• 05.06.2014 11:28

  • von Ruben Zimmermann & David Emmett

Fallende Leistungskurve: Muss Smith um Vertrag zittern?

Bradley Smith fiel zuletzt eher durch Stürze als durch gute Ergebnisse auf - Über einen Vertrag für die Saison 2015 macht sich der Brite angeblich aber keine Sorgen

(Motorsport-Total.com) - Die letzten Wochen waren für Bradley Smith nicht leicht. Der Tech-3-Pilot hatte immer wieder mit seiner Yamaha zu kämpfen und stürzte mehrfach, zuletzt sogar im Rennen in Mugello. Nach der zweiten Nullrunde der laufenden Saison nimmt der Druck auf den Briten, für den es in erster Linie um einen neuen Vertrag für die Saison 2015 geht, zu.

Titel-Bild zur News: Bradley Smith

Bradley Smith konnte in den Rennen zuletzt keine guten Ergebnisse mehr erzielen Zoom

"Ich bin ruhig und mache mir keine Sorgen", erklärt der 23-Jährige gegenüber 'MCN' und ergänzt: "Die Pace war am gesamten Wochenende ziemlich gut und ich war glücklich mit dem Qualifying, es fehlte nur eine Viertelsekunde zur ersten Reihe." Die Ausbeute von bisher 34 Punkten in dieser Saison ist vor allem in der Hinsicht bitter, dass Teamkollege Pol Espargaro nach sechs Laufen 15 Zähler mehr auf dem Konto hat.

Dabei hatte Smith den Rookie zu Saisonbeginn noch im Griff, erst in den vergangenen beiden Rennen drehte sich das Kräfteverhältnis um. Der Brite erklärt: "Es passt leider einfach nicht alles zusammen. Wir hatten einige schwierige Rennen und dieser Sturz hat sicherlich nicht geholfen, aber wir wissen, was wir können. Ich bin mir sicher, dass wir in den nächsten Rennen wieder stärker sein werden."

Viele Stürze

Die Formkurve des Briten zeigt allerdings klar nach unten. Nach einem guten fünften Platz in Austin folgten in den folgenden drei Rennen nacheinander ein siebter, achter und zehnter Platz. Dazu kommt nun noch der Ausfall in Mugello. Doch es sind nicht nur die Rennergebnisse, die Grund zur Sorge geben. Vor allem die vielen Stürze in den vergangenen Wochen dürften Smith im Vertragspoker nicht gerade gute Karten verschaffen.

Bereits vor der Saison hatte Smith beim Test in Katar einen Unfall, auch beim ersten Saisonrennen an gleicher Stelle sah er die Zielflagge nicht. Anschließend schien er sich stabilisiert zu haben, doch "dann hatte ich plötzlich drei (Unfälle; Anm. d. Red.). Grand Prix in Jerez, Test in Jerez und die erste Runde in Le Mans."


Fotos: Bradley Smith, MotoGP in Mugello


Dabei hatte der Brite gerade erst ein neues Chassis bekommen. "Nach dem Crash im ersten Freien Training in Le Mans haben wir es nicht mehr benutzt", berichtet er und erklärt: "Wir hatten drei Unfälle damit, also war es an der Zeit, es nicht mehr zu verwenden." Smith gibt offen zu: "Es war ein Leistungsabfall. Der Grund dafür liegt darin, dass wir versuchten, ein Problem mit mit einem Fahrgestell zu lösen, das aber nicht wirklich die Lösung war."

Smith fehlt Selbstvertrauen

"Das bestimmte den Großteil des Jerez-Wochenendes, wenn nicht sogar alles. Le Mans war dann das beste Beispiel für dieses Problem, das wir haben. Es gibt viele Abwärtskurven, in die man sich maximal hineinlegen muss. Das bedeutet, dass das Motorrad nie gerade ist, denn man muss in der gesamten Kurve liegen."

"Es gibt dort außerdem wenig Grip, wodurch alle Probleme, über die ich mich beschwert habe, zusammengekommen sind." Teamkollege Pol Espargaro hatte dort allerdings deutlich weniger Probleme, er fuhr mit Platz vier das beste Resultat seiner bisherigen MotoGP-Karriere ein. Auch in Mugello schaffte er es auf einen starken fünften Platz.

"Wenn man auf eine Strecke kommt, auf der das Motorrad nicht funktioniert, dann hat man nicht viel Selbstvertrauen." Bradley Smith

"Wenn man auf eine Strecke kommt, auf der das Motorrad nicht funktioniert, dann hat man nicht viel Selbstvertrauen, wenn man in zwei Tagen dreimal gestürzt ist", gibt Smith im Hinblick auf seinen enttäuschenden zehnten Platz beim Tech-3-Heimspiel in Le Mans zu bedenken. Bei den kommenden Rennen braucht der Brite jedoch endlich wieder bessere Ergebnisse, ansonsten muss er seinen Platz auf der Yamaha im kommenden Jahr womöglich für einen anderen Piloten freimachen.