"Jedes Mal eine Katastrophe": Enea Bastianini ringt mit seinem Qualifying

Warum der Unterschied bei Enea Bastianini zwischen Qualifying und Rennen so groß ist - Die Suche nach der passenden Grundabstimmung für seine KTM dauert an

(Motorsport-Total.com) - Die ersten fünf Rennwochenenden der MotoGP-Saison 2025 verliefen für Enea Bastianini durchwachsen, seine Anpassung an die KTM RC16 dauert noch an. Im Vorjahr hatte der damalige Ducati-Werksfahrer zu diesem Zeitpunkt der Saison schon 89 WM-Punkte gesammelt. Aktuell sind es 28.

Titel-Bild zur News: Enea Bastianini

Im Qualifying war Q2 für Enea Bastianini bisher nicht in Reichweite Zoom

Besonders auffällig ist, dass Bastianini vor allem mit Fortdauer der Grands Prix ein gutes Tempo fahren und Plätze gutmachen kann. Das zeigen auch die Zahlen. Seine Startpositionen lauteten bisher: 20, 20, 17, 20 und 18.

Trotz dieser Ausgangspositionen fuhr er dreimal in die Top 10. Seine Sonntagsergebnisse lauten: 9, 17, 7, 11 und 9. "Im Rennen ist mein Gefühl grundsätzlich immer besser als im Training", bestätigt Bastianini. "Besonders mit gebrauchten Reifen kann ich das Hinterrad sehr gut kontrollieren."

"Während der Trainings - insbesondere im Qualifying-Versuch - ist das nicht der Fall. Es fällt mir sehr schwer, früh ans Gas zu gehen, weil mich das Hinterrad nach außen drückt. Und ja, jedes Mal ist das eine Katastrophe."

"Mein Problem ist, dass ich mit einem neuen Reifen nicht verstehe, warum mein Grip mehr oder weniger derselbe ist wie mit einem gebrauchten Reifen. Das hängt auch von den Temperaturen ab, denn ich kann nicht gut starten und liege stets fünf, sechs Grad unter dem Niveau der anderen."

"In diesem Bereich verliere ich viel Zeit. Also versuche ich, deutlich schneller zu fahren, und gehe dadurch weit - das ist die größte Schwierigkeit", schildert der Italiener. Er glaubt, dass man das über die Abstimmung und das technische Gesamtpaket lösen kann.

Enea Bastianini

Regelmäßig muss sich der Italiener von hinten durch das Feld kämpfen Zoom

"Es ist keine Frage des Vertrauens, sondern eine Frage der Abstimmung des Motorrads - und wie man das Motorrad für den eigenen Fahrstil im Rennen abgestimmt haben möchte", ist Bastianini überzeugt. "Ja, für mich ist derzeit das Hauptproblem die Grundabstimmung."

In den vergangenen Wochen wurde deshalb mit verschiedenen Konfigurationen gearbeitet. Oft unterschieden sich seine Motorräder von Training zu Training. Es wurde viel gearbeitet, um eine Lösung zu finden.

"Wir wissen, in welchem Bereich wir arbeiten müssen. Aber wir wissen im Moment nicht, welche Lösung die beste ist, um deutlich schneller zu sein", seufzt Bastianini. Weitergearbeitet wurde beim Montagstest nach dem Rennen in Jerez.

Etwas mehr Zuversicht nach Jerez-Test

"Wir haben nicht viel am Set-up gearbeitet, sondern lediglich einige Teile von KTM ausprobiert, um bestimmte Dinge zu verstehen. Keine komplett neuen Komponenten, eher neue Kombinationen. Ja, ein paar neue Teile waren auch dabei, aber nicht allzu viele."

Hat er ein besseres Gefühl gefunden? "Ja, wir haben einen Schritt gemacht, denn ich war schneller - zum Beispiel im Qualifying-Versuch. Aber letztlich haben wir einige Lösungen am Motorrad ausprobiert, und einige dieser Maßnahmen haben mir geholfen, deutlich schneller zu sein."

Enea Bastianini, Luca Marini

Enea Bastianini in Jerez im Duell mit Honda-Fahrer Luca Marini Zoom

"Ich habe versucht, die Kurven schneller zu fahren, aber das ist im Moment der schwächste Teil bei meinem Fahrstil. Genau daran müssen wir arbeiten. Am Ende war die Rundenzeit zwar in Ordnung, aber ich bin nicht zufrieden, weil ich mich nicht wohlgefühlt habe."

"Und wenn man sich nicht wohlfühlt, kann man auch nicht richtig pushen. Aber das gilt nur für den Moment. Ich denke, in ein paar Wochen können wir dieses Problem lösen, und ich kann mich besser an das Motorrad anpassen." Als Referenz dient ihm dabei Tech3-Teamkollege Maverick Vinales.