• 05.10.2010 12:03

  • von Stefan Ziegler

Gresini: Melandri hadert mit der Elektronik

Während Marco Simoncelli mit stolzgeschwellter Brust nach Malaysia reist, möchte Marco Melandri die Elektronik seines Bikes am liebsten über Bord werfen

(Motorsport-Total.com) - Unterschiedlicher könnten die Vorraussetzungen bei Gresini kaum sein: Vier Rennen vor Schluss kommt Marco Simoncelli ausnehmend mit seinem Honda-Motorrad und der MotoGP zurecht, doch Teamkollege Marco Melandri bekommt einfach keinen Fuß auf den Boden. Der Italiener müht sich nach Leibeskräften, die Elektronik seines Bikes macht es ihm allerdings nicht gerade einfach.

Titel-Bild zur News: Marco Simoncelli

Marco Simoncelli wusste in Motegi mit dem sechsten Platz schwer zu überzeugen

So wurde das Japan-Gastspiel der MotoGP zu einem Geduldsspiel für den Gresini-Piloten: "In Motegi wurde es immer schlimmer", klagt Melandri. "Als ich Spies folgte, unterlief mir ein Fehler, und das kostete mich einige Positionen. Dabei hatte ich einen komfortablen Vorsprung auf die Jungs hinter mir. Wir haben im Saisonverlauf ständig mit den gleichen Problemen zu kämpfen", meint der 28-Jährige.#w1#

"Seit dem Beginn des Jahres macht uns die Elektronik zu schaffen. Ich hoffe auf eine Lösung von Honda, damit wir das in den letzten vier Rennen noch in den Griff bekommen", gibt Melandri zu Protokoll. "Im Vergleich zu den Vorsaisontests sind wir nun ein bisschen besser in Form, denn wir konnten das Aufhängungssetup verbessern. Unsere große Baustelle ist und bleibt die Elektronik."


Fotos: Gresini, MotoGP in Motegi


Teamchef Fausto Gresini kann das Meckern seines Piloten nur bedingt nachvollziehen: "Das ist schon enttäuschend, denn ich denke, wir haben gute Arbeit für ihn geleistet. Unser Ziel ist stets, mit beiden Fahrern gut abzuschneiden. Dafür braucht es aber auch ein gewisses Maß an positiver Einstellung und Vertrauen. Vielleicht ist es das, was Melandri im Augenblick fehlt", vermutet das Teamoberhaupt.

Melandri wird in den vier noch ausstehenden Rennen aber trotzdem genau gleich viel Unterstützung erfahren, wie Teamkollege Simoncelli, der nach Japan allerbester Dinge ist. "Mit meiner Leistung in Motegi war ich sehr zufrieden", sagt der Italiener. "Ich hätte vielleicht sogar den fünften Platz erreichen können, doch zum Ende hin war Edwards einfach schneller als ich" - Simoncelli erreichte Rang sechs.

"Wir konnten auf jeden Fall zeigen, dass wir uns erneut verbessert haben", meint der 23-Jährige. "Hoffentlich können wir in Sepang damit fortfahren. Das ist eine Strecke, die ich nie besonders gemocht habe, auch wenn ich dort schon gute Rennen hatte. Ich habe vollstes Vertrauen in meine Fähigkeiten und hoffe, dass es deutlich anders und positiver läuft als noch bei den Wintertests."