Gresini startet in Katar in eine neue Ära

(Motorsport-Total.com) - Wenn am Sonntag in Katar die 64. Saison in der Geschichte der Königsklasse auf zwei Rädern in Angriff genommen wird, greift nicht nur ein neues Motorenreglement. Neben dem ersten Rennen der neuen 1.000er-Ära markiert der MotoGP-Saisonauftakt 2012 auch das erste Rennen, bei dem die neuen CRT-Bikes zugelassen sind.

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Alvaro Bautista bestreitet am Sonntag sein erstes Rennen auf der Gresini-Honda

Das Gresini-Team schickt sowohl einen Prototypen - die Honda RC213V mit Alvaro Bautista im Sattel - als auch ein CRT-Bike mit Prototypen-Chassis und getuntem Superbike-Motor - die FTR-Honda mit Michele Pirro am Lenker - an den Start.

Neuzugang Bautista ist nach den letzten Testfahrten in Jerez zuversichtlich, die optimale Abstimmung für die Honda RC213V in Kürze zu finden. Bei den ersten Tests des Jahres in Sepang hatte der Spanier noch über Eingewöhnungsprobleme im Umgang mit der Elektronik geklagt. "Endlich steht das erste Rennen an. Jetzt ist es wieder Zeit für wirkliche Action auf der Strecke", sagt er.

Bautista kein Freund von Flutlichtrennen

Rein technisch glaubt Bautista nach drei Testwochen in diesem Jahr, beim ersten Start für das Gresini-Team sein Potenzial "nahezu vollkommen ausschöpfen zu können". Das Fahren unter Flutlicht bereitet dem 27-Jährigen aber Probleme: "Die Strecke ist zwar gut ausgeleuchtet, aber es ist trotzdem nicht dasselbe wie am Tag."

"Zudem ist der Belag am Abend erfahrungsgemäß sehr rutschig", weiß Bautista. Wenngleich das Rennen in diesem Jahr um 22:00 Uhr Ortszeit (21:00 Uhr MESZ) und damit früher am Abend startet, erwartet der Spanier "ähnliche Probleme wie in der Vergangenheit". "Ungeachtet dessen werde ich mein Bestes geben", versichert er.

Teamchef Fausto Gresini glaubt, dass Bautista alle Möglichkeiten hat, um vorn mitzufahren. Für sein erstes MotoGP-Podium sieht er den Neuzugang im Team in Katar aber noch nicht bereit. "Die Testfahrten liefen recht gut. Wir haben das Potenzial, um den vierten, fünften oder sechsten Platz zu kämpfen. Leider hatten wir in Jerez zwei kleinere, aber überflüssige Stürze beklagen. Jetzt geht es für Alvaro zunächst darum, dass er sein Selbstvertrauen wieder findet."

Michele Pirro mit MotoGP-Debüt

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Das MotoGP-Debüt von Michele Pirro steht nicht unter den besten Vorzeichen Zoom

MotoGP-Debütant Pirro verspürt im Vorfeld seines ersten Starts in der Königsklasse "Nervosität und Aufregung zugleich" wie er gesteht. Der Italiener saß aufgrund von Verzögerungen beim CRT-Projekt von Gresini bisher nur dreimal auf seiner FTR-Honda. "Leider haben wir erst 500 Kilometer auf der Uhr und wissen, dass wir noch eine Menge Arbeit vor uns haben."

"Es wird nicht einfach werden. Schon die Fertigstellung des Bikes war eine Herausforderung", gesteht Teamchef Gresini. "Das Projekt ist komplett neu und wir liegen etwas hinter dem Zeitplan. Abgesehen davon bin ich vom CRT-Konzept fasziniert. Im Grunde genommen wurden wir durch die wirtschaftliche Situation zu diesem Schritt gezwungen. Ich glaube, in Zukunft kann das Konzept erfolgreich sein und Gresini wird dann ein Teil des Erfolges sein."

Das Potenzial der neuen Kombination war bei den Testfahrten in Jerez laut Pirro im Ansatz erkennbar. "Wir werden alles tun, um in Katar so wettbewerbsfähig wie möglich zu sein und versuchen, mit den schnellsten CRT-Teams mitzuhalten." Im Unterschied zu Bautista findet der Italiener großen Gefallen am Fahren in der Dunkelheit: "Ich mag die Strecke und Rennen unter Flutlicht sind sehr reizvoll."

Auch beim Start in die neue Saison fährt der am 23. Oktober in Sepang tödlich verunglückte Marco Simoncelli in den Herzen aller Gresini-Teammitglieder mit. "Die Tragödie um Marco hat uns schwer getroffen", sagt Teamchef Gresini. "Der Schmerz ist immer noch frisch und groß, aber wir haben entschieden, weiter zu machen. Mit Alvaro im Team sind wir auf dem besten Weg. Die neue Herausforderung in Form des CRT-Projekts mit Michele hilft ebenfalls."