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Enea Bastianini: "Fühle mich nicht gegenüber Werksfahrern benachteiligt"

Mit zwei Siegen stellte Enea Bastianini die Ducati-Werksfahrer in den Schatten - Er fühlt sich trotz Vorjahresmodell nicht benachteiligt - Ducati entscheidet Zukunft

(Motorsport-Total.com) - Nach sechs Rennen ist Enea Bastianini als WM-Dritter der beste Ducati-Fahrer. Der Italiener hat zwei Siege erobert und die Werksfahrer in den Schatten gestellt. Im Satellitenteam Gresini sitzt der Italiener auf einer Desmosedici Jahrgang 2021.

Titel-Bild zur News: Enea Bastianini, Marco Bezzecchi

Nach sechs Rennen ist Enea Bastianini WM-Dritter Zoom

In der "Hackordnung" ist Bastianini damit theoretisch nur der sechste Ducati-Fahrer. Neben dem Werksteam hat auch das Pramac-Duo die GP22 zur Verfügung. Und auch Luca Marini fährt im VR46-Team die aktuellste Entwicklung aus Borgo Panigale.

Zu Saisonbeginn war das ausgereifte Vorjahresmodell besser als die GP22, wofür noch eine Abstimmung gefunden werden musste. Mit dem Start-Ziel-Sieg in Jerez hat Francesco Bagnaia gezeigt, dass man in die richtige Richtung arbeitet.

Die Frage ist, wie lange Bastianini mit dem Vorjahresmodell noch konkurrenzfähig ist? "Ich weiß es nicht. Die Werksmotorräder entwickeln sich im Laufe einer Saison sicherlich weiter. Aber im Moment habe ich keine Nachteile zum 2022er-Motorrad."

"Vielleicht ist die Agilität aufgrund der neuen Verkleidung etwas besser, aber der Rest ist ähnlich", schätzt Bastianini im Gespräch mit der spanischen Edition von 'Motorsport.com'. "Ich habe nicht das Gefühl, dass ich den Werksfahrern unterlegen bin."

Wird Bastianinis altes Motorrad weiterentwickelt?

Bei der GP22 sind die Winglets etwas kleiner geworden. Beim Montagstest in Jerez hat Bastianini erstmals diese Version ausprobiert. Ob er das eine erlaubte Update der Verkleidung ab dem nächsten Rennen ziehen wird, ist derzeit nicht bekannt.

Aber wird es abgesehen von der Verkleidung weitere Updates für das alte Motorrad geben? "Das hängt alles von meinen Ergebnissen ab", meint Bastianini. "Es hängt auch davon ab, ob Teile für mein Motorrad adaptiert werden können. Das weiß ich momentan nicht."

Enea Bastianini

Im nächsten Jahr wird Enea Bastianini aktuelles Werksmaterial haben Zoom

Mit acht Fahrern hat Ducati das größte Aufgebot im Feld. Dass "La Bestia" im neu aufgestellten Gresini-Team mit dem Vorjahresmodell zwei Rennen gewinnt, sorgte für Aufsehen. Er ließ vor allem die Werksfahrer "alt" aussehen.

"Klar, in ihrer Position ist es bestimmt nicht einfach zu sehen, wenn ein Werksfahrer vor einem Satellitenfahrer ist - und vor allem wenn es sich dabei um ein neues Satellitenteam handelt. Aber für sie bin ich ein Ducati-Fahrer, der im Gresini-Team fährt. Ich denke nicht, dass sie unglücklich sind."

"Ich habe das Gefühl, dass ich die volle Unterstützung habe", hält Bastianini fest. Die große Frage betrifft seine Zukunft. Fährt der Italiener im nächsten Jahr im Werksteam? Oder wechselt er zu Pramac? Oder bleibt er bei Gresini und erhält dort die GP23?

"Ich bin hier, um zu gewinnen und die bestmöglichen Ergebnisse zu holen. In Bezug auf die Zukunft ist es natürlich das Ziel, in ein Werksteam zu kommen. Aber das hängt von vielen Faktoren ab. Zunächst muss ich Resultate vorweisen. Momentan konzentriere ich mich auf diese Saison."

Und was wäre für ihn die Idealsituation für 2023/24? "Es ist eine schwierige Frage. Ich denke, es hängt alles davon ab, was Ducati tun will. Schließlich entscheiden sie alles. Im nächsten Jahr werde ich ein komplettes, offizielles Paket haben. Das ist sicher."

"Dann werden wir sehen, in welchem Team sich mich platzieren." Ein Wechsel zu einer anderen Marke steht für den 24-Jährigen momentan nicht zur Debatte. "Ich sehe mich als Ducati-Fahrer", betont Bastianini. "Aber es müssen natürlich bestimmte Voraussetzungen passen, damit ich ein Ducati-Fahrer bleibe. Für den Moment würde ich aber sagen, ja."

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