Pedrosa Schnellster am ersten Aragon-Testtag

Dani Pedrosa (Honda) markiert am ersten der zwei Testtage im Motorland Aragon die Bestzeit - Yamaha-Pilot Ben Spies kündigt Neuigkeiten "noch in dieser Woche" an

(Motorsport-Total.com) - Die Werksteams von Honda und Yamaha sowie das LCR-Honda-Team testen in dieser Woche zwei Tage lang im Motorland Aragon in Spanien, wo am 30. September der übernächste MotoGP-Lauf ansteht. Honda-Pilot Dani Pedrosa, der die beiden zurückliegenden Rennen in Indianapolis und Brünn gewann, gab am Dienstag das Tempo vor.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa fuhr am ersten von zwei Testtagen in Alcaniz die schnellste Runde Zoom

Der Spanier umrundete den 5,078 Kilometer langen Kurs in Alcaniz auf seiner schnellste Runde in 1:47.983 Minuten und lag damit eine halbe Sekunde unter dem bestehenden Streckenrekord von Casey Stoner aus dem September 2011.

Pedrosa konzentrierte sich am Dienstag im Zuge von 35 Runden vordergründig auf die Abstimmung der Dämpfer sowie der Elektronik seiner Honda RC213V. "Wir haben versucht, den Grip am Hinterrad zu verbessern und probierten ein paar neue Mappings. Das Gefühl für die Dämpfer war heute allerdings nicht das beste, weshalb ich noch kein klares Bild habe. Wir werden morgen weitere Tests durchführen, um herauszufinden, was für die kommenden Rennen das beste Paket ist."

Jonathan Rea gewöhnt sich weiter an die Honda RC213V

Wie schon beim Brünn-Test am Montag der vergangenen Woche saß Jonathan Rea auch diesmal auf der zweiten Werks-Honda. Der vom Honda-Team aus der Superbike-Weltmeisterschaft ausgeliehene Brite, der den verletzten Casey Stoner bis auf Weiteres ersetzen wird, gewöhnte sich in Alcaniz weiter an das MotoGP-Bike und arbeitete anders als Pedrosa noch nicht am Setup. Auf der schnellsten seiner 69 Runden verlor Rea mit einer Zeit von 1:50.679 Minuten knapp drei Sekunden auf den Bestwert des Spaniers.

Jonathan Rea

Jonathan Rea ist mit der Honda RC213V noch keine richtige Einheit Zoom

"Für mich ging es heute nur darum, ein Gefühl für die Maschine zu bekommen", sagt Rea und fügt an, dass sich die 1.000er-MotoGP-Honda für ihn immer noch "sehr seltsam" anfühlt. Im Vergleich zu seiner Honda CBR1000RR aus der Superbike-WM bereitet dem Nordiren vor allem der intensivere Einsatz der Hinterradbremse Probleme. "Ich bin es nicht gewohnt, die hintere Bremse so stark einzusetzen. Hier kommt es mir beinahe so vor, als müsste ich sie in jeder Kurve betätigen." Auch auf dem Gebiet der Traktionskontrolle hat Rea noch Nachholbedarf, wie er gesteht: "Ich verstehe noch nicht richtig, wie sie funktioniert und was passiert, wenn der Grip der Reifen nachlässt."

Jorge Lorenzo hat noch kein klares Bild von der neuen Yamaha

Platz zwei in der Zeitenliste hinter Pedrosa ging am Dienstag an den WM-Führenden Jorge Lorenzo in Diensten des Yamaha-Werksteams. Der Spanier saß wie schon in Brünn auf der neuen M1 für die Saison 2013 und verlor mit einer persönlichen Bestzeit von 1:48.471 Minuten eine knappe halbe Sekunde auf die Zeit seines Rivalen im Kampf um den Titel. "Wir hatten heute das neue Chassis im Einsatz. Ich weiß aber noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Bisher konnten wir weder positive noch negative Dinge finden", so Lorenzo.

Am Mittwoch wird der Yamaha-Pilot erstmals mit einem neuen Motor ausrücken. "Damit sollten wir auf der Geraden hoffentlich etwas schneller sein. Bisher verlieren wir rund 5 km/h auf Dani, der natürlich sehr leicht ist, aber ganz sicher auch einen stärkeren Motor unter sich hat", so Lorenzo, der sich mit dem ersten Testtag insgesamt dennoch zufrieden zeigt, "da wir unsere Zeit vom letzten Test um eine halbe Sekunde verbessern konnten". Zuletzt waren die MotoGP-Teams Mitte Juni zu Testzwecken im Motorland Aragon unterwegs.

Ben Spies kündigt Neuigkeiten für die kommenden Tage an

Ben Spies

US-Boy Ben Spies wird der MotoGP-Szene wohl erhalten bleiben Zoom

Lorenzos scheidender Yamaha-Teamkollege Ben Spies reihte sich mit einer Zeit von 1:48.647 Minuten auf Rang drei ein. Anders als der Spanier musste der US-Amerikaner bedingt durch seinen Abschied aus dem Team mit dem aktuellen Chassis Vorlieb nehmen und konzentrierte sich vor allem auf das Haushalten mit den Bridgestone-Reifen über eine Renndistanz sowie auf Setup-Varianten für das Qualifying. "Wir probierten verschiedene Einstellungen an der Front, um mir beim Bremsen ein besseres Gefühl zu vermitteln. Morgen werden wir weitere Teile probieren."

Hinsichtlich seiner Zukunft machte Spies am Rande der Testfahrten eine interessante Bemerkung: "Noch in dieser Woche werden die Leute etwas erfahren." Glaubt man den jüngsten Gerüchten, wird der Superbike-Weltmeister von 2009 entgegen der ersten Anzeichen aus dem Juli nun doch im MotoGP-Umfeld bleiben und nicht zurück in die Superbike-WM wechseln. Eine zweite Honda entweder im Gresini- oder im LCR-Team gilt derzeit als wahrscheinlichstes neues Arbeitsgerät für Spies.


Fotos: MotoGP-Testfahrten in Alcaniz,


Der aktuelle LCR-Honda-Pilot und diesjährige MotoGP-Rookie Stefan Bradl legte am ersten Testtag die viertschnellste Zeit hinter Pedrosa, Lorenzo, Spies und vor Rea auf den Asphalt. Der Deutsche saß dabei auf der 2013er-Version seiner RC213V, spulte 26 Runden ab und kam auf eine Bestzeit von 1:49.570 Minuten.

Bradl nutzt die Testfahrten zwischen den Rennen in Brünn und Misano unter anderem dazu, seine Probleme mit dem Hinterrad-Grip zu beheben. Am morgigen Mittwoch werden die Testfahrten fortgesetzt. Das Ducati-Werksteam glänzt wie schon zuletzt beim Brünn-Test auch in Alcaniz mit Abwesenheit und testet stattdessen mit Andrea Iannone und Michele Pirro in dieser Woche im heimischen Mugello.

Die Testzeiten vom Dienstag:

1. Dani Pedrosa (Honda) - 1:47.983
2. Jorge Lorenzo (Yamaha) - 1:48.471
3. Ben Spies (Yamaha) - 1:48.647
4. Stefan Bradl (LCR-Honda) - 1:49.570
5. Jonathan Rea (Honda) - 1:50.679