Ducati: Gibt es Absprache, um Startchaos in Spielberg zu verhindern?

Drei Ducati-Fahrer in Startreihe 1 beim GP Österreich : Wie Bastianini, Bagnaia, Miller über die Schikane in Runde 1 denken und was sie von einer Absprache halten

(Motorsport-Total.com) - Der für dieses Jahr vorgenommene Umbau des Red-Bull-Rings in Spielberg für die Motorrad-WM hat in der Königsklasse MotoGP bislang noch keine großen Auswirkungen auf die Kräfteverhältnisse. Ducati, der Hersteller, der in Spielberg schon in der Vergangenheit am stärksten war, drückt auch dem Österreich-Wochenende 2022 bislang den Stempel auf.

Titel-Bild zur News: Enea Bastianini, Francesco Bagnaia, Jack Miller

Bastianini auf Pole, dann Bagnaia und Miller: So geht es aus Reihe 1 ins Rennen Zoom

Im Qualifying am Samstag fuhren fünf der acht Ducati-Fahrer in die Top 6 der Startaufstellung. Im Ergebnis der beiden Freitagstrainings waren es sogar sieben Ducati-Fahrer in den Top 8 gewesen. Für das Rennen am Sonntag ist aber die Startaufstellung das zunächst ausschlaggebendere.

Von der Pole startet zum ersten Mal in seiner MotoGP-Karriere Enea Bastianini. Der Italiener fährt im Gresini-Team zwar eine Ducati Desmosedici GP21, hat aber am zurückliegenden Rennwochenende (Silverstone) das neueste Aero-Update erhalten. Eben dieses "Stegosaurus"-Update verwendet Bastianini auch in Spielberg.

Neben Bastianini starten am Sonntag die beiden Ducati-Werkspiloten Francesco "Pecco" Bagnaia und Jack Miller aus der ersten Reihe. An ihren GP22-Bikes war am Samstag in Spielberg das Aero-Update in Form der Luftleitelemente hinter dem Sitz ebenfalls zu sehen. Bagnaia hatte das im FT4 zum ersten Mal ausprobiert, Miller schon vor zwei Wochen in Silverstone.

Bastianini nach erster Pole: "Ich will vorne bleiben"

Bei der Frage, wie die drei Ducati-Fahrer in der ersten Startreihe das Rennen angehen werden, spielt auch die in diesem Jahr erstmals befahrene Schikane nach Kurve 1 eine Rolle. "Die neue Schikane wird nach dem Start sicherlich interessant werden. Dort wird wahrscheinlich jeder etwas probieren wollen", sinniert Polesetter Bastianini.

MotoGP-Schikane am Red-Bull-Ring in Spielberg

Wie die MotoGP-Piloten diese Schikane kurz nach dem Start meistern, wird spannend Zoom

Wäre eine Absprache im Ducati-Lager eine Möglichkeit, um einem eventuellen Chaos in der ersten Runde zu entgehen? "Von außen sagt sich das natürlich immer leicht. Aber letzten Endes hängt es immer von der Situation und vom Start ab", so Bastianini, der zugibt: "Klar, ich persönlich würde mich dafür aussprechen, dass in der ersten Rune nicht attackiert wird. Ich will ja schließlich vorne bleiben und dann ein gutes Rennen fahren."

Genau dieses Gefühl hat Bastianini schon lange nicht mehr erlebt. Seine zuvor letzte Pole liegt vier Jahre zurück. Sie kam in der Moto3-Klasse am Barcelona-Wochenende 2018 zustande. Damals fuhr der Italiener für Leopard-Honda. In der Moto2-Klasse, wo er zwei Jahre lang fuhr und Weltmeister 2020 wurde, ist Bastianini keine Pole gelungen. In der MotoGP-Klasse kam seine erste Pole nun im 30. Anlauf.

Bagnaia und Miller gegen Absprache bei Ducati

"Pecco" Bagnaia, der im FT4 noch gestürzt war, der aber dank der zweitbesten Q2-Zeit (mit demselben Bike) von P2 ins Rennen wird, sagt: "[Bastianini] scheint ja diese Nichtangriffstaktik schon im Kopf zu haben. Aber es ist natürlich ein Rennen. Da will jeder überholen und vorne sein. Und wir werden ja nicht nur kurz nach dem Start, sondern auch im Verlauf der ersten Runden, eng beisammen liegen."

"Vielleicht", so Bagnaia über eine mögliche Absprache, "wäre es eine Idee, um die Fahrer zu beruhigen. Ich glaube aber nicht, dass sich jemand daran halten würde. Ich persönlich halte es für besser, nichts zu sagen und die Fahrer ihr Rennen fahren zu lassen." Bagnaia ist als aktuell Dritter der MotoGP-Gesamtwertung 2022 der nach Punkten bestplatzierte Ducati-Fahrer.

Francesco Bagnaia, Jack Miller, Davide Tardozzi

Anweisung von Davide Tardozzi? Bagnaia und Miller halten nichts davon Zoom

Miller, der von P3 ins Rennen gehen wird, sieht es ähnlich wie sein Teamkollege. "Klar, wir haben viele Ducatis da vorne. Aber wir sprechen hier über eine Fahrer-Weltmeisterschaft. Da fährt jeder für sich. MotoGP ist schließlich die Königsklasse des Motorradrennsports. Ob es Ducati betrifft oder einen anderen Hersteller, ich glaube wir alle verstehen, worum es hier geht."

"Klar", so Miller weiter, "hin und wieder kommt es mal zu einem Unfall. Ich glaube aber, dass alle wissen, was sie tun. Jedenfalls sollte das so sein, wenn sie es bis hierher geschafft haben. Ich denke nicht, dass man da etwas besprechen müsste."

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