Gresini-Piloten mit mangelndem Vertrauen

Alvaro Bautista stürzt am finalen Testtag in Jerez zwei Mal, während CRT-Pilot Michele Pirro durch Elektronikprobleme wertvolle Zeit verliert

(Motorsport-Total.com) - Der finale MotoGP-Test in Jerez war für die Gresini-Piloten kein besonders guter Abschluss der Vorsaison-Tests. Ex-Suzuki-Pilot Alvaro Bautista beendete den Tag als Neunter mit einer Zeit von 1:40,017 Minuten und war damit 1.237 Sekunden langsamer als Spitzenreiter Casey Stoner. Mit insgesamt 86 Umläufen zählte der Spanier zu den fleißigsten Piloten. Michele Pirro hingegen kam lediglich auf 52 Runden. Der CRT-Pilot wurde von Technikproblemen gebremst. Am Ende lag er mit einer Zeit von 1:42,212 Minuten auf Position 19.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Anfang der Saison wird Gresini mit der schwarzen Lackierung fahren

"Es war kein besonders guter Tag für uns", bedauert Bautista. "Wir hatten einen guten Start und haben ein paar interessante Elektroniklösungen und zwei unterschiedliche Bridgestone-Reifen, welche mir das größte Vertrauen gaben, am Morgen ausprobiert." An der Honda des Gresini-Piloten wurde unter anderem eine neue Anti-Wheeli-Kontrolle ausprobiert.

"Am Nachmittag haben wir eine Rennsimulation absolviert. Ich bin nicht nur einmal gestürzt sondern gleich zweimal, weil ich die Front ohne Vorwarnung verlor. Ich weiß immer noch nicht, was genau passiert ist. Das hat mein Vertrauen in die Front verringert und ich konnte nicht mehr so viel Druck machen, wie ich gerne gemacht hätte", erklärt er. Bei den beiden Stürzen blieb Bautista unverletzt. Auch sein MotoGP-Prototyp nahm keinen großen Schaden.

Setup-Änderungen funktionieren nicht

Als Reaktion auf die Stürze arbeitete Gresini an der Geometrie der Maschine. Die Änderungen funktionierten aber nicht sonderlich gut und Bautista ließ das Motorrad wieder auf das Basis-Setup zurückbauen. Trotz der zwei Stürze zieht er ein positives Resümee: "Wir verlieren nicht die Hoffnung, weil wir ein paar gute Sachen herausgefunden haben. Nun müssen wir uns bestmöglich für das erste Saisonrennen vorbereiten. Das Rennen fahren bei Nacht in Kater ist nicht einfach, doch ich bin auch nach dem schlechtesten Nachmittag der Vorsaisontests zuversichtlich."

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista sucht nach seinen Stürzen nach Vertrauen ins Motorrad Zoom

"Ich fühle mich im Team sehr wohl und bin mir sicher, dass sie mir dabei helfen, das verloren gegangene Vertrauen zurückzuerlangen", berichtet der Spanier. Teamchef Fausto Gresini steht auch nach dem sturzreichen Sonntag in Jerez hinter seinem Piloten: "Zwei Stürze waren für Alvaro vermutlich etwas viel. Doch wenn man versucht, sich an ein neues Motorrad zu gewöhnen und sein Tempo herausfinden möchte, kann so etwas passieren."

"Es ist schade, weil er dadurch keine volle Renndistanz fahren konnte. Doch über 20 Runden war sein Tempo gut und lag nur eine halbe Sekunde über den Spitzenfahrern", bemerkt Gresini und zieht ein Fazit: "Alles in allem war es also ein positiver Test, auch wenn Alvaro nicht vollkommen zufrieden sein wird, weil er es bevorzugt hätte, den Tag auf eine andere Art und Weise zu beenden. Wir müssen noch eine Lücke schließen, was wir beim Eröffnungsrennen der Saison schaffen sollten. Ich bin zuversichtlich."

CRT-Motorrad mit Kinderkrankheiten

Zuversicht benötigt das Team auch, wenn es um das hauseigene CRT-Projekt geht. Beim ersten Test in Imola gab es Probleme mit der Verkleidung. In Jerez hatte Pirro mit der Elektronik zu kämpfen, die ihn wertvolle Zeit auf der Strecke kostete. "Zusammengefasst kann ich sagen, dass wir noch eine Menge Arbeit vor uns haben. Runde für Runde konnte ich Vertrauen ins Motorrad aufbauen. Da wir aber ein Problem hatten und ich in die Box zurückkommen musste, war es nicht möglich, das Maximum herauszuholen", schildert der Italiener.

Michele Pirro

Die CRT-Maschine von Gresini benötigt noch viel Entwicklungszeit Zoom

"Das sind Kinderkrankheiten. Für mich ist es frustrierend, weil ich alles herausquetschen möchte. Es ist schade, doch ich weiß, dass die Jungs hart arbeiten. Ich habe vollstes Vertrauen in sie und bin mir sicher, dass wir bald den Lohn für die Bemühungen erhalten werden", merkt Pirro an und erklärt motiviert: "Wir müssen einfach nur zuversichtlich sein."

"Das CRT-Projekt ist eine andere Geschichte, weil immer noch so viel Arbeit vor uns liegt", ist sich auch Teamchef Gresini bewusst. "Bei jedem Stint konnten wir uns konstant verbessern, was positiv ist. Wir wissen aber, dass vor uns noch ein weiter Weg liegt und wir uns noch am Anfang befinden. Es ist ein neues Projekt mit einem hohen Potenzial. Wir müssen also bei jedem Problem ruhig bleiben und richtig reagieren."