• 14.01.2009 18:14

  • von Britta Weddige

Ezpeleta: Wenn Kawasaki nicht fährt, geht's vor Gericht

Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta will Kawasaki 2009 in der MotoGP sehen, notfalls würde er die Japaner sogar wegen Vertragsbruch verklagen

(Motorsport-Total.com) - Kawasaki zieht sich werksseitig aus der MotoGP zurück - das ist seit vergangener Woche offiziell. Doch Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta ist weiter davon überzeugt, dass er 2009 die beiden ZX-RR im Feld haben wird. Wie berichtet, ist denkbar, dass das Team halb privat unter der Regie von Teamchef Michael Bartholemy weitermacht. Und Ezpeleta hat Kawasaki unter Verweis auf die bis 2011 bestehenden Verträge mit der Dorna einen Kompromiss angeboten: Wenn Kawasaki 2009 fährt, würde er die Japaner für 2010 und 2011 aus dem Vertrag freistellen.

Titel-Bild zur News: Carmelo Ezpeleta und Michael Bartholemy

Carmelo Ezpeleta und Michael Bartholemy basteln an Kawasakis Zukunft

"Es ist ein Vertrag bis 2011, den die Dorna mit der Herstellervereinigung geschlossen hat. Im September hat uns jeder von ihnen gesagt, wie viele Maschinen sie einsetzen werden - Kawasaki eingeschlossen", erklärte Ezpeleta gegenüber der 'Gazzetta dello Sport'. "Es gibt keine Strafe, aber eine Vereinbarung kann nicht gebrochen werden."#w1#

Er habe Kawasaki gegenüber versichert, dass er einen Vertragsbruch nicht akzeptieren würde, fuhr Ezpeleta fort. "Und nachdem sie uns gesagt hatten, dass alle Kosten gedeckt seien, habe ich ihnen vorgeschlagen, 2009 zu fahren. Im Gegenzug würde ich sie für 2010 und 2011 aus dem Vertrag entlassen."

"Wenn sie nicht fahren, zerre ich sie vor Gericht." Carmelo Ezpeleta

Kawasaki habe aber laut Ezpeleta erklärt, dass man nur für 25 Prozent der Saison Motoren habe und dass man für den Rest der Saison nicht weiterentwickeln wolle. "Deshalb habe ich in Frankreich nach einer Organisation gesucht, die diesen Job erledigen kann. Jetzt ist es an den Japanern, diese Leute zu treffen und ihr Programm zu akzeptieren. Ich denke, dass alles gelöst werden kann."

Ezpeleta bestätigte zudem Gerüchte, dass das Kawasaki-Team in Eastern Creek testet. Dort sei Testpilot Oliver Jacque im Einsatz. "Das Team wird weiter von Michael Batholemy geleitet und das ist wichtig, um John Hopkins und Marco Melandri abzusichern", so der Dorna-Boss. Und er betonte: "Auf jeden Fall ist es das Problem von Kawasaki: Wenn sie nicht fahren, zerre ich sie vor Gericht."

Unabhängig davon, wie es mit Kawasaki weitergeht, ist Ezpeleta davon überzeugt, dass er 2010 wieder ein volles Starterfeld haben wird. Möglich machen sol les der Sparkurs, der bis dahin eingeschlagen wird: "Vor dem Saisonstart möchte ich das 2010er-Reglement haben. Ich denke, dass das Feld damit auf 20 Maschinen anwachsen wird", gab er sich optimistisch. Er wird sich nun in Japan mit den Chefs von Honda und Yamaha treffen und von ihnen mehr Engagement einfordern: "Wenn wir die Reservemaschine abschaffen, muss jeder Hersteller nur ein Bike mehr bauen als bisher um ein volles Feld zu haben."