Finanzspritze: Zukunft der MotoGP-Kundenteams gesichert

Die aktuellen MotoGP-Kundenteams erhalten bis 2021 garantierte Startplätze - Für einen Fahrer haben die Hersteller eine Leasingobergrenze von 2,2 Millionen Euro

(Motorsport-Total.com) - Die Weichen für die Zukunft der MotoGP-Kundenteams sind gestellt. Auf dem Sachsenring präsentierten Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta sowie die Teamchefs der Satellitenteams die Pläne für die nächsten fünf Jahre. Alle Kundenteams haben garantierte Startplätze bis 2021. "In Assen haben wir einen neuen Fünfjahresvertrag mit der Teamvereinigung IRTA unterzeichnet", sagt Ezpeleta über die Schritte. "Jetzt haben wir einen Vertrag mit der IRTA und den sieben Satellitenteams unterzeichnet."

Titel-Bild zur News: Pol Espargaro, Hector Barbera, Eugene Laverty

Die Zukunft der Kundenteams ist für die nächsten fünf Jahre gesichert Zoom

Der wichtigste Aspekt dieses neuen Vertrages ist die finanzielle Förderung. Ab 2017 dürfen die Hersteller nicht mehr als 2,2 Millionen Euro pro Jahr an Leasingkosten für die beiden Motorräder eines Fahrers verlangen. Der neue finanzielle Deal zwischen der Dorna und den Teams sieht vor, dass diese Materialkosten so gut wie abgedeckt sind und sie sich nur noch um Personal, Reisen und die Organisation kümmern müssen.

Trotzdem entspricht diese Finanzspritze ungefähr der Hälfte des Jahresbudgets eines Satellitenteams. Ein Rennstall wie Tech-3-Yamaha operiert mit einem Budget von ungefähr zehn Millionen Euro pro Saison. Für die Kundenteams ist das ein extrem wichtiger Vertrag, denn sie erhalten künftig deutlich mehr Geld vom Promoter als bisher. Der Rest des Budgets muss über Sponsoren gestemmt werden.

Mit dieser Finanzspritze soll die Stabilität der Meisterschaft gewährleistet sein. Im nächsten Jahr werden inklusive KTM 23 Fahrer in der Startaufstellung stehen. Der 24. Startplatz ist für die nahe Zukunft für LCR reserviert. Mit der zusätzlichen Finanzspritze will Lucio Cecchinello sein Team wieder auf einen zweiten Fahrer ausweiten. Mehr als 24 Startplätze wird es in den kommenden fünf Jahren nicht geben.

Da das MotoGP-Feld bis 2021 mit 24 Fahrern aufgestellt ist, kann Promoter Dorna in diesem Zeitraum mit einem konkurrenzfähigen Feld aufwarten. Damit stellt sich die Königsklasse anders dar als noch vor sechs Jahren, als es nach den Ausstiegen von Kawasaki und Suzuki nur noch 15 Motorräder gab. Über die Umwege der CRT-Regel, die Open-Klasse bis zur Einheitselektronik hat Promoter Dorna das Ziel erreicht, für ein volles und ausgeglichenes Feld zu sorgen.

Außerdem bestätigte Ezpeleta, dass in Zukunft ein weiterer neuer Hersteller - falls es Interessenten gibt - mit einem bestehenden Kundenteam zusammenarbeiten muss. Für KTM gilt das im nächsten Jahr nicht, aber wenn beispielsweise Kawasaki doch in die MotoGP zurückkehren will, müssten sie mit einem Satellitenteam zusammenarbeiten. Das ist aktuell zwischen Aprilia und dem Rennstall von Fausto Gresini der Fall.