KTM: Missverständnis in der Box am Argentinien-Freitag

Jack Miller verrät, welches Missverständnis in der KTM-Box dazu führte, dass er am Argentinien-Freitag Drittletzter ist - Heckflügel wird "leider" bleiben

(Motorsport-Total.com) - Der MotoGP-Zirkus hat seine Zelte am Autodromo Termas de Rio Hondo aufgeschlagen, wo am Sonntag der Grand Prix von Argentinien als zweites Rennen der Saison 2023 über die Bühne geht. Für das KTM-Werksteam mit Brad Binder und Neuzugang Jack Miller lief es am Freitag noch nicht nach Plan. Dafür gibt es insbesondere im Fall von Miller einen Grund.

Titel-Bild zur News: Jack Miller

Jack Miller im Gespräch mit Christian Pupulin, der mit ihm von Ducati kam Zoom

Zwar ahnte Miller schon im Vorfeld, dass "es hier ein bisschen schwieriger für uns werden könnte, weil es eine der Strecken ist, auf denen das Griplevel sehr niedrig ist". Der Grund dafür, dass der Australier im kombinierten Ergebnis der beiden Freitagstrainings nur auf P16 und damit als Drittletzter auftaucht, ist aber ein anderer.

"Es gab ein kleines Missverständnis bei uns in der Box", räumt Miller ein und erklärt: "Offensichtlich waren alle anderen am Nachmittag mit zwei [frischen] Reifen draußen, vormittags mit einem." Nach Rücksprache mit der KTM-Crew im Anschluss an das Nachmittagstraining weiß der Neuzugang im Team: "Bei uns wurde ein Reifen zurückgehalten für den Fall, dass es eine rote Flagge gibt."

Eine Schlussattacke am Nachmittag "wäre natürlich schön gewesen", sagt Miller und gibt zu: "Ich wusste nicht, dass wir noch einen Reifen in der Hinterhand hatten. Drei Minuten vor Ablauf der Zeit bekam ich das Signal, um an die Box zu kommen. Aber ich kein Zauberer. Ich weiß nicht, ob die Zeit überhaupt ausgereicht hätte für einen Reifenwechsel und dann eine komplette Runde, um vor der Flagge noch über die Linie zu kommen."

So blieb Miller ohne ernsthafte Zeitattacke am Nachmittag. Und as, was er vor einer eventuell möglich gewesenen Schlussattacke auf die Strecke gelegt hat, war nicht optimal. "Auf meiner schnellsten Runde hatte ich einen kleinen Fehler drin. Und als ich direkt noch eine drangehängt habe, war der Reifen nicht mehr ganz so gut wie auf der ersten Runde", so der Australier.

Trotzdem hält Miller nach einer Zeitverbesserung von rund 0,7 Sekunden gegenüber dem Auftakttraining fest: "Wir sind im Vergleich zum Vormittag ein großes Stück vorangekommen. Das Motorrad funktioniert jetzt besser und ich gehe davon aus, dass wir uns über Nacht mit ein bisschen mehr Zeit und ein paar mehr Daten noch ein bisschen weiter verbessern können."

Jack Miller

Nach dem Missverständnis in der Box belegte Miller am Freitag nur P16 Zoom

Miller glaubt, dass er es ohne das von ihm angesprochene Missverständnis direkt ins Q2 für Samstag geschafft hätte. Auf den rettenden zehnten Platz im Freitagsklassement fehlten ihm 0,259 Sekunden. "Das schmerzt natürlich ein bisschen, denn mit einem zweiten Reifen und einer sauberen Runde hätten wir das sicherlich hinbekommen", sagt er.

Heckflügel an der KTM wird "leider" bleiben

Millers Teamkollege Brad Binder beendete den Argentinien-Freitag auf Platz zwölf der Zeitenliste. Damit hat auch er den direkten Q2-Einzug für Samstag verpasst. In seinem Fall waren es gerade mal 0,085 Sekunden, die ihm auf den "Cut" fehlten.

Übrigens: Beide KTM-Piloten waren am Freitag wieder mit dem Heckflügel auf dem Höcker der RC16 unterwegs. Den hatte man in Portimao zum ersten Mal probiert, in Termas de Rio nun wieder. Stolz auf die Neuerung ist vor allem Miller nicht gerade. Auf Nachfrage, ob von nun an regelmäßig mit dem Flügel zu rechnen sei, antwortet er: "Leider ja."

Brad Binder

Diesen Heckflügel wird man an der KTM RC16 in dieser Saison regelmäßig sehen Zoom