Katar: Sand scheuert die Reifen weg
Beim Nachttest in Katar haben die MotoGP-Piloten nicht nur Probleme mit dem Wetter: Die Bridgestone-Reifen halten nicht lange
(Motorsport-Total.com) - Heftiger Wind hatte in Katar zum Ende der vergangenen Woche viel Sand auf die Bahn geblasen. Wer dachte, dass dieses Problem durch den heftigen Regen am Sonntagabend weggespült würde, sah sich schnell getäuscht. Der Losail Circuit wurde beim Nachttest zum wahren Reifenfresser. "Nach nur fünf Runden waren die Reifen hinnüber", klagte Gresini-Pilot Alex de Angelis, der wenigstens 15 halbwegs schnelle Runden markierte.

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Regen in der Wüste: Der MotoGP-Test erlebte einen schwierigen Beginn
"Ich wollte unbedingt ein Gefühl für die Maschine bekommen, daher bin ich sogar auf feuchter Piste gefahren. Aber die Streckenbedingungen waren einfach zu schlecht", so der Italiener weiter. "Es war schlimm", stimmte Teamkollege Toni Elias nach nur drei Umläufen zu. "Das war es nicht wert. Wir haben daher entschieden, lieber Reifen zu sparen und sie am zweiten Testtag zu benutzen."#w1#
"Am ersten Tag sind die Bedingungen in Katar immer schlecht", so Tech-3-Pilot James Toseland. "Doch mit der begrenzten Anzahl von Reifen lohnt es sich unter solchen Bedingungen einfach nicht. Man darf die Pneus nicht verschwenden. Ich war bei einem Run sieben Runden unterwegs, dann war der Hinterreifen am Ende. Die Strecke frisst einfach zu viel Gummi."
"Die Bedingungen waren totaler Mist", sprach Tech-3-Teamkollege Colin Edwards wie so oft Klartext. Der Amerikaner fügte gegenüber 'Motor Cycle News' hinzu: "Ich bin zu Anfang fünf Runden gefahren und fand einfach keinen Grip. Man braucht in Katar immer einige Runden, um die Strecke sauber zu fahren. Das kann schon mal bis zu zwei Stunden dauern. Aber schon nach einer Stunde kam der Regen. Die Strecke trocknete natürlich nicht so schnell ab, weil keine Sonne und kein Wind mehr da waren."
Edwards blieb in der Garage und beobachtete die wenigen MotoGP-Kollegen, die sich trotz der schwierigen Bedingungen auf die Strecke wagten. "Das hat so keinen Wert. In gewissen Bereichen gibt es Pfützen, da musst du einen weiten Bogen drumherum fahren. Man kann das auch kaum erkennen, eigentlich erst dann, wenn du schon schwimmst. Das Problem ist dann auch das Flutlicht. Der Aspahlt ist fast schwarz. Wenn es nass ist, siehst du in den Pfützen keinen Kontrast. Bei Tageslicht hat es an solchen Stellen eine leicht andere Farbe."

