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Große Verwirrung um Cal Crutchlows Strafe in Misano
Cal Crutchlow wird in Misano zurückversetzt, erhält seine Position aber wieder zurück - Pol Espargaro ärgert sich über das Verhalten des Brünn-Siegers
(Motorsport-Total.com) - LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow erlebte in Misano ein schwieriges Rennen. Der Brite überquerte hinter den beiden Werks-Ducatis Andrea Dovizioso und Michele Pirro als Achter die Ziellinie. Nach dem Rennen rutschte Crutchlow durch eine Strafe für das mehrmalige Auslassen von Kurve 1 aber auf Position neun und somit hinter Tech-3-Pilot Pol Espargaro zurück, der deshalb als bester Privatfahrer gewertet wurde. Die Rennleitung nahm die Strafe aber nach dem Grand Prix wieder zurück. Crutchlow durfte seine Position also behalten und als bester Privatfahrer gewertet.

© GP-Fever.de
Cal Crutchlow hatte beim San-Marino-Grand-Prix Probleme mit der Sicht Zoom
Ein Blick auf die Sektorzeiten überzeugte die Rennleitung, dass sich Crutchlow keinen Vorteil verschaffte. "Ich kam in Kurve 1 fünf Mal von der Strecke ab, weil sich mein Schweiß auf dem Visier ansammelte und ich ab Runde acht nichts mehr sah. Normalerweise haben wir ein Schweißpolster, doch das befand sich nicht in der richtigen Position", begründet Crutchlow das mehrmalige Auslassen von Kurve. "Ich sah 20 Runden lang nichts. Deswegen fiel ich zurück."
"Ich kam fünf Mal von der Strecke ab. Drei Mal verschaffte ich mir dadurch einen Vorteil. Ein Mal machte ich dadurch zwei Zehntelsekunden, ein Mal zweieinhalb Zehntelsekunden und ein Mal eine Zehntelsekunde im ersten Sektor gut. Im zweiten Sektor gab ich diese Vorteile jedes Mal zurück. Meine Sektorbestzeit lag bei 20,9 Sekunden. Jedes Mal, wenn ich mir einen Vorteil verschaffte, lag die Sektorbestzeit bei 21,4 Sekunden. Ich gab den Vorteil also wieder zurück und verlor zwei weitere Zehntelsekunden. Dennoch erhielt ich nach dem Rennen eine Strafe von eineinhalb Sekunden", ärgerte sich Crutchlow nach dem Rennen, als er noch nicht wusste, dass die Rennleitung die Strafe zurücknimmt.
"Man sah, wie ich die Hand vom Lenker nahm. Das machte ich zwei Mal. Ein Mal verzichtete ich darauf, doch ich gab den Vorteil wieder her", berichtet der Brite, der Helmausrüster Arai aus der Schusslinie nimmt: "Ich denke nicht, dass es ein grundsätzliches Problem mit meinem Helm gibt. Es war einfach nur das Schweißpolster an der falschen Stelle."
"Ohne die Probleme wäre ich vielleicht vier Zehntelsekunden pro Runde schneller gewesen. Ich hätte sicher nicht das Rennen gewonnen, wäre aber dort gelandet, wo Maverick (Vinales) ins Ziel kam", grübelt Crutchlow, der sich somit ein Top-5-Ergebnis zugetraut hätte. Tech-3-Pilot Pol Espargaro aber kann nicht nachvollziehen, was Crutchlow beim San-Marino-Grand-Prix getrieben hat. Der Yamaha-Pilot beobachtete aus der Verfolgerposition, wie Crutchlow mehrfach die Schikane ausließ.
Pol Espargaro zweifelt an Crutchlow
"Ich bin unterm Strich eine Runde mehr gefahren als er. Er kürzte vier Mal im ersten Sektor ab. Es sind drei Kurven, die er weggelassen hat. In Summe hat er also zwölf Kurven ausgelassen", schimpft der Spanier, der in dieser Saison mit Crutchlow um die Vormachtstellung unter den Privatfahrern kämpft."

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Pol Espargaro versteht nicht, wie man die Schikane so oft auslassen kann Zoom
Espargaro ist überzeugt, dass Crutchlow vom Auslassen der Kurve 1 profitiert hat, auch wenn es die Sektorzeiten nicht belegen: "Man kann sich ausruhen und kurz durchatmen. Er ist nicht dumm und hat es sicher nicht absichtlich gemacht. Man kann einen Fehler machen. Oder zwei. Aber vier?", fragt sich Espargaro, der beim Mitzählen der Fahrfehler etwas die Übersicht verlor.
Die Kontroversen um die Strafen in Misano heizt die Diskussion um asphaltierte Auslaufzonen neu an. Vor allem die letzte Kurve hinterlässt einen Beigeschmack und viele Fragezeichen. "Auf anderen Strecken ist dort einfach Gras", kritisiert Crutchlow den Bereich hinter dem Randstein. "Der rote Streifen in der letzten Kurve ist völlig sinnfrei. Man erhält keinen Vorteil, wenn man auf den roten Streifen kommt", betont der Brite. Im Rennen wurde unter anderem Suzuki-Pilot Maverick Vinales aufgefordert, seine Position aufzugeben, weil er mit seinem Hinterrad auf den roten Bereich kam. Einen Vorteil verschaffte sich der Spanier dadurch aber nicht.

