere-Highlights von Marc Marquez

"Außerdem war mir klar, dass ich nicht von einem Satellitenteam zum anderen wechseln würde. Und der dritte Punkt ist", fährt Marquez fort, "wenn wir über Verträge von Sportlern sprechen, dann sprechen wir auch über die Sponsoren, die mich während meiner gesamten Karriere immer unterstützt haben."

"Ein multinationaler Konzern schließt seine Budgets im September für die nächsten zwei Jahre ab, und man kann nicht länger zusammenarbeiten, ohne eine klare Zukunft zu haben. Das war nicht machbar." Marquez brauchte also Gewissheit - und bekam sie, auch dank der Unterstützung von Gigi Dall'Igna.

Ohne Gigi Dall'Igna gäbe es keinen Deal

Die Rolle des Ducati-Generaldirektors bei den Verhandlungen hebt Marquez explizit hervor: "Wenn ich bei Ducati bin, dann wegen Gigi." Gleichzeitig glaubt er aber auch, dass bei der Entscheidung, ihn Martin vorzuziehen, vor allem seine Leistung zählte.

"Das Element, das am meisten wiegt, ist die Performance auf der Strecke, und die Ducati-Ingenieure, wie sie mir gesagt haben, sehen meine Fortschritte mit dem 2023er-Motorrad und das hat viel mehr gewogen als der Rest. Dann gibt es noch andere Faktoren", fasst Marquez, derzeit WM-Dritter, zusammen.

Er ist entschlossen, 2025 um den Titel zu kämpfen. Und wer weiß, ob das nicht auch schon in diesem Jahr gelingt, auch wenn er sich dafür erst einmal das Ziel gesetzt hat, wieder zu gewinnen, was ihm seit der Saison 2021 nicht mehr gelungen ist.

"Eines der Dinge, die ich gelernt habe, ist, nicht besessen zu werden. Denn wenn man nur gewinnen will, wird es viele Stürze geben", weiß der Spanier aus der Vergangenheit.

An die Desmosedici hat sich Marquez schnell gewöhnt, nachdem er die letzten elf Jahre auf Honda-Maschinen verbracht hat. In der aktuellen Saison feierte er bereits fünf Sprint- und drei Grand-Prix-Podien. Von seinem künftigen Ducati-Teamkollegen Francesco Bagnaia trennen ihn in der WM derzeit nur 17 Punkte.