• 19.01.2016 14:58

  • von Ruben Zimmermann & David Emmett

Kontroverses Saisonfinale: Jorge Lorenzo bereut (fast) nichts

Obwohl die Schlussphase der MotoGP-Saison 2015 für viel Gesprächsstoff sorgte, glaubt Jorge Lorenzo nicht, dass er im vergangenen Jahr etwas falsch gemacht hat

(Motorsport-Total.com) - Den WM-Titel 2015 kann Jorge Lorenzo niemand mehr nehmen. Der Spanier setzte sich in der abgelaufenen Saison gegen seinen Teamkollegen Valentino Rossi durch und krönte sich damit zum dritten Mal zum MotoGP-Champion. Viele Fans sind allerdings der Meinung, dass Lorenzos Titel für immer einen Makel haben wird. Hintergrund: Landsmann Marc Marquez soll den Spanier beim Saisonfinale im Kampf gegen Rossi unterstützt haben. Vor allem der Rekordchampion selbst übte scharfe Kritik.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo hat sich seiner Meinung nach nichts zu Schulden kommen lassen Zoom

Im Rahmen der Präsentation von Yamahas neuer M1 für die Saison 2016 stellt Lorenzo allerdings klar, er habe sich im vergangenen Jahr nichts zu Schulden kommen lassen. Für ihn sei die Situation vor der neuen Saison daher völlig "normal". Der Spanier, der sich den Titel erst im letzten Saisonrennen in Valencia sicherte, erinnert: "Wir haben das ganze Jahr eine unglaubliche Show gesehen."

"Wir hatten einige der intensivsten Rennen in der Geschichte und auch eine der interessantesten Meisterschaften aller Zeiten", erklärt Lorenzo, der darum bemüht ist, die positiven Aspekte der vergangenen Saison hervorzuheben. Klar ist allerdings auch, dass den meisten Zuschauern vor allem das Rennen in Malaysia im Kopf bleiben wird, als Marquez und Rossi kollidierten.

Rossi bekam für die Aktion drei Strafpunkte aufgebrummt und musste somit beim Saisonfinale in Valencia vom letzten Startplatz ins Rennen gehen. Das war einer der ausschlaggebenden Gründe, warum der Titel letztendlich an Lorenzo ging. "Ich versuche in allen Rennen immer, meine beste Leistung abzuliefern. Ich hatte keine Berührung mit irgendeinem Fahrer", erinnert der Weltmeister allerdings.

"Wenn ich irgendetwas bereue, dann ist das nur die Geste, die ich in Malaysia auf dem Podium gemacht habe", räumt der Spanier ein. Nach dem Skandalrennen hatte Lorenzo auf dem Podest in Anspielung auf Rossi den Daumen nach unten gezeigt. "Ich glaube, dass ich da ein falsches Bild vermittelt habe. Ich hätte meine Meinung für mich behalten sollen", grübelt Lorenzo.


Fotostrecke: Weltmeister: Jorge Lorenzos Aufholjagd 2015

"Aber davon abgesehen hatte ich keine Kollision und kein Problem mit einem anderen Piloten", erklärt der Spanier weiter. Lorenzo wurde von einigen Fans unter anderem auch dafür kritisiert, dass er nach Malaysia öffentlich die Disqualifikation von Rossi gefordert hatte. Außerdem stellte er beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) den Antrag, bei Rossis Berufungsverfahren gegen die verhängten Strafpunkte als Zeuge gehört zu werden.

"Ich hatte keine Berührung mit irgendeinem Fahrer." Jorge Lorenzo

Obwohl diese Aktionen vor allem bei den Rossi-Fans gar nicht gut ankamen, glaubt Lorenzo nicht, dass die Saison 2016 dadurch unter einem schlechten Stern stehen wird. "Es sollte also genauso sein wie auch vor einem Jahr", gibt sich der Weltmeister ganz gelassen und erklärt, dass die Popularität des Sports durch die Vorfälle rund um Sepang sogar gestiegen sei.


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"Leider gab es dafür keine positiven Gründe", räumt Lorenzo ein, "aber ich denke, dass unser Sport nach dieser unglaublichen Meisterschaft an Bedeutung gewonnen hat." Dass viele Zuschauer eine andere Meinung als der Weltmeister haben, wurde bereits beim Saisonfinale in Valencia deutlich, als es lautstarke Pfiffe gegen Marquez gab. Auch Lorenzo wurde von vereinzelten Fangruppierungen deutlich hörbar ausgepfiffen.