• 08.09.2016 16:16

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Alex Lowes: "Yamaha M1 und Yamaha R1 sehr ähnlich"

Ersatzpilot Alex Lowes vergleicht die MotoGP-Maschine mit dem Superbike und erkennt einige Parallelen: Nur am Limit werden die Unterschiede deutlich

(Motorsport-Total.com) - Yamaha-Pilot Alex Lowes kam beim Großbritannien-Grand-Prix in Silverstone unverhofft zu seinem MotoGP-Debüt. Der Brite pilotierte Bradley Smith' Yamaha M1 und wird auch in Misano für den Tech-3-Stammpiloten einspringen. Normalerweise bewegt Lowes in der Superbike-WM eine Yamaha R1. Das Superbike wurde laut Yamaha-Marketing basierend auf den MotoGP-Erfahrungen entwickelt. Lowes kann bestätigen, dass sich die beiden Maschinen ähnlich anfühlen.

Titel-Bild zur News: Alex Lowes

Alex Lowes stößt mit der M1 an seine Grenzen, wenn er zu viel Druck ausübt Zoom

Vor allem im direkten Vergleich mit der Langstrecken-Maschine, die Lowes in Suzuka fuhr, erkennt er Parallen: "Das MotoGP-Bike entspricht eher dem Suzuka-Motorrad als der Superbike-WM-Maschine, was auf die Regeln zurückzuführen ist", begründet der Brite. "Die R1 ist ein sehr gutes Motorrad. Wenn man einfach nur herumfährt, dann fühlen sich die R1 und die M1 sehr ähnlich an, doch mit zunehmendem Tempo ist alles anders. Doch der erste Eindruck ist sehr ähnlich."

Für die Unterschiede ist vor allem das steifere Chassis der MotoGP-Maschine verantwortlich: "Alle Änderungen haben Auswirkungen. Das ist in der Superbike-WM nicht so, denn man hat ein weicheres Chassis, das mehr verzeiht", vergleicht er. "Ich denke, dass ich von meinen Erfahrungen profitieren werde, wenn ich wieder in der Superbike-WM fahre. Zudem denke ich, dass sich die meisten MotoGP-Piloten auf der R1 wohlfühlen würden."

Umstellungsprobleme hatte Lowes, was den Fahrstil angeht. "Meine Körperhaltung von der Superbike-Maschine kann ich hier nicht anwenden. Es funktioniert nicht. Das Problem ist, dass man zu seinem natürlichen Fahrstil neigt, wenn man versucht, schnell zu fahren. Mein natürlicher Stil passt nicht zu diesem Motorrad", erklärt er und stellt fest: "Wenn man sich auf dem MotoGP-Motorrad bewegt, dann beeinflusst man das Fahrverhalten stark. Dadurch macht man schneller Fehler."

Das fahrerische Niveau in der MotoGP ist zweifellos hoch. Doch Lowes kontert der Kritik, die Superbike-WM wäre die zweite Liga: "Die Spitzenfahrer in der Superbike-WM sind richtig schnell. Es kommen Fahrer aus der MotoGP, doch die gewinnen nicht jedes Superbike-Rennen", bemerkt er. "Es ist nicht so, dass ich sonst bei Hobbyrennen teilnehme und jetzt in der Formel 1 starte."


Fotos: MotoGP in Silverstone, Girls


"Der Unterschied ist, dass die Motorräder besser sind. Man muss in der MotoGP ein besserer Fahrer sein, um das Motorrad schnell zu bewegen. Das ist meiner Meinung nach der große Unterschied", analysiert der Yamaha-Pilot. Im vergangenen Winter wechselte Nicky Hayden aus der MotoGP in die Superbike-WM. In der kommenden Saison stößt mit Stefan Bradl ein weiterer Ex-MotoGP-Pilot zum starken Superbike-Feld. "Es wird eine tolle Saison mit neuen Teams und jungen und schnellen Fahrern. Ich denke, es ist positiv, dass Fahrer aus der MotoGP kommen", kommentiert Hayden.