Entwicklung der 2025er-KTM im Fokus: Pol Espargaro sammelt keine Punkte

KTM-Testpilot Pol Espargaro findet beim MotoGP-Gaststart in Mugello andere Voraussetzungen vor als Markenkollege Dani Pedrosa bei seiner Wildcard in Jerez

(Motorsport-Total.com) - Ex-MotoGP-Stammpilot Pol Espargaro fuhr beim Grand Prix von Italien in Mugello sein erstes Rennen der Saison. Der KTM-Testpilot ging mit einem neuen Prototyp an den Start und konzentrierte sich darauf, weitere Erfahrungen zu sammeln, damit KTM bei der Entwicklung den richtigen Weg einschlägt.

Titel-Bild zur News: Pol Espargaro

Pol Espargaro fuhr mit dem neuen KTM-Prototyp nicht in die Punkte Zoom

Im Gegensatz zu Dani Pedrosa, der in Jerez oft testet, kam Pol Espargaro mehr oder weniger unvorbereitet nach Mugello. Seit dem Jerez-Test saß der Spanier nicht mehr auf der KTM RC16 und in Mugello fuhr er 2022 zum bisher letzten Mal. Damals pilotierte er aber noch eine Werks-Honda.

Am Freitag kratzte Pol Espargaro an einem neuen MotoGP-Topspeed-Rekord. Er erreichte 366,1 km/h. Dieser Wert sollte im Laufe des Wochenendes nicht mehr gesteigert werden. Nach der schweren Verletzung im Vorjahr hatte Espargaro den Winter über Zeit, um sich komplett zu erholen.

"Körperlich fühlte ich mich viel besser als im vergangenen Jahr. Wie schlecht es mir im Vorjahr wirklich ging, realisierte ich erst, nachdem ich aufgehört hatte", gesteht der MotoGP-Routinier.

Im Qualifying landete Espargaro auf P21und ließ drei Fahrer hinter sich. "Mein erster Versuch im Qualifying war gut, beim zweiten hatte ich einen anderen Plan. Leider habe ich noch nicht so ein gutes Verständnis für das Paket, das wir verwendet haben. Mir fehlte das Wissen, wo das Limit ist. Das war am Sonntag besser", erklärt er.

Luftverwirbelungen im Verkehr: Bremse funktionierte nicht einwandfrei

Den Sprint beendete Espargaro auf P14. "Selbst die kurze Distanz im Sprint war viel zu lang für mich. Ich war richtig erschöpft (lacht; Anm. d. Red.)", gesteht der KTM-Testpilot, der seit November 2023 kein MotoGP-Rennen mehr fuhr.

Pol Espargaro

Pol Espargaro duellierte sich unter anderem mit den Honda-Piloten Zoom

"Das Problem war, dass ich vollkommen vergessen hatte, wie stark die Turbulenzen sind, wenn man in der Gruppe fährt. Das ist irre", staunt der Spanier. "Mein Motorrad wurde vor der ersten Kurve sehr unruhig, weshalb die Bremsbeläge nach außen gedrückt wurden. Ich musste zwei Mal die Vorderradbremse betätigen, damit sich der Druck wieder aufbaut. Das passierte einige Male im Verkehr."

Pol Espargaro nur knapp hinter Stammpilot Jack Miller

Den Grand Prix beendete Espargaro auf P17. Er kam direkt hinter KTM-Werkspilot Jack Miller ins Ziel und ging genau wie der Australier leer aus (zur Reaktion der KTM-Piloten). "Wir hatten keine großen Erwartungen an das Rennen. Unser Hauptziel war es, Daten zu sammeln und das Rennen zu beenden", bemerkt er.

Pol Espargaro

Pol Espargaro hätte gern in Mugello getestet, um vorbereitet zu sein Zoom

"Ich fuhr direkt hinter Jack", schildert Espargaro, der damit gut vergleichen konnte, welche Unterschiede es zwischen der 2024er-Version und dem neuen Prototyp gibt. "Das Motorrad hat Vor- und Nachteile. Ich konnte einige der Probleme nachvollziehen, die sie hier hatten."


Fotos: MotoGP: Grand Prix von Italien (Mugello) 2024


"Dieses Motorrad hat einige Vorzüge, die in vielen Bereichen für Verbesserungen sorgen. Doch es ist momentan noch kein perfektes Motorrad", stellt Espargaro klar. "Wir haben aber noch viel Zeit bis zum Start der neuen Saison. Deshalb fuhr ich hier, um Erfahrungen zu sammeln."

Rückblickend wirkte Espargaro etwas ernüchtert, in Mugello leer ausgegangen zu sein. Doch die Voraussetzungen waren nicht optimal, weshalb der Spanier für den nächsten Einsatz eine klare Vorstellung hat. "Wenn sie sich erneut wünschen, dass ich auf einer Strecke wie Mugello fahre, dann würde ich hier wenigstens einen Test vorher absolvieren", sendet Espargaro eine klare Bitte in Richtung KTM.

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