Kawasaki: Schlechter geht's nicht

Ein Fahrer gar nicht erst auf der Strecke, der andere Letzter: Für Kawasaki war der erste Trainingstag in Misano ein reiner Albtraum

(Motorsport-Total.com) - Gestern Abend zog sich John Hopkins bei einer leichten Trainingseinheit eine neuerliche Verletzung seines in Brünn angeknacksten Brustkorbs zu, denn zwischen zwei Rippenknochen wurde ein Muskel verschoben. Das ist an und für sich keine große Sache, bescherte dem Amerikaner aber große Schmerzen und vor allem eine schlaflose Nacht.

Titel-Bild zur News: John Hopkins

John Hopkins war am ersten Tag in Misano zum Zuschauen verdammt

Heute Morgen verzichtete er daher auf die Teilnahme am ersten Freien Training, doch auch die geplante Teilnahme an der zweiten Session fiel "aus Sicherheitsgründen", wie Kawasaki verlauten ließ, ins Wasser. Dabei hätte man Hopkins nur allzu gerne fahren lassen: "Es war wirklich keine leichte Entscheidung", seufzte Teamchef Michael Bartholemy, "denn John hat ja schon den Brünn-Test verpasst. Hoffentlich kann er wenigstens morgen fahren."#w1#

"Morgen sollte es gehen", versprach "Hopper" selbst voller Zuversicht. "Es ist enttäuschend, wegen einer so kleinen Verletzung aussetzen zu müssen, aber die Schmerzen sind wirklich schlimm, vor allem beim Fahren. Ich dachte, ich sei wieder ganz fit, aber beim Trainieren tat ich mir weh und dann konnte ich nicht schlafen. Die Verletzung reagierte auf die Behandlung, aber durch den Schlafmangel konnte ich mich nicht konzentrieren. Es wäre ein zu großes Risiko gewesen."

Somit war Anthony West das einzige Kawasaki-Eisen im Feuer, doch nach seinem hervorragenden fünften Platz in Brünn, dem besten MotoGP-Resultat seiner Karriere, scheint nun wieder der Normalzustand zu herrschen: "Nach seiner beeindruckenden Vorstellung im Rennen in Brünn ist es enttäuschend, Anthony jetzt wieder am Ende der Zeitentabelle zu sehen", übte Bartholemy zwischen den Zeilen leise Kritik am Wahlösterreicher.

West selbst, der seinen Platz im Team an Marco Melandri verlieren wird, wirkte nach den beiden Trainings ebenfalls ernüchtert: "Wir kamen nach dem letzten Rennen guter Dinge hierher, aber heute war ein wirklich frustrierender Tag für uns", gab er achselzuckend zu. "Das Motorrad ist nervös, speziell auf den welligen Streckenabschnitten, wodurch ich nicht voll bremsen und gut einlenken kann. Unser Setup von Brünn funktioniert hier nicht."