Gresini-Ducati 2025: Marc Marquez ist Plan A, aber es gibt auch andere Ideen

Das Gresini-Team würde gern mit Marc Marquez weitermachen und ihm eine Werks-Ducati bereitstellen - Ducati will sich erst nach Mugello entscheiden

(Motorsport-Total.com) - Beim Tauziehen um den zweiten Platz im Ducati-Werksteam gab es auch in Barcelona keine Klarheit. Und auch beim Ducati-Heimspiel in Mugello wird es voraussichtlich keine Bekanntgabe geben. Klar ist lediglich, dass die Chancen von Enea Bastianini gesunken sind (warum Bastianini in Barcelona leer ausging). Es läuft wohl auf ein Duell zwischen WM-Leader Jorge Martin und Ex-Champion Marc Marquez hinaus.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Bilden Francesco Bagnaia und Marc Marquez das Ducati-Werksteam? Zoom

"Die Entscheidung ist genau so schwierig, wie sie bereits bei Saisonbeginn war", kommentiert Ducati-Sportdirektor Mauro Grassilli bei GPOne. "Wir haben bereits den Grundstein gelegt und befinden uns auf dem richtigen Kurs. Doch in Mugello wird es keine Bekanntgabe geben."

Das Gresini-Team würde am liebsten mit Marc Marquez weitermachen. Der achtmalige Weltmeister bescherte dem privaten Ducati-Team einen großen Schub und viel Aufmerksamkeit. Sollte Marquez auch 2025 für Gresini fahren, dann wird das der Mannschaft rund um Teamchefin Nadia Padovani dabei helfen, weiter zu wachsen.

"Es ist unser Plan A, Marquez zu behalten. Aber wir haben auch andere Ideen", erklärt Gresini-Teammanager Michele Masini im Exklusiv-Interview mit der italienischen Edition von Motorsport.com.

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Das perfekte Szenario für Gresini wäre es, Werksmaterial von Ducati zu erhalten und Marc Marquez damit zu halten. "Gresini verfolgte immer das Ziel, das Referenz-Team eines Herstellers zu werden. Ich weiß nicht, ob das früher oder später machbar ist. Wir können auf reichlich Erfahrung zurückgreifen. Es wäre der nächste Schritt, Werksmaschinen zu erhalten", bestätigt Michele Masini.

Michele Masini

Gresini-Teammanager Michele Masini wünscht sich Werksmaterial Zoom

"Wir haben mit Ducati einen Vertrag für 2025. Die Zusammenarbeit ist sehr intensiv und funktioniert sehr gut. Die Beziehung wächst, aktuell befinden wir uns im dritten gemeinsamen Jahr", bemerkt der Gresini-Teammanager.

Marc Marquez kommt mit der 2023er-Ducati besser klar als Bruder Alex

Bisher konnte Marc Marquez noch kein Rennen gewinnen. Doch im Vergleich zu den anderen Piloten mit der 2023er-Ducati sticht der Ex-Champion klar heraus. "Er war der einzige Fahrer, der von einem anderen Motorrad kam", vergleicht Masini. "Das jetzige Motorrad ist seine erste Ducati. Seine Herangehensweise bei der Anpassung an ein Motorrad, die Abstimmung und alles andere ist ganz anders."

Marc Marquez, Alex Marquez

Marc Marquez sammelte bisher mehr als doppelt so viele Punkte wie Alex Marquez Zoom

In der anderen Seite der Box läuft es aktuell nicht ganz so rund. Alex Marquez hat Mühe, an die Form der vergangenen Saison heranzukommen. "Für die Fahrer mit der GP23 war es bisher schwierig. Das Motorrad verfügt über sehr viel Potenzial, doch es ist bei der Abstimmung sehr empfindlich", begründet Masini.

"Wie die anderen Fahrer hat auch Alex andere Empfindungen. In Bereichen, in denen er sehr stark war, hat er jetzt ein anderes Gefühl. Wir müssen versuchen, näher heranzukommen. Wir müssen den Alex von Jerez in allen Rennen freischalten", nennt Masini das Ziel für den Rest der Saison. Ob Alex Marquez auch 2025 für das Gresini-Team fahren wird, ist aktuell ungewiss.