Ducati-Werksteam in Jerez: Rückkehr zu alter Stärke dank besserer Abstimmung?

Die Tendenz im Ducati-Werksteam sorgt vor dem MotoGP-Wochenende in Jerez für Zuversicht: Die Wiederholung des Erfolgs im Vorjahr wird aber nicht einfach

(Motorsport-Total.com) - In der laufenden MotoGP-Saison konnte das hoch gehandelte Ducati-Werksteam noch kein Rennen gewinnen. Für die beiden Ducati-Siege war das neu formierte Gresini-Team verantwortlich. Enea Bastianini gewann mit der Vorjahres-Ducati die Rennen in Katar und Texas. Doch die Formkurve des Ducati-Werksteams mit Francesco Bagnaia und Jack Miller zeigt nach oben, auch wenn es die Ergebnisse auf den ersten Blick nicht wiedergeben.

Titel-Bild zur News: Jack Miller, Francesco Bagnaia

Jack Miller und Francesco Bagnaia standen bisher im Schatten von Enea Bastianini Zoom

Beim vergangenen Wochenende entwickelte Vize-Weltmeister Bagnaia das bisher beste Gefühl in der laufenden Saison, obwohl er nach dem Qualifying-Sturz geschwächt ins Rennen ging. "Die Daten bestätigen, dass es das erste Rennen in diesem Jahr war, bei dem ich so fuhr wie im vergangenen Jahr", freut sich der Italiener, der vom letzten Startplatz eine beeindruckende Aufholjagd zeigte und Achter wurde.

"Beim Bremsen war ich sogar stärker (als im vergangenen Jahr). Zudem bog ich schneller in die Kurven. Die Arbeit an der Verkleidung und den anderen Bereichen verbesserte unser Selbstvertrauen und sorgte für Vorteile. Es war nicht einfach, doch in Portimao lief es zum ersten Mal wieder gut", gibt sich Bagnaia zuversichtlich.

Francesco Bagnaia kann seine Schulter nicht wie gewohnt bewegen

In Jerez kämpft Bagnaia noch mit den Nachwirkungen des Portimao-Sturzes. "Die Beweglichkeit ist das Problem. Ich verfüge über die normale Kraft. Ich habe durch den Sturz viel Flüssigkeit in der Schulter. Ich konnte bereits in Portimao fahren, auch wenn es schwierig war", erklärt er.

Vor einem Jahr feierte Ducati in Jerez einen Doppelsieg, nachdem Yamaha-Pilot Fabio Quartararo mit Armpump-Problemen zurückfiel. "Jack und ich hatten im vergangenen Jahr ein bisschen Glück, weil Fabio Armpump-Probleme bekam. Er war mit Abstand der schnellste Fahrer. Wir waren hier beim Test im November aber sehr stark mit diesem Motorrad", bemerkt "Pecco".

Francesco Bagnaia

Francesco Bagnaia kam zuletzt immer besser mit seiner 2022er-Ducati zurecht Zoom

"Bei den zurückliegenden drei Rennen konnten wir mein Gefühl für das Motorrad deutlich verbessern. Beim zurückliegenden Rennen in Portimao gelang uns ein weiterer Schritt. Es könnte ein gutes Wochenende für mich werden. Ich mag den Kurs und wie sich das Motorrad hier fahren lässt", kommentiert Bagnaia vor dem sechsten Grand Prix des Jahres.

Jack Miller: 16 Fahrer können in Jerez gewinnen

Vorjahressieger Jack Miller tut sich schwer, Prognosen für Jerez abzugeben: "In der MotoGP kann man nichts voraussagen. Alles ist möglich. Ich muss versuchen, das ganze Wochenende bei der Musik zu sein und dann zu sehen, was am Sonntag passiert. Man kann sich nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit ausruhen."

"Realistisch gesehen würde ich behaupten, dass 19 Fahrer gewinnen können. So ist es im Moment. Abgesehen von den Rookies haben alle Fahrer die Chance, zu gewinnen. Gut, vielleicht sind es nicht 19. Dovi hat im Moment zu kämpfen. Doch die Fahrer in den Top 16 haben wirklich eine gute Chance. Alle haben hier sehr viele Informationen", erklärt Miller.

Jack Miller

Jack Miller gewann im vergangenen Jahr das MotoGP-Rennen in Jerez Zoom

In Portimao ging Miller durch den Sturz in Kurve 1 leer aus. Doch das Potenzial für ein gutes Ergebnis in Jerez ist zweifellos vorhanden. "In Austin machten wir einen großen Schritt bei der Abstimmung des Motorrads. Wir kehrten in Portimao zu einer Art Basisabstimmung zurück. Dann optimierten wir sie, indem wir zur Geometrie von Texas zurückkehrten", berichtet Miller.

"Es ist eine gute Bestätigung für diese neue Basisabstimmung, dass wir auf zwei Strecken schnell waren", zeigt sich der Australier zuversichtlich. "In Jerez haben wir sehr viele Daten. Wenn es um die Abstimmung geht, dann haben wir hier keinen Mangel an Informationen."

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