Aprilia in Mugello ohne Podestchance: "Sind nicht auf dem Level"

Maverick Vinales erklärt seine Entscheidung für den Medium-Hinterreifen - Aerodynamik bringt Körper an die Grenzen, wie Aleix Espargaro betont

(Motorsport-Total.com) - Aprilia hatte beim Heimrennen in Mugello aus eigener Kraft keine Chance auf Spitzenplätze. Im Sprint war Maverick Vinales als Fünfter in der Verfolgergruppe hinter dem Podium dabei. Aleix Espargaro nahm als Neunter den letzten Sprint-Punkt mit.

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales

Maverick Vinales fuhr als einziger Fahrer mit dem Medium-Reifen Zoom

Im Grand Prix steckte Vinales in einer Gruppe mit den Ducati-Fahrern Franco Morbidelli und Fabio Di Giannantonio und wurde Achter. Aleix Espargaro fuhr an der elften Stelle. Direkt dahinter folgte Raul Fernandez. Dessen Trackhouse-Teamkollege Miguel Oliveira sammelte als 14. zwei Punkte.

Interessant war die Reifenwahl. Vinales, der sich als Zweiter qualifiziert hatte, nahm als einziger Fahrer im Feld den Medium-Hinterreifen. "Wir hatten Vertrauen in den Medium-Reifen und er hat auch gut funktioniert", begründet er seine Entscheidung.

"Mit dem weichen Reifen wäre es für uns sehr schwierig geworden, weil wir den Hinterreifen stark aufheizen und das Motorrad instabil wird. Ich bin sicher, dass wir die richtige Wahl getroffen haben. Gegen Rennmitte hatte ich ein sehr gutes Potenzial."

"Aber als ich hinter Morbidelli feststeckte, war er auf der Geraden schneller. Ich hatte keine Chance für ein Überholmanöver." Für den Montagstest hat sich Vinales vorgenommen, mit dem weichen Hinterreifen zu arbeiten und im Idealfall eine Renndistanz zu fahren.

Im Rennen selbst hatte Vinales einen guten Rhythmus, aber Überholmanöver waren fast unmöglich. "Es fahren alle so schnell", blickt er der Realität ins Auge. "Die Pace war unglaublich. Ich bin um 35 Sekunden schneller als im Vorjahr und bin nur auf dem achten Platz."

"Man kann sich vorstellen, wie frustrierend das ist. Wir hatten auf dieser Strecke am Ausgang der Zielkurve mit der Motorleistung einen Nachteil. Aber wir müssen für die Zukunft optimistisch bleiben. Unser Motorrad war vor allem im zweiten Abschnitt sehr gut."

"Ich habe gelernt, dass unser Motorrad in schnellen Kurven sehr gut ist. In Assen werden wir stark sein, aber auch auf anderen Strecken. Aber unsere Konkurrenz hat sich in diesem Bereich verbessert. Alle nähern sich unserem Kurvenspeed an."

Aleix Espargaro: "Wir sind nicht auf dem Level"

Und welches Fazit zieht Espargaro? "Unser Rennen war um zehn Sekunden schneller als im Vorjahr. Aber das bedeutet nichts, denn ich hatte 20 Sekunden Rückstand. Ich verstehe nicht, was in den vergangenen Rennen passiert ist."

"Wir sind nicht auf dem Level und müssen das verstehen und besser arbeiten", spricht der Routinier Klartext. "Ich habe mein Bestes gegeben, aber ich hätte nicht erwartet, dass ich so weit hinten sein würde."

"Mugello ist nicht meine beste Strecke, aber ich war das ganze Wochenende auf dem Level von Maverick. Ich war schneller als die anderen Aprilia-Fahrer, aber wir waren recht langsam. Unser Rückstand war zu groß."

Aleix Espargaro

Espargaro fährt seinem ersten Podium am Sonntag in dieser Saison hinterher Zoom

Dank der guten Aerodynamik ist Aprilia in flüssigen Passagen weiterhin das Maß der Dinge. Aber das hat auch seinen Preis. "Noch eine Runde mehr und ich hätte aufgeben müssen", gibt Espargaro nach dem Rennen zu.

"Das Motorrad war super nervös und aggressiv. Ich konnte nicht beschleunigen und bremsen. Die letzten Runden habe ich nur mit einem Finger gebremst. Wir hatten für Mugello nicht die beste Abstimmung, aber der Anpressdruck, den wir jetzt in der MotoGP haben, ist für den menschlichen Körper zu viel."

Mit 100 Punkten nach sieben Rennwochenenden ist Vinales in der WM auf dem sechsten Platz zu finden. Espargaro folgt als Achter. Bei den Konstrukteuren tobt weiterhin das Duell um Platz zwei. In Mugello ist KTM wieder an Aprilia vorbeigezogen, aber der Abstand beträgt nur zwei Zähler.