Luca Marini: Bei Ducati gibt es keinen einheitlichen MotoGP-Entwicklungsweg
VR46-Pilot Luca Marini sieht einige Probleme bei der Entwicklung der Ducati Desmosedici in der MotoGP, stuft diese aber gleichzeitig als Chancen ein
(Motorsport-Total.com) - Ducati rüstet in der MotoGP-Saison 2022 acht Fahrer und somit ein Drittel des kompletten Feldes aus. Die acht Desmosedicis in der MotoGP sind aber nicht einheitlich. Es gibt 2022er-Bikes, 2022/2021er-Hybridversionen und einige 2021er-Maschinen.

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Hat Ducati zu viele unterschiedliche Versionen der Desmosedici? Zoom
Einige Experten vermuten, dass es bei der Entwicklung etwas Verwirrung gibt, denn bisher konnte das Werksteam noch nicht richtig überzeugen. Die Vorjahresmaschine hingegen funktionierte meist gut. Gresini-Pilot Enea Bastianini gewann damit bereits zwei Rennen.
VR46-Pilot Luca Marini pilotiert eine aktuelle Desmosedici. Doch in der Fahrerwertung liegt der Italiener nach den ersten fünf Rennen nur auf Position 16. Bei der Abstimmung war Marini zusammen mit seiner Crew einige Male vom Weg abgekommen.
"Mit der Ducati ist es schwierig, anhand der Datenaufzeichnungen einen einheitlichen Entwicklungsweg festzulegen", stellt Marini fest. "Zarco ist sehr schnell, aber sein Fahrstil ist speziell. Jack (Miller) ist auf der Bremse sehr stark. Das war im vergangenen Jahr nicht seine Stärke. Doch sein Motorrad ist seltsam. 'Pecco' (Francesco Bagnaia) zeigte hier (in Portimao) wohl sein erstes richtig starkes Rennen. Es gibt keinen einheitlichen Weg, den man einschlagen kann."
"Man muss seinem eigenen Weg folgen und sein eigenes Potenzial finden, um schnell zu sein", stellt der VR46-Pilot fest und sieht darin auch eine große Chance: "Unterschiedliche Fahrstile und unterschiedliche Abstimmungen können schnell sein. Das ist das Gute an unserem Motorrad."

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Ducati-Entwicklung: Luca Marini erkennt Chancen und Risiken Zoom
Mit Blick auf die bisher wechselhaften Ergebnisse der Ducati-Piloten steht die Frage im Raum, ob mehr Tests eine Hilfe wären, um das Motorrad besser zu verstehen. "Unser Motorrad ist speziell. Man muss das Potenzial freischalten. Das gelingt uns, doch dafür benötigen wir Zeit. Mehr Tests wären für alle besser. Ich hoffe, dass wir im kommenden Jahr mehr testen können", so Marini.
Doch das wird nicht passieren. Auf Grund der steigenden Anzahl der Renn-Wochenenden werden die Tests weiter begrenzt. "Perfekt", reagiert der Italiener sarkastisch auf die Information, im Winter 2022/2023 weniger Testtage zur Verfügung zu haben. "Umso mehr Zeit man auf dem Motorrad trainieren kann, desto besser ist es. In jeder anderen Sportart können die Athleten ihr Training ausüben", kritisiert Marini.


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