Ex-FIM-Präsident zu Marquez-Strafe: Punktabzug "wäre besser"

Der ehemalige FIM-Präsident Vito Ippolito hinterfragt, dass man bei Marc Marquez für den Portimao-Crash mit Miguel Oliveira zur Long-Lap-Penalty gegriffen hat

(Motorsport-Total.com) - MotoGP-Star Marc Marquez hat für den heftigen Crash mit Miguel Oliveira beim Saisonauftaktrennen am vergangenen Sonntag in Portimao eine doppelte Long-Lap-Penalty auferlegt bekommen. Offen ist derzeit noch, wann genau Marquez die Strafe "absitzen" muss, da noch nicht feststeht, wann er von seiner am Sonntag erlittenen Fingerverletzung genesen sein wird und wieder fahren kann.

Titel-Bild zur News: Vito Ippolito

Vito Ippolitio (re. neben Carmelo Ezpeleta) war von 2006 bis 2018 der FIM-Präsident Zoom

Unabhängig davon, wie der Fall für Marquez' Arbeitgeber Honda vor dem Berufungsgericht des Motorrad-Weltverbands (FIM) ausgeht, ist der ehemalige FIM-Präsident Vito Ippolito der Meinung, dass die Rennkommissare unter der Regie seines Nachfolgers Jorge Viegas nicht zum richtigen Strafmaß für Marquez gegriffen haben.

Auf seinem persönlichen Twitter-Account schreibt Ippolito: "Regeln und gesunder Menschenverstand. Diese Art von Strafe (Regel: Long-Lap) muss bei der ersten sich bietenden Gelegenheit verhängt werden (gesunder Menschenverstand). Allerdings habe ich den Eindruck, dass diese Art von Strafe während des Rennens gut funktioniert, aber nicht für die folgenden. Besser wären andere Strafen (z.B. Punkte...).

Da beim Zwischenfall am Sonntag nicht nur Oliveira, sondern auch Marquez selber aus dem Rennen ausgeschieden ist, konnte man den Honda-Piloten nicht direkt im Rennen bestrafen. Die Rennkommissare unter dem aktuellen FIM-Präsidenten Viegas haben zur Option der Long-Lap-Penalty gegriffen und die in zweifacher Ausführung verhängt.

Laut Ippolito wäre ein Punktabzug in diesem Fall die bessere Option gewesen. Für seinen dritten Platz im Sprint am Portimao-Samstag hat Marquez sieben WM-Punkte bekommen. (MotoGP-Gesamtwertung 2023)

Ippolito war im Zeitraum 2006 bis 2018 über drei Amtszeiten hinweg der FIM-Präsident (Titelfoto von 2014). Abgelöst wurde der Venezolaner von Viegas, der das Amt seit Dezember 2018 bekleidet. Der Portugiese wiederum befindet sich gerade am Beginn seiner zweiten Amtszeit. Er wurde im Dezember 2022 für vier Jahre als FIM-Präsident wiedergewählt.