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Franco Morbidelli verrät, warum er sich in der MotoGP-Saison 2022 so schwertut
Franco Morbidelli spricht über die Schwierigkeiten, die ihn mit der aktuellen Yamaha M1 plagen - Der Direktvergleich mit Quartararo fällt miserabel aus
(Motorsport-Total.com) - Yamaha befindet sich in der laufenden MotoGP-Saison 2022 in einer ganz ähnlichen Situation wie man sie jahrelang bei Honda vorgefunden hat. Es gibt nur einen Fahrer, der mit Bike richtig gut zurechtkommt. Alle anderen tun sich extrem schwer.

© Motorsport Images
Die Saison 2022 verläuft für Franco Morbidelli bislang extrem enttäuschend Zoom
War das bei Honda lange Zeit der momentan mal wieder außer Gefecht gesetzte Marc Marquez, so ist es bei Yamaha ganz klar Fabio Quartararo, der quasi Einzelkämpfer ist. Die Zahlen nach zehn von 20 Saisonrennen sprechen Bände.
Quartararo führt die aktuelle MotoGP-Gesamtwertung 2022 mit 172 Punkten an. Der nächstbeste Yamaha-Pilot ist sein Teamkollege Franco Morbidelli. Der aber liegt gerade so in den Top 20 der WM-Wertung. In zehn Rennen hat es der Italiener auf lediglich 25 WM-Punkte gebracht.

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Fabio Quartararo fährt insbesondere den anderen Yamaha-Piloten auf und davon Zoom
Morbidellis bisher beste Platzierung 2022 ist P7 im Regen von Indonesien. Seine beste Platzierung auf trockener Piste: P11 beim Saisonauftakt in Katar. Es ist aber nicht so, dass er häufig stürzen würde. Sein einziger Ausfall (Argentinien) war auf einen Reifenschaden zurückzuführen. Bei allen anderen Rennen kam er ins Ziel, aber satte sieben Mal außerhalb der Punkte (Top 15). Im Gegensatz dazu ist Quartararo bei allen zehn Rennen in den Top 8 ins Ziel gekommen, hat dreimal gewonnen und war drei weitere Male Zweiter.
In den Qualifyings sieht der Direktvergleich der Yamaha-Teamkollegen ganz ähnlich aus. Hier hat es Morbidelli in der laufenden Saison noch gar nicht in die Top 10 geschafft. Der Q2-Einzug, also der Einzug in die Top 12, ist ihm nur einmal (Katar) gelungen. Im Gegensatz dazu hat Quartararo nur einmal die Top 10 im Qualifying verpasst: Mit P11 in Katar. Viermal startete der Franzose aus der ersten Reihe, fünfmal aus der zweiten Reihe.
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Was ist eigentlich Morbidellis Problem mit der 2022er-Yamaha? "Wenn es viel Grip auf der Strecke gibt, fangen bei mir die Schwierigkeiten an", sagt der Italiener. "Mit einem Reifen, der schon älter ist, zum Beispiel nach einigen Runden im Rennen, komme ich gut zurecht. Mit einem frischen Reifen aber tue ich mich schwer. Das muss man für den Moment mal ganz klar so festhalten."
Das Problem dabei aber ist: Hat sich Morbidelli in der Anfangsphase der Rennen erst einmal Rückstand eingefangen, dann kommt er nur sehr schwer wieder nach vorn. Dass es mit den modernen MotoGP-Bikes extrem schwierig ist, im Pulk die Temperatur und den Druck im Vorderreifen niedrig zu halten, das hat man in diesem Jahr schon von diversen Piloten gehört.

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Patrick Primmer ist seit Saisonbeginn der Crewchief für Franco Morbidelli Zoom
Wie gedenkt man bei Yamaha das Reifenproblem, mit dem sich Morbidelli plagt, zu lösen? "Wir versuchen natürlich alles, sodass ich in der Lage bin, das Potenzial des Bikes auch mit frischen Reifen voll zu entfalten. Wir hängen uns das wirklich voll rein", versichert der Italiener, kann bis jetzt aber noch keine große Fortschritte verzeichnen.
Im Yamaha-Werksteam arbeitet Morbidelli seit Saisonbeginn mit Patrick Primmer als Crewchief zusammen. Seine besten Ergebnisse mit einer M1 hatte er in der Saison 2020 im Petronas-Team mit dem erfahrenen Crewchief Roman Forcada. Mit ihm schaffte Morbidelli drei Saisonsiege und wurde Vizeweltmeister. Forcada aber ist dem Yamaha-Satellitenteam (das jetzt RNF heißt) treu geblieben und arbeitet dort mit Andrea Dovizioso.

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Andrea Dovizioso ist 2022 wie Morbidelli oft im Hinterfeld zu finden Zoom
Aber auch Dovizioso kann mit der 2022er-Spezifikation der Yamaha M1 keine Bäume ausreißen. Seine Ergebnisse sind sogar noch miserabler als jene von Morbidelli. Nach zehn Rennen steht "Dovi" bei lediglich zehn WM-Punkten und liegt damit gleichauf mit seinem RNF-Teamkollegen, MotoGP-Rookie Darryn Binder. Die Top 10 hat Dovizioso in diesem Jahr noch gar nicht erreicht - weder im Rennen noch im Qualifying.
Ob vor allem Morbidelli in der zweiten Saisonhälfte näher an die starken Ergebnisse von Yamaha-Speerspitze Quartararo herankommt, wird sich zeigen. Der Italiener steht bei Yamaha auch für 2023 unter Vertrag. Bei Dovizioso stehen die Zeichen derzeit eher auf Ende der MotoGP-Karriere.


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