• 12.08.2016 19:25

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Keine Reifentemperatur: Die Probleme des Dani Pedrosa

Die niedrigen Temperaturen machen es für Dani Pedrosa fast unmöglich zu fahren - Trotz Highspeed-Crash befürwortet der Honda-Fahrer die asphaltierte Auslaufzone

(Motorsport-Total.com) - Das Honda-Werksteam verzichtete auf den Vorbereitungstest am Red-Bull-Ring und musste deswegen am ersten Trainingstag in Österreich Arbeit nachholen und an der Abstimmung arbeiten. LCR-Kundenfahrer Cal Crutchlow, der beim Test im Juli dabei war, klassierte sich im Nachmittagstraining an der fünften Stelle und war damit schneller als die Repsol-Kollegen. Marc Marquez landete mit 1,422 Sekunden Rückstand auf Platz zehn. Dani Pedrosa erlebte aufgrund der kühlen Temperaturen einen Tag zum Vergessen.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa ist der kleinste und leichteste MotoGP-Fahrer im Feld Zoom

Pedrosa stürzte am Vormittag in der schnellen Kurve acht. Als er die Bremse berührte, blockierte schlagartig das Vorderrad und er ging zu Boden. Der Crash erinnerte an einen Unfall im Regen. "Ein sehr schwieriger Tag, weil es sehr kalt war. Für mich war es sehr schwierig, auf der Strecke zu fahren", bedauert der Spanier und erklärt: "Mit jeder Runde sank die Reifentemperatur anstatt zu steigen. Ich versuchte meinen Rhythmus zu erhöhen, um mehr Reifendruck zu bekommen, aber ich bin sofort gestürzt. Es war eine schnelle Stelle. Dadurch habe ich das komplette erste Training verloren."

Obwohl er unverletzt blieb, ging Pedrosa im ersten Training nicht mehr auf die Strecke. "Im zweiten Training war es etwas besser, ich konnte den Reifen besser nutzen. Aber wieder verlor ich mit jeder Runde Reifentemperatur und Reifendruck. Mit jeder Runde verlor ich auch Vertrauen, denn ich spürte wie der Reifen auskühlte." In Zahlen ausgedrückt bedeuteten das 2,5 Sekunden Rückstand und nur Platz 19.

Da Pedrosa mit einer Körpergröße von 160 Zentimetern und 51 Kilogramm der kleinste und leichteste Fahrer ist, hat er Schwierigkeiten, die Michelin-Reifen auf Temperatur zu bringen. Die generelle Charakteristik der französischen Reifen kommt ihm nicht entgegen, aber wenn es sehr kühl ist, dann potenziert sich das Problem. Im Vormittagstraining wurden 14 Grad Celsius Asphalttemperatur gemessen.

"Bei mir wirkt sich das stärker aus, aber es war heute für niemanden einfach. Man konnte am Vormittag sehen, welche Schwierigkeiten ich hatte", sagt Pedrosa und kann gegen dieses Problem kaum etwas machen. "Ich hoffe, dass das Wetter morgen besser ist und ich mein Selbstvertrauen und das Gefühl wiederbekomme, damit ich mit den Reifen attackieren kann. Leider fehlt mir schon ein Training und ich konnte nicht viele Runden fahren. Die Abstimmung ist deswegen natürlich auch nicht ideal."

Warum die asphaltierte Auslaufzone besser ist

Für Diskussionen sorgte auch sein Sturz, denn die Honda schlitterte über die große asphaltiert Auslaufzone und landete dann auf dem Reifenstapel. Ein Airfence wurde beschädigt, wodurch das Training kurz unterbrochen werden musste. "Ich bin im 6. Gang gestürzt und war ziemlich schnell dran. Der Großteil der Auslaufzone war Asphalt. Das hat das Bike nicht genug abgebremst", schildert Pedrosa.

Marc Marquez

Marc Marquez fuhr seine schnellste Runde mit einem gebrauchten Reifen Zoom

Trotzdem befürwortet er diese große Asphaltfläche: "Auf der anderen Seite hatte ich Glück, dass dort so viel Asphalt war. Denn ich war so schnell, dass ich in einem Kiesbett viele Purzelbäume geschlagen hätte. Auf Asphalt bin ich nur gerutscht und es war okay. Ich konnte sehen, dass das Motorrad den Airfence getroffen hat und dann auf die Reifenstapel geflogen ist. Solche Unfälle sollten wir nicht haben."

Teamkollege Marquez erlebte einen reibungsloseren Trainingstag: "Es war in erster Linie ein Tag, um Daten für das Rennen zu sammeln. Außerdem mussten wir auf dieser neuen Strecke die Referenzpunkte mit einem MotoGP-Motorrad finden. Sie ist kurz, aber es gibt viele Bremspunkte, und wir sind hier vorher noch nicht mit Karbonbremsen gefahren. Insgesamt bin ich ziemlich zufrieden. Wir liegen auf Platz zehn, aber das ist nicht unsere echte Position, denn wir haben keinen neuen weichen Hinterreifen verwendet. Morgen werden wir weiter in die gleiche Richtung arbeiten. Das Ziel ist es, am Sonntag um das Podium zu kämpfen."