Honda-Pilot Luca Marini: Bis auf eine sind die Concessions "vernachlässigbar"
Im Rahmen der vielen Zugeständnisse im Reglement hat sich für Honda in der MotoGP-Saison 2024 laut Luca Marini nur ein einziges wirklich bezahlt gemacht
(Motorsport-Total.com) - Private Tests mit Testfahrern und Stammfahrern erlaubt; private Tests auf allen Grand-Prix-Strecken erlaubt; 260 Reifen pro Saison für Testfahrten (statt 170); sechs Wildcards pro Saison (statt gar keine); zwei Aero-Updates pro Saison (statt eins); neun Motoren pro Saison (statt sieben); freie Motorentwicklung (statt eingefrorene): Das sind die Zugeständnisse, die Honda und Yamaha in der MotoGP-Saison 2024 im Rahmen der für sie gültigen Concessions im Vergleich zu Ducati, KTM und Aprilia genießen.
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Wann findet Honda aus dem Tunnel wieder ans Licht? Zoom
Aber machen sich wirklich alle Zugeständnisse auch in einem Plus an Performance bemerkbar, um den Rückstand auf die führenden Hersteller zu verkürzen? Honda-Werkspilot Luca Marini hat dazu kurz vor Ablauf der Saison 2024 eine klare Meinung. Seiner Ansicht nach wirkt sich nur eines der Zugeständnisse wirklich aus.
"In der Vergangenheit haben die Concessions mehr bewirkt, keine Frage", sagt Marini. "Jetzt ist es lediglich noch so, dass man für die Weiterentwicklung des Motorrads ein bisschen mehr Spielraum hat. So war es uns beispielsweise erlaubt, mitten in der Saison eine andere Motorenspezifikation einzusetzen."
Einzig dieses Zugeständnis, nämlich die Motoren frei entwickeln zu dürfen, hat laut dem Honda-Piloten "wirklich etwas gebracht. Denn wenn man in diesem Bereich zu Saisonbeginn einen falschen Weg eingeschlagen hat, dann sind einem normalerweise die Hände gebunden. Wir aber konnten den Motor im Saisonverlauf weiterentwickeln".
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Honda hat während der Saison 2024 zwar oft privat getestet, aber ... Zoom
Auf allen Grand-Prix-Strecken testen zu dürfen, auch als Stammfahrer, das erachtet Marini nicht als großen Vorteil. "Wir dürfen zwar mehr testen, aber das Reifenkontingent ist ja trotzdem limitiert", bemerkt er und spielt auf Honda-Testfahrer Stefan Bradl an, indem er verrät: "Bei uns war es so, dass wir bei vielen Tests die Reifen untereinander aufgeteilt haben."
Und so kommt Marini zum Schluss: "Die freie Motorenentwicklung ist meiner Meinung nach das einzig Gute an den aktuellen Concessions. All die anderen Dinge sind vernachlässigbar."
Im Concession-System mit vier Gruppen, wie es seit Jahresbeginn 2024 gilt, befinden sich Ducati in Gruppe A, KTM und Aprilia in Gruppe C, Yamaha und Honda in Gruppe D. Die Zuordnung eines Herstellers zu einer Gruppe wird ab sofort zweimal pro Saison neu ermittelt und gegebenenfalls angepasst.
Für 2025 aber wird sich an den aktuellen Zuordnungen nichts ändern. Warum? Bereits vor dem Saisonfinale in Barcelona steht fest, dass KTM, Aprilia, Yamaha und Honda auch in der Herstellerwertung der Saison 2024 im selben Prozentbereich von Weltmeister Ducati abschließen werden wie sie es in der Saison 2023 getan haben.
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