• 13.06.2014 18:31

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Lorenzo: Beschleunigung und Reifen sind Schwachpunkte

Jorge Lorenzo ist im Freitagstraining auf Augenhöhe mit Marc Marquez - In Barcelona sieht der Yamaha-Fahrer Chancen auf einen Sieg

(Motorsport-Total.com) - Yamaha zeigte sich am ersten Trainingstag in Barcelona auf Augenhöhe mit Honda-Werksfahrer Marc Marquez. Jorge Lorenzo beendete das Nachmittagstraining auf dem vierten Platz und war nur um 0,008 Sekunden langsamer als der Weltmeister. Lorenzo hat auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya in den vergangenen beiden Jahren gewonnen. Kann er diesmal die Siegesserie von Marquez beenden? "Ich weiß es nicht. Aleix ist am Vormittag auf Platz eins gefahren, er hat aber als einziger den weichsten Reifen verwendet."

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo fuhr am Freitag auf Augenhöhe mit Marc Marquez Zoom

"Deshalb ist das für mich kein echter erster Platz", startet Lorenzo seine Analyse des Trainingstages. "Am Nachmittag fuhren Bradley und Bradl am Ende mit den weicheren Reifen. Deshalb sind sie eine gute Rundenzeit gefahren. Ohne diesem weicheren Reifen wären sie nicht so weit vorne gewesen." Der weiche Reifen bei Aleix Espargaro entspricht der Mischung soft. Die weiche Mischung für die Factory-Fahrer ist medium.

Die Reifen stellen in der Hitze Spaniens alle Fahrer vor Probleme. Die Yamaha M1 hat laut Lorenzo nur noch einen Schwachpunkt, den er am Samstag ausmerzen will. "Das Motorrad fühlt sich gut an und auch mit dem harten Reifen ist die Pace nicht so schlecht. Wir müssen die Yamaha aber immer noch verbessern, vor allem am Nachmittag. Das Motorrad pumpt bei der Beschleunigung und ist sehr nervös. Wir können auch die Bremsphase etwas verbessern, aber die Beschleunigung ist im Moment das größte Problem. Es ist körperlich anstrengend, das Motorrad zu kontrollieren."


Fotos: Yamaha, MotoGP in Barcelona, Freitag


"Es sieht aber so aus, dass auch die anderen Fahrer Probleme bei der Pace haben. Nach zwei Runden fällt das Tempo stark ab. Wer ein stabiles und einfaches Motorrad hat, wird für das Rennen einen Vorteil haben", spricht Lorenzo den Schlüssel für den Sieg an. Trotz der Leistung sah man den Spanier wieder nervös und nicht zufrieden an der Box. Warum? "Ich war etwas frustriert, denn nach jedem Boxenstopp wurde der Hinterreifen immer schlechter und schlechter."

Jorge Lorenzo

Die Startnummer 99 ist beim Heimrennen in einem anderen Stil gehalten Zoom

"Als ich dann auf den harten Reifen wechselte, wurde ich auf Anhieb schneller. Trotzdem baute auch dieser Reifen stark ab. Beide Reifen bauen nach einigen Runden stark ab. Das ist ganz anders als bei den Reifen in Mugello, wo man in der letzten Runde noch die schnellste Runde fahren konnte." Sollte es auch am Sonntag heiß bleiben, dann werden die Reifen der Schlüssel zwischen Sieg und Niederlage werden.

Lorenzo wurde im Jahr 2009 in der Zielkurve von Valentino Rossi überrumpelt. Ist es in Barcelona ratsam, es auf ein Showdown gegen Marquez in der letzten Runde ankommen zu lassen? "Ich habe Marc in Silverstone in der letzten Kurve geschlagen. Alles kann in der letzten Runde passieren. Valentino und Marc bremsen sehr hart, weshalb es sehr schwierig gegen sie ist", schätzt Lorenzo. "Das Motorrad verbessert sich in diesem Bereich aber deutlich.

"Vielleicht kann ich auch hart bremsen, wenn ich mich gut fühle. Wir haben also bessere Chancen im letzten Renndrittel. Der Top-Speed ist zwar immer noch unser Schwachpunkt, aber hier gibt es viele Kurven." Außerdem setzt Lorenzo auf die größere vordere Bremsscheibe: "Für uns sind sie auf fast jeder Strecke besser."