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Yamaha: Uneinigkeit beim Thema Auspuff
Während Valentino Rossi, Jorge Lorenzo und Pol Espargaro die jüngste Evolutionsstufe bevorzugen, geht Bradley Smith einen anderen Weg
(Motorsport-Total.com) - Der Auspuff der Yamaha M1 hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder verändert. Während der Krümmer nur geringfügig modifiziert wurde, sparte Yamaha beim Endstück immer mehr Gewicht ein. In Zusammenarbeit mit Akrapovic entstand eine recht minimalistische Konstruktion, die deutlich kompakter ist als die Auspuffanlagen der früheren M1-Modelle. Und auch das Satellitenteam Tech 3 setzt auf diese Entwicklung.

© Tech 3
Tech-3-Pilot Bradley Smith verzichtet auf das jüngste Auspuff-Update Zoom
Herve Poncharals Team kooperiert mit Auspuffspezialist Sakura. Doch teamintern ist man sich nicht ganz einig, welche Entwicklungsstufe am besten ist. Während Pol Espargaro die kurze Anlage bevorzugt, setzt Bradley Smith auf das Vorgängermodell. Der Brite ist überzeugt, dass das Ansprechverhalten des Reihenvierzylinders damit sanfter ist.
Smith erklärt: "Das Ansprechverhalten ist mir sehr wichtig. Die Form der Auspuffanlage ist dafür entscheidend. Man konnte in der vergangenen MotoGP-Saison erkennen, dass ich verglichen mit den Werkspiloten und meinem Teamkollegen eine andere Auspuffanlage verwendete, weil ich beim ans Gas gehen ein besonderes Gefühl bevorzuge", schildert er im Gespräch mit 'MotoGP.com' und bemerkt: "Die anderen Fahrer scheinen nicht so sensibel zu sein, was das angeht."
Teamkollege Pol Espargaro ist sich bewusst, dass man sich beim Thema Auspuff durchaus von den anderen Fahrern abheben kann. Doch die Entwicklung birgt auch Risiken: "Der Auspuff ist ein wichtiger Teil des Motorrads. Man kann sich damit einen Vorteil erarbeiten. Gleichzeitig kann man auch viel verlieren, wenn die Anlage nicht richtig funktioniert", berichtet der Spanier, der den Auspuffhersteller lobt: "Sakura arbeitet eng mit uns zusammen. Sie sind bei der Vorbereitung in Malaysia vor Ort und arbeiten hart."

© GP-Fever.de
Der Auspuff an Valentino Rossis Yamaha M1 ist deutlich kompakter Zoom
Die in Deutschland recht unbekannte Auspuffmarke investiert große Anstrengungen, um Tech 3 nach vorne zu bringen. Sakura-Chef Shintaro Hirano weiß, worauf es in der MotoGP ankommt und vergleicht die Entwicklung mit der Arbeit für eine Serienanlage: "Bei den Serienanlagen gibt es strikte Regeln für die Lautstärke, den Schadstoffausstoß und die Haltbarkeit. In der MotoGP ist das nicht der Fall. Das Ziel besteht darin, so schnell wie möglich zu sein. Der Auspuff muss deshalb sehr leicht und ausgewogen sein", erklärt der Japaner.
"Zudem muss er nur eine Lebensdauer von 1.000 Kilometern erfüllen. Das heißt, dass sich die Anforderungen an die Konstruktion stark unterscheiden. Für eine Serienanlage beträgt die Entwicklungszeit zwei Jahre, also genau so lange wie für ein Serienmotorrad. In der MotoGP haben wir nur ein halbes Jahr Zeit, um uns vorzubereiten. Zudem müssen wir uns ständig weiterentwickeln und das Ziel verfolgen, Rennen zu gewinnen", so Hirano.

