Marc Marquez: Drei Stürze, aber ein guter Rhythmus

Kein guter Test-Abschluss für MotoGP-Weltmeister Marc Marquez: Der Spanier geht dreimal zu Boden - Dani Pedrosa sorgt mit Platz drei für einen Honda-Lichtblick

(Motorsport-Total.com) - Für Marc Marquez endete der MotoGP-Test in Katar alles andere als erfreulich. Nachdem es für den Weltmeister an den ersten beiden Tagen schon eher durchwachsen lief, entwickelte er sich am Sonntag unfreiwillig zum Sturzkönig. Gleich dreimal versenkte der Spanier seiner Honda im Kies. Dabei hatte die dritte Session auf dem Losail International Circuit vielversprechend begonnen.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Für Weltmeister Marc Marquez verlief der MotoGP-Test in Katar wenig erfolgreich Zoom

Marquez war der erste Fahrer, der unter 1:55 Minuten blieb. Am Ende betrug der Abstand auf den Testschnellsten Maverick Vinales (Suzuki) dann aber doch 0,660 Sekunden. In der Tageswertung landete der Honda-Pilot damit auf Platz zehn, in der Gesamtwertung sogar noch einen Platz dahinter. "Dieser Tag war nicht der beste Tag der Vorsaison für uns", weiß auch Marquez.

Nach einem frühen Sturz zu Beginn des Testtages, ging der Spanier zu späterer Stunde noch weitere zwei Male zu Boden. "Zuerst hatte das Motorrad einen Wackler in Kurve 4 und ich habe spät gebremst. Dann ist mir zweimal das Vorderrad weggerutscht, insbesondere der letzte Sturz während meiner Rennsimulation war mein Fehler", erklärt Marquez. Bis dahin war er mittlere 1:55-Zeiten gefahren.

Marc Marquez optimistisch: Podestplatz möglich

Doch Marquez versucht, die Sache positiv zu sehen: "Besser, das passiert jetzt und nicht später im Rennen", sagt er. "Ich bin eben ein Fahrer, der jede Runde am Limit unterwegs ist. Das bringt Risiken mit sich. Natürlich kannst du 1:56-Zeiten fahren und dann für ein oder zwei Runden pushen. Aber ich arbeite auf das Rennen hin." Im Vorjahr schaffte er es in Katar auf das Podium, wurde Dritter.


MotoGP-Test in Katar

Dabei liegt die Strecke der Honda eigentlich nicht besonders: "Hier geht es um die Beschleunigung und eine gute Kurvengeschwindigkeit, da verlieren wir. Das versucht man am Bremspunkt zu kompensieren und es wird schnell kritisch", weiß Marquez und erinnert sich an einige Trainingsstürze aus dem Vorjahr. Dennoch glaubt er, auch in diesem Jahr wieder um einen Podestplatz kämpfen zu können.

"Die Leute sehen immer die Stürze, aber ich glaube, was den Rhythmus angeht, sind wir nicht so schlecht", schätzt der 24-Jährige die eigene Pace ein - und das, obwohl er gleichzeitig zugibt, dass es beim MotoGP-Test in Katar schon seit Tag eins nicht so recht laufen will: "Wir hatten von Anfang an zu kämpfen. Und wenn man so in einen Test startet, ist es schwierig, alles umzukehren."

Honda zeigt weitere Verkleidung in Katar

Zur Verkleidung, die Marquez am Sonntag testete, äußert er sich zwiespältig: "Wir haben versucht, den Topspeed zu verbessern und Wheelies zu reduzieren. Es gab einige positive, aber auch negative Punkte." Honda hatte nach der Winglet-Verkleidung vom Freitag eine modifizierte Variante ohne eingebaute Flügel verwendet, die dem Vernehmen nach weniger der Aerodynamik als vielmehr der Kühlung des Motors dient.

Marquez' Teamkollege Dani Pedrosa wurde mit der geänderten Verkleidung zwar nicht gesichtet, machte aber dafür mit einer deutlichen Steigerung seiner Rundenzeiten von sich reden. War der Spanier an den ersten beiden Testtagen nicht in der Lage, die 1:55-Marke zu knacken, schob er sich am Sonntag mit 1:54.469 Minuten auf Rang drei. In der Box stand ihm Ex-MotoGP-Pilot Sete Gibernau beratend zur Seite.


Fotos: Daniel Pedrosa, MotoGP-Test in Katar


"Es war ein positiver Tag", resümiert Pedrosa und freut sich über einen gelungenen Testabschluss: "Wir konnten das Gefühl, die Rundenzeiten und den Rhythmus stetig verbessern. Auch wenn noch Arbeit vor uns liegt, hat uns das Selbstvertrauen gegeben. Diese Strecke gehört nicht zu meinen Favoriten, aber das Team hat einen tollen Job gemacht. Jetzt sind wir besser in Form und motiviert für das erste Rennen."