• 09.12.2016 09:37

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Ducati: Warum Pramac gegen Saisonende schwächelte

Nach den starken Testzeiten im Winter und dem guten Start in die Saison fiel Pramac im Laufe der Saison zurück: Luigi Dall'Igna sucht nach den Gründen

(Motorsport-Total.com) - Die privaten Ducati-Piloten beeindruckten vor knapp einem Jahr bei den Wintertests. Pramac-Pilot Danilo Petrucci fuhr beim Sepang-Test eine Tagesbestzeit heraus und präsentierte sich bis zu seinem Sturz auf Phillip Island in starker Form. Teamkollege Scott Redding schien die Umstellung von der Honda RC213V zur Ducati Desmosedici gut gemeistert zu haben und hinterließ ebenfalls einen starken Eindruck.

Titel-Bild zur News: Danilo Petrucci

Danilo Petrucci ging als Geheimfavorit in die Saison, wurde aber nur WM-14. Zoom

In der WM-Endabrechnung landeten die Pramac-Piloten aber nur auf den Positionen 14 und 15. Nach 18 Rennwochenenden stand es nach Punkten 75 zu 74 für Petrucci. Nach dem vielversprechenden Start in die Saison war dieses Ergebnis für die Pramac-Truppe eine große Enttäuschung. Ducati-Rennleiter Luigi Dall'Igna beobachtete genau, wie sich das Team über die Saison entwickelte und kennt den Grund für die schwache Form gegen Saisonende.

"Ich war mit den Ergebnissen bei den Wintertests und in der ersten Saisonhälfte zufrieden, doch wenn sich die Regeln in einer Saison ändern, dann können sich die Werksteams im Laufe der Saison stärker steigern", begründet der Ducati-Stratege und fügt hinzu: "Die Satellitenteams verbessern sich im Laufe einer Saison weniger stark."

"Die weniger guten Leistungen gegen Ende der Saison sind auf die Entwicklung der anderen Teams zurückzuführen", erklärt Dall'Igna, der die drei Laufsiege der Honda-Privatfahrer Cal Crutchlow und Jack Miller nicht als Gegenargument für seine Theorie gelten lassen möchte: "Ich würde nicht meinen, dass Cals Motorrad zu Saisonbeginn so gut war wie unser Motorrad", kommentiert er.

Luigi Dall'Igna

Luigi Dall'Igna gibt der mangelnden Weiterentwicklung die Schuld Zoom

"Wir überdenken unsere Strategie für die neue Saison. Einer der beiden Pramac-Piloten sitzt auf dem Werksmotorrad. Wir werden weniger Probleme haben als in der abgelaufenen Saison, denke ich", so Dall'Igna. Petrucci setzte sich knapp gegen Redding durch und wird die Saison 2017 mit einer aktuellen Ducati bestreiten. Beim Test in Jerez saß der Italiener zum ersten Mal auf der 2017er-Desmosedici. Teamkollege Redding erhält 2016er-Material.