Kann Marquez ohne Druck die Yamaha-Siegesserie beenden?

Drei Rennen ohne Sieg: Marc Marquez kann in Australien gelassener agieren und möchte versuchen, die Niederlage aus dem Vorjahr auszumerzen

(Motorsport-Total.com) - Seit dem vergangenen Rennwochenende in Motegi ist Marc Marquez zweifacher MotoGP-Champion. Drei Rennen vor dem Ende der Saison sicherte sich der 21-Jährige seinen zweiten Titel in Folge. Bei den Rennen auf Phillip Island, in Sepang und in Valencia kann der Honda-Pilot nun ohne Druck agieren. Bei den vergangenen drei Rennen in Misano, Aragon und Motegi sicherte sich Yamaha die Siege. Marquez gewann zuletzt Ende August in Silverstone.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez möchte auf Phillip Island das 2013er-Rennen vergessen machen Zoom

"Ich fühle mich natürlich sehr gut und habe weniger Druck. Wenn die WM geschafft ist, fühlt man sich befreit. Gleichzeitig bin ich aber auch müde, denn ich musste viele Interviews und Medientermine wahrnehmen", berichtet Marquez vor dem Australien-Grand-Prix. "Ich freue mich jetzt aber auf Phillip Island, denn die Strecke gefällt mir sehr gut. Nachdem man eine WM gewonnen hat, genießt man es mehr. Ich habe auch viel Selbstvertrauen. Ich fahre ohne Druck, muss mich aber konzentrieren, damit ich an der Spitze mitkämpfen kann."

"Es gab nicht viel Zeit, aber Sonntagabend haben wir mit dem Team gefeiert. Es gab japanisches Essen. Einige hatten aber schon frühe Flüge. Deshalb werden wir hier am Sonntag wieder etwas feiern", erklärt der Spanier, der bisher nur einen Sieg auf Phillip Island holen konnte. Dennoch mag der 21-Jährige den Kurs sehr: "Phillip Island ist eine der besten Strecken. Die Atmosphäre ist hier sehr schön. Es ist zwar oft windig, aber die Strecke ist unglaublich. Vor allem, wenn man am Ende der Geraden das Meer sieht. Ich werde versuchen, ein gutes Wochenende zu haben und es genießen."

"Es ist ein Kurs, den ich sehr mag. Es ist einer meiner Lieblingskurse. Ich gewann nur ein Mal hier bei den 125ern. Doch die Gegend ist unglaublich schön. Ich habe gute Erinnerungen an 2012, als ich den Titel holte. Ich bin sehr konzentriert und motiviert. Nun kann ich das Fahren genießen", schildert er. Beim Rennen im vergangenen Jahr leistete sich Marquez' Crew einen schweren Fehler, als sie den Führenden eine Runde zu spät zum Motorradwechsel an die Box holte.


Fotostrecke: Der Triumphzug von Marc Marquez

"Im vergangenen Jahr war es eine besondere Situation und ein besonderes Rennen. Wir machten einen großen Fehler. Am Ende hatte es keine Konsequenzen, weil wir den Titel holten. Das Team hat einen großen Fehler gemacht. Es war sehr verwirrend. Natürlich würde ich gerne gewinnen und dem Team den Sieg widmen. Sie waren nach dem Wochenende sehr enttäuscht, weil es der wichtigste Zeitpunkt in der Saison war. Ein Jahr später haben wir zwei Titel geholt. Es ist sehr schön, mit zwei Titeln ins Wochenende zu starten", berichtet Marquez.

Marc Marquez

Im vergangenen Jahr kam Marquez eine Runde zu spät an die Box Zoom

Durch den vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft fiel der Druck ab, der während der Saison auf dem jungen Spanier lastete: "Ich habe über die komplette Saison einen gewissen Druck gespürt. Besonders zu Beginn der Saison stieg der Druck an, auch wenn ich alle Rennen gewann. Jeder wartete darauf, dass ich einen Fehler mache", erklärt der Honda-Werkspilot. "Nach Misano und Aragon - nach zwei Fehlern - wusste ich, dass es nicht das Ende der Welt ist, wenn mir in Motegi ein weiterer Fehler unterläuft. Doch ich wollte keinen weiteren Fehler machen, weil es für Honda wichtig war, den Titel in Japan zu holen."

Zuletzt gab Yamaha den Ton an. Doch Marquez möchte bei den ausstehenden Rennen wieder ganz oben stehen. "Nach dem vergangenen Rennen fühle ich mich sehr gut. Bei den vergangenen drei Rennen konnten wir nicht gewinnen, doch das ist okay. In Motegi konzentrierten wir uns im Rennen darauf, die Meisterschaft zu gewinnen. In Aragon machte ich einen großen Fehler, in Misano ebenfalls. Die Fehler, die ich in Misano und Aragon machte, wurden durch meinen Vorsprung in der Meisterschaft provoziert", rechtfertigt er seine aggressive Strategie. "Ohne den Vorteil hätte ich mich darauf konzentriert, Punkte und sichere zweite Plätze zu holen. Ich hätte sicher eine andere Taktik gewählt. Doch ich konnte mehr Risiko eingehen als sonst."