Lorenzo & Pedrosa: Die Ruhe vor dem Sturm

Die Titelaspiranten Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa blicken Misano entspannt entgegen - Beide haben auf der italienischen Strecke schon gewonnen

(Motorsport-Total.com) - Das spanische WM-Duell zwischen Dani Pedrosa (Honda) und Jorge Lorenzo (Yamaha) geht an diesem Wochenende in Misano in die nächste Runden. Lorenzo hat 13 Punkte Vorsprung, dafür hat Pedrosa die letzten beiden Rennen gewonnen und durch den Sieg im direkten Duell in Brünn auch psychologisch einen Vorteil. Beide kämpfen derzeit auf Augenhöhe. "In diesem Jahr war ich sehr konstant und war immer Erster oder Zweiter", streicht Lorenzo einen seiner starken Punkte hervor. "Die letzten drei Rennen konnte ich leider nicht gewinnen, aber ich war nahe dran."

Titel-Bild zur News: Dani Pedrosa; Jorge Lorenzo

Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo sind beide bester Laune Zoom

"Misano war in den vergangenen vier Jahren sehr gut für mich. Zunächst war ich dreimal Zweiter und konnte im Vorjahr endlich gewinnen. Wir starten jetzt ins letzte Saisondrittel und der Druck wird zunehmen." Aber auch Pedrosa hat in Misano bereits gewonnen. "In den vergangenen Jahren war es hier gut für mich. Ich habe gewonnen und wurde im Vorjahr Zweiter. Ich bin mir sicher, dass es eine gute Strecke ist. Das Paket müsste hier auch gut funktionieren. Ich erwarte ein gutes Rennen", blickt der Honda-Pilot voraus.

Speziell seit Pedrosa mit dem neuen Chassis fährt, ist er voll und ganz im Titelrennen dabei. "Die letzten beiden Rennen waren sehr gut. Wir müssen so weiterarbeiten. Es ist wichtig, dass man konzentriert ist. Wir haben in Aragon getestet. Dieser Test war für das letzte Saisondrittel wichtig. Wir wollten bezüglich des Grips etwas verbessern. Es ist aber noch nicht sicher, dass wir diese Sachen hier verwenden."

Dagegen hat Lorenzo bei den Testfahrten in Brünn und Aragon hauptsächlich an der Abstimmung der M1 gefeilt. "Wir haben den gleichen Motor und das gleiche Chassis wie in Brünn, aber ich denke wir sind etwas schneller und wir können um den Sieg kämpfen", so der Weltmeister von 2010. "Ich möchte natürlich einen größeren Vorsprung haben. Aus bestimmten Gründen ist es nicht so."


Fotos: MotoGP-Testfahrten in Alcaniz


"Dennoch ist es positiv, denn es ist ein enger Titelkampf zwischen zwei Spaniern. Das ist positiv für den Sport. Wir müssen diese Möglichkeit nutzen und den Motorradsport in Spanien größer machen und vielleicht auch weltweit." Speziell der Zweikampf in Brünn war elektrisierend. Pedrosa hat gezeigt, dass er kämpfen kann. "Ich gewinne normalerweise mehr Rennen, wenn ich vorne wegfahren kann", ist sich Pedrosa bewusst.

"Aber ich habe auch schon Zweikämpfe gewonnen. Man muss Selbstvertrauen haben, denn sonst würde man das am Rennende nicht tun. Es gibt aber keinen Plan. Man muss im Rennen sehen, was man tun kann." Sechs Rennen stehen noch aus. Wo könnte Yamaha im Vorteil sein und wo Honda? "Ich reise nie an eine Strecke und denke mir, ich kann nicht gewinnen", sagt Lorenzo. "Man muss positiv denken und an den Sieg glauben."

"Theoretisch sollte Motegi die schlechteste Strecke für die Yamaha sein. Ich sehe es positiv und glaube, dass wir jedes Rennen gewinnen können." Pedrosa sieht es ähnlich: "Die Motorräder liegen dicht beisammen. Es geht nicht darum, ob eine Strecke nicht passt, sondern man muss alles richtig machen." Die übrigen Spitzenfahrer legen sich nicht auf einen Favoriten fest. "Es ist schwierig zu sagen", meint Cal Crutchlow. "Manche Strecken liegen Yamaha, andere Honda. Es wird ein enger Kampf. Hoffentlich gewinnt Yamaha."

Superstar Valentino Rossi will sich ebenfalls nicht festlegen: "Es ist schwierig zu sagen. Der Druck ist ähnlich hoch. Dani hat schon mehrmals um die WM gekämpft, aber er hatte immer körperliche Schwierigkeiten. Er war noch nie über eine Saison fit. Das erhöht vielleicht seine Motivation für seinen ersten Titel. Jorge ist aber auch sehr stark, also ist es ähnlich."