Enea Bastianini vergleicht die KTM: "Viel Stop-and-Go, ganz anders als bei Ducati"

Der Italiener macht Fortschritte bei seiner Adaptierung an die KTM RC16 - Doch grundlegende Unterschiede im Charakter der Maschinen machen es kompliziert

(Motorsport-Total.com) - Enea Bastianinis Umstellung von der Ducati Desmosedici auf die KTM RC16 gestaltete sich bisher zäh, aber gemeinsam mit seinem Tech3-Crewchief Alberto Giribuola gelangen stetig Fortschritte. Der große Durchbruch blieb aber noch aus.

Titel-Bild zur News: Enea Bastianini, Alberto Giribuola

Enea Bastianini mit seinem Vertrauten Alberto Giribuola Zoom

In den vergangenen Wochen wurde vor allem am Qualifying-Versuch gearbeitet, denn bisher konnte sich Bastianini mit einem neuen Reifen nicht deutlich steigern. In Le Mans war sein Zeitrückstand in Q1 auch etwas geringer, aber für die ersten beiden Plätze reichte es noch nicht.

Der größtenteils nasse Grand Prix verlief dann turbulent. Beim Start krachte er mit der Ducati von Francesco Bagnaia aneinander. Auch Joan Mir stürzte deshalb von seiner Honda. Dafür erhielt Bastianini eine Long-Lap-Strafe für Silverstone. Doch das Chaos war damit noch nicht vorbei.

Für den Reifenwechsel in der Besichtigungsrunde gab es zwei Long-Lap-Strafen. Auf Slicks stürzte Bastianini in den ersten Runden erneut. Als er dann wieder auf das Motorrad mit Regenreifen wechselte, überschritt er das zulässige Tempolimit in der Boxengasse.

Dafür erhielt er zwei weitere Long-Lap-Strafen. Mit einer Runde Rückstand erreichte der Italiener schließlich als 13. das Ziel. An die Performance seines Tech3-Teamkollegen Maverick Vinales kommt Bastianini bislang nicht heran, vor allem nicht im Qualifying.

Vinales hat sich deutlich rascher auf die KTM einstellen können als Bastianini. "Ja, das Problem war der Kurveneingang", sagt der Italiener über den Bugatti-Circuit in Le Mans. "Besonders die Kurven eins und zwei waren im Vergleich zum Vorjahr etwas schwieriger."

"Um einbiegen zu können, muss ich ein zusätzliches Manöver machen, um innen hineinzukommen. Wie ich bereits gesagt habe, muss ich meinen Fahrstil jedes Mal umstellen, weil dieses Motorrad etwas anderes verlangt."

Enea Bastianini

Schritt für Schritt tastet sich Enea Bastianini an sein Paket der KTM heran Zoom

Bastianini kommt von der Ducati GP24, einem der besten je gebauten Motorräder. Die KTM ist im Vergleich dazu etwas schwieriger zu fahren und bei der Performance nicht auf dem Level der italienischen Maschine.

"Mit diesem Motorrad musst du viel Stop-and-Go fahren", vergleicht Bastianini. "Bei der Ducati war eine der größten Stärken der Kurvenspeed beim Einlenken. Dieses Motorrad hingegen mag keinen schnellen Kurveneingang."

"Die KTM ist sehr stark beim Geradeausbremsen, und genau das müssen wir nutzen, um deutlich schneller zu sein." Weil die KTM in dieser Bremsphase so stark ist, gelten die orangen Fahrer auch als schwierig zu überholen. Gegner müssen oft auf Fehler warten.

Jüngst sind Gerüchte aufgetaucht, die Bastianini trotz Zweijahresvertrags mit KTM für das nächste Jahr mit Pramac-Yamaha in Verbindung bringen. Yamaha betonte in Le Mans zu allen Gerüchten, dass es für konkrete Gespräche in jedwede Richtung derzeit noch zu früh sei.

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