Größeres Starterfeld für Bridgestone kein Problem

Die Aufstockung des MotoGP-Starterfeldes stellt Bridgestone vor keine große Herausforderung - Ehemalige Fahrer sind kompetente Ansprechpartner für die Piloten

(Motorsport-Total.com) - Das in den vergangenen Jahren recht dünne Starterfeld in der MotoGP wird in dieser Saison aufgestockt. Durch die Zulassung der CR-Motorräder werden nach jetzigem Stand 21 Piloten in der Startaufstellung stehen. Während sich die Fans über ein Plus an Renn-Action freuen dürften, bedeuten die zusätzlichen Motorräder für Reifenlieferanten Bridgestone vor allem zusätzliche Arbeit. Diese sollte sich jedoch bewältigen lassen, wie Reifen-Koordinator Thomas Scholz im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' erklärte.

Titel-Bild zur News: Bridgestone-Mechaniker

Auf die Bridgestone-Mechaniker kommt in dieser Saison mehr Arbeit zu

"Hinsichtlich der Arbeitsbelastung sollte es machbar sein, wenn man sieht, wie viele Fahrer bei Dunlop über das Wochenende betreut werden", sagt Scholz. Während Bridgestone in der MotoGP etwa 20 Fahrer betreut, muss Dunlop als Alleinausstatter der Moto2 und Moto3 über 60 Piloten mit Pneus versorgen. Allerdings fordern die größeren Reifen in der MotoGP den Bridgestone-Mechanikern auch einiges mehr ab.

Reifenmontage ist ein Knochenjob

"Ohne die richtige Übung und genügen 'Schmalz' in den Armen bist du nach einer halben Stunde kaputt." Thomas Scholz

"Bei uns ist es so, dass die Reifen wegen der besonderen Konstruktion sehr schwer sind, die Montage ist ziemlich anstrengend. Ohne die richtige Übung und genügen 'Schmalz' in den Armen bist du nach einer halben Stunde kaputt, weil sie so schwer zu montieren sind. Daher ist es eher eine Frage der Arbeitsqualität als der Arbeitsquantität", so der Deutsche, der sich mehr Gedanken über die Transportlogistik macht: "Wegen der Kapazität der Fahrzeuge müssen wir sehen, wie viele Reifen wir mitnehmen."

Bisher war man bei Bridgestone in dieser Beziehung in einer komfortablen Situation. "Bei uns reichen drei LKWs. Die Kapazität reicht für etwa 1300 Reifen aus. An einem normalen Rennwochenende brauchen wir allerdings nur rund 650 Reifen. Dadurch konnten wir im Falle einer Doppelveranstaltung für zwei Rennen laden. Das ist für uns ganz gut, denn im Gegensatz zu den Teams, die direkt von Rennstrecke zu Rennstrecke fahren, müssen wir normalerweise immer zurück nach Deutschland, um im Lager die Reifen zu wechseln, weil wir für jede Rennstrecke komplett andere Reifen haben."

20 Fahrer problemlos machbar

Das wird zukünftig nicht mehr möglich sein, allerdings sind auch keine großen Änderungen im Bereich der Logistik notwendig. "Wenn wir 2012 mit 20 Fahrern rechnen, müssen wir an unserem Auftreten nichts ändern, das lässt sich bewältigen. Bei 22 müsste man anfangen, darüber nachzudenken", sagt Scholz. An jedem Rennwochenende sind für Bridgestone 16 Mitarbeiter im Einsatz. "Das teilt sich auf in sechs Reifenmonteure, sechs Techniker und vier Leute sind für die Organisation im Büro zuständig."

"Das war die beste Idee, die wir je hatten." Thomas Scholz

Eine entscheidende Rolle spielen dabei ehemalige Rennfahrer, die Bridgestone als Reifen-Techniker eingebunden hat. "Das war die beste Idee, die wir je hatten. Mit Klaus Nöhles, Steve Jenkner und auch mit Masao Atsuma, die für uns arbeiten, haben wir den Draht zu den Fahrern", erklärt Scholz und fährt mit einem Augenzwinkern fort, dass diese Maßnahme anfangs nicht bei allen Piloten auf Gegenliebe gestoßen sei.

"Die Fahrer haben sich zuerst ein bisschen beklagt. 'Jetzt haben wir keine Ausreden mehr, können keinen Blödsinn erzählen, weil ihr ganz genau wisst, was sich unter dem Motorrad abspielt.'" Mitterweile habe sich dieses Konzept jedoch vollends bewährt. "Die Jungs werde von den Fahrern optimal akzeptiert, weil sie teilweise noch gegeneinander gefahren sind. Wir wissen, dass sie verstehen, worüber sie reden."