KTM-Wildcard: MotoGP-Start in Mugello war nicht Pol Espargaros Wunschszenario

Pol Espargaro feiert bei der MotoGP in Mugello sein Renn-Comeback: Doch der flüssige Kurs in der Toskana war nicht die Wunschstrecke des Spaniers

(Motorsport-Total.com) - An diesem Wochenende bestreitet Pol Espargaro seine erste MotoGP-Wildcard der laufenden Saison. Der ehemalige KTM-Werkspilot wird neue Entwicklungen testen und damit den Grundstein für den Test am Montag legen.

Titel-Bild zur News: Pol Espargaro

KTM-Testpilot Pol Espargaro steht vor einer großen Herausforderung Zoom

Seit dem Saisonfinale 2023 absolvierte Espargaro kein MotoGP-Rennen mehr. "Es fühlt sich merkwürdig an, jetzt wieder auf dieser Seite zu sein. Ich fuhr über sechs Monate lang kein Rennen und fieberte diesem Moment entgegen", berichtet der Spanier am Donnerstagnachmittag vor dem Italien-Grand-Prix.

"Mugello ist eine der schwierigsten Strecken im Kalender für ein Comeback", ist sich Espargaro bewusst. Seinen Gaststart in Mugello zu absolvieren, ist für Espargaro nicht das Wunschszenario. Der Spanier wäre lieber auf einer anderen Strecke gefahren.

Warum Pol Espargaro in Mugello zum Einsatz kommt

"Aber es ist okay für mich, weil das Team verschiedene Dinge testen möchte und sich dieser Kurs dafür sehr gut eignet. Ich will dem Team immer bestmöglich helfen. Vielleicht kann ich etwas beitragen, damit unsere Fahrer hier weiter vorne landen", kommentiert der KTM-Testpilot.

Durch die hohen Geschwindigkeiten ist eine gute Aerodynamik in Mugello von großer Bedeutung. Ein komplett neues Aeropaket wird man an Espargaros KTM RC16 aber voraussichtlich nicht sehen. "Es wird keine großen Unterschiede zu dem geben, was Dani (Pedrosa) in Jerez verwendete", verrät Espargaro.

Dani Pedrosa

Pol Espargaro will die Entwicklungen bestätigen, die Dani Pedrosa in Jerez verwendete Zoom

"Wir testen verschiedene Teile und probieren sie auf unterschiedlichen Strecken, um zu verstehen, ob sie gut sind oder nicht. Es geht aber nicht nur um die Aerodynamik sondern um alle Bereiche des Motorrads", stellt der ehemalige Moto2-Weltmeister klar.

KTM musste aus sportlicher Sicht zuletzt einige Rückschläge verdauen. In Barcelona war Brad Binder als Achter bester KTM-Pilot. Der Traum vom WM-Titel ist in weite Ferne gerückt. "Leider erleben wir ein schwieriges Jahr. Alle Hersteller sind sehr stark. Wir versuchen natürlich, schneller als die anderen zu sein", bemerkt Espargaro.

Pol Espargaro

Pol Espargaro fuhr zuletzt beim Jerez-Test im April ein MotoGP-Bike Zoom

Sein Wildcard-Einsatz soll dabei helfen, die KTM RC16 konkurrenzfähiger zu machen. "Hier auf dieser Strecke spielen die Aerodynamik, die Elektronik und in den langgezogenen Kurven auch das Fahrwerk und auf der Geraden der Motor eine wichtige Rolle. Es gibt viele Bereiche, in denen man sich beweisen muss", erklärt der 32-Jährige.

Pol Espargaro will sich am Freitag die nötige Zeit nehmen

Beim Start ins Wochenende möchte Espargaro bewusst vorsichtig vorgehen. "Es wird wirklich schwierig. Ich fuhr im vergangenen Jahr nicht hier, weil ich verletzt war. Ich saß seit dem Jerez-Test nicht auf dem Motorrad. Die anderen Jungs fuhren vor wenigen Tagen erst. Und diese Strecke macht es alles nicht einfacher", kommentiert er.

Pol Espargaro

Pol Espargaro legt am Wochenende die Basis für den Test am Montag Zoom

"Wenn ich es am Freitag zu überstürzt angehe, dann kann es schnell und schlimm enden", ist sich Espargaro bewusst. "Deshalb muss ich ruhig bleiben und parallel für die Jungs arbeiten. Am Montag übernehmen sie unsere Motorräder für den Test, um zu verstehen, was wir hier getestet haben."

"Es ist wichtig, diese Rennwochenenden als Test anzusehen für die Werkspiloten, damit sie am Montag damit arbeiten können", unterstreicht Espargaro seine Rolle als KTM-Testpilot.